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Glocknerlauf: Werner Baumgartner beendete die Herausforderung in knapp über zwei StundenAusgabe 29 | Mittwoch, 20. Juli 2022

Corona und eine drei Wochen andauernde Erkältung haben den 30-Jährigen in seiner Vorbereitung zurückgeworfen. Sein Ziel, eine Zielzeit zwischen zwei und 2,5 Stunden zu laufen, hat er trotzdem erreicht. Nach dem Lauf ging es abends noch zum Krafttraining.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Beginnt die fast 13,5 Kilometer lange Strecke auf Asphalt, wechselt man wenig später ins Gelände, wo auf schmalen, steinigen Wegen der beschwerliche Lauf ins Ziel führt. Trotz Rückschlägen in der Vorbereitung hat Werner Baumgartner sein persönliches Zeil erreicht. Bild rechts: Der Bad St. Leonharder mit seiner Finisher-Medaille. Fotos: Sportograf, privat

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Bad St. Leonhard, Heiligenblut. 13.367 Meter Länge und 1,265 Höhenmeter – das sind die Eckdaten des »Großglockner Berglaufs«. Der Bad St. Leonharder Werner Baumgartner (30) nahm die Strecke am Sonntag, 10. Juli, in Angriff und meisterte sie in 2:04:07 Stunden.

»Ich habe mich im Februar für den Lauf angemeldet. Mein Arbeitskollege Dominik Schatz, der ebenfalls teilgenommen hat, brachte mich darauf.« Baumgartner, der zuvor ein- bis zweimal die Woche laufen ging, stellte sein Trainingsprogramm um, wie er erzählt: »Ich bin ab Februar fast auf jeden Berg bei uns im oberen Lavanttal gelaufen. Neben dem normalen Krafttraining habe ich vermehrt den Berglauf trainiert.« Im Februar wog der 1,73 Meter große Bad St. Leonharder 71 Kilogramm, beim Glocknerlauf waren es 66. »Ich habe fast nur Körperfett abgebaut. Ein schöner Nebeneffekt«, lacht der 30-Jährige, der durch das Berglauf-Training seinen Körperfettanteil auf 8,9 Prozent reduzierte.

Rückschläge in der Vorbereitung
Während seiner Vorbereitungszeit musste Baumgartner auch Rückschläge wegstecken. »Im April bin ich an Corona erkrankt, das hat mich zurückgeworfen. Im Juni habe ich mir eine starke Verkühlung eingefangen, die ich drei Wochen lang nicht losgeworden bin. Zusätzlich bin ich mit meiner Frau Melanie Ende Juni umgezogen. Durch den Stress beim Siedeln hatte ich weniger Zeit zum Trainieren«, so der Bad St. Leonharder zu seiner Vorbereitung.

Den Zirbitzlauf Mitte Juni musste er aufgrund der Erkältung ausfallen lassen. Doch auf den Zirbitzkogel lief er trotzdem. Von der Waldheimhütte aus benötigte er für die Strecke von rund sechs Kilometern auf den Gipfel weniger als eine Stunde. Baumgartner: »Es war sehr heiß, aber es war gut, dass ich auf den Zirbitz gelaufen bin, damit ich weiß, wie ich mich beim Berglauf verhalten muss.«

»Es war befreiend. Mir ist ein richtiger Stein von Herzen gefallen«
Werner Baumgartner nach dem Zieleinlauf

Startschuss für den Großglockner Berglauf war schließlich am Sonntag, 10. Juli, um 9.30 Uhr in Heiligenblut. Die Strecke führt auf den ersten drei Kilometern über Asphalt, danach ging es ins Gelände. »Es waren schon sehr brutale Anstiege dabei. Stellenweise konnte man nicht überholen, weil die Laufwege so schmal waren. Aber am schlimmsten war sicher der Zieleinlauf«, lacht Baumgartner.

521 Stufen
Der Zieleinlauf hat es nämlich in sich. Vom Ziel, der Kaiser-Franz-Josef-Höhe, trennen die Läufer kurz vor Ende des Laufs noch 521 Stufen. »Man denkt, es hört nie auf. Ich habe ein Schild mit dem Hinweis, dass es noch 500 Meter bis zum Ziel seien, passiert. Dann sah ich ein Schild, auf dem der Hinweis mit 300 Metern stand. Angefühlt haben sich diese 200 Meter wie zwei Kilometer«, blickt Baumgartner zurück. Auf den letzten Metern legte er, angespornt von den Zusehern am Streckenrand – darunter auch Frau Melanie – noch einen Zielsprint hin. Im Ziel angekommen, erhielt er eine Decke, Tee und eine Suppe, schließlich betrug die Außentemperatur nur fünf Grad. Sein Gefühl im Ziel: »Es war befreiend. Mir ist ein richtiger Stein von Herzen gefallen, dass ich es geschafft hatte. Mein Ziel war es, den Lauf in einer Zeit zwischen zwei und 2,5 Stunden zu beenden.« Er beendet den Lauf als 338. der Gesamtwertung und 54. in der Altersklasse 30 bis 34 Jahre. Sein durchschnittlicher Puls während des Laufs lag bei 174 Schlägen, der Maximalpuls bei 194. Insgesamt hat Baumgartner während des Laufs 1.582 Kalorien verbraucht.

Training zur Regeneration
Wieder in Bad St. Leonhard angekommen, legte der 30-Jährige noch eine Trainingseinheit im Fitnesscenter ein: »Das war für die Regeneration. Ich bin froh, dass es vorbei ist, denn jetzt kann ich mich wieder dem Krafttraining widmen«, lacht Werner, der sich wohl auch im nächsten Jahr wieder den Qualen des Großglockner Berglaufs aussetzen wird – auch wenn er seine Laufschuhe mittlerweile entsorgt hat: »Die Schuhe hatten ausgedient, aber ich habe bereits ein neues Paar gekauft.«

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