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Wolfsberg. Kaum ein Spieler hat dem Lavanttaler Fußball in den vergangenen Jahren so den Stempel aufgedrückt wie Marcel Stoni (34). Am vergangenen Freitag kam der Angreifer beim 3:2-Sieg des ATSV Wolfsberg gegen Velden zu seinem 379. Einsatz in der Kärntner Liga (siehe auch Seite 21). Rekordspieler der Liga ist Roland Krenn mit 380 Einsätzen, der aktuell aber in der Unterliga Ost aktiv ist. Sollte nichts dazwischen kommen, wird Stoni, Nummer elf des ATSV, am 31. März im Heimspiel gegen Kraig alleiniger Rekordspieler der Kärntner Liga sein.
Die ewige Torschützenliste der Kärntner Liga führt Stoni mit 190 Treffern vor Christian Kautz (179 Tore) bereits an. »Es macht einen schon stolz, wenn man über so viele Jahre auf diesem Niveau agieren kann. 400 Spiele und 200 Tore habe ich mir als Ziel gesetzt. Und ich habe nachgerechnet: Zumindest theoretisch wären 450 Spiele auch möglich«, lacht der gebürtige Bad St. Leonharder, der seine Karriere im September 1995 im Alter von sechs Jahren im Nachwuchs des SV Bad St. Leonhard startete.
Wechsel zum WAC
Er wechselte schließlich im Jahr 2006 in das Nachwuchszentrum des SK St. Andrä/WAC – dem Vorläufer der heutigen Bundesligamannschaft. Im Sommer 2007 schaffte Stoni den Sprung zum SK St. Andrä, der damals noch in der Kärntner Liga spielte. Stoni: »Ich war in der Frühjahrssaison 2010 in das Geschehen der heutigen Bundesligamannschaft involviert, bekam einige Einsatzminuten und habe auch ein Tor geschossen. Es war eine besondere Erfahrung. Ich habe zu dieser Zeit eine Lehre bei der Hermes Schleifmittel absolviert und musste zweimal in der Woche vormittags zum Training. Meinen ganzen Urlaub habe ich für den Fußball aufgebraucht.«
Nach der Saison 2009/2010, als dem WAC der Aufstieg in die Erste Liga gelang, blieb Stoni noch ein Jahr beim WAC, wurde allerdings in dieser Spielzeit bei den Amateuren in der Kärntner Liga eingesetzt. Im Sommer 2011 verließ Stürmer Denis Curic den ATSV und die Gelb-Roten benötigten einen Nachfolger, der für die nötigen Tore sorgen sollte. Stoni wurde verpflichtet und blieb dem ATSV bis heute treu: »Es gab in den vergangenen Jahren einige Angebote, die auch interessant waren, aber ich bin trotzdem geblieben. Ich wollte immer auf dem höchstmöglichen Niveau spielen, deshalb waren Anfragen aus der Unterliga oder der 1. Klasse nie wirklich ein Thema für mich. Angebote des VSV oder aus Voitsberg waren allein wegen der Distanz uninteressant für mich.«
Im Laufe der Jahre hat Stoni, der auch für seine regelmäßig wechselnden Torjubel bekannt ist, zahlreiche wichtige Tore erzielt. In Erinnerung blieb ihm aber ein ganz bestimmter Treffer: »Ich habe im August 2011 in der zweiten Runde des ÖFB-Cups für den ATSV gegen den WAC den Führungstreffer für den ATSV erzielt – ein Lupfer aus rund 40 Metern gegen meinen Ex-Verein. Das war schon etwas Besonderes.« Und auch an einzelne Spiele erinnert sich der 34-Jährige gerne zurück: »Die beiden Cup-Begegnungen gegen den WAC gehören sicher dazu, aber auch die Aufstiegsspiele mit dem WAC gegen Parndorf, als schließlich der Sprung in die Erste Liga geschafft wurde, werde ich nicht vergessen.«
»Es macht einen schon stolz, wenn man über so viele Jahre auf diesem Niveau agieren kann«
Marcel Stoni über seine Rekorde
Negativ im Gedächtnis bleibt dem Angreifer das Aus im KFV-Cup mit dem ATSV gegen den SV Bad St. Leonhard: »Das Spiel fand an meinem Geburtstag statt, ich bin extra früher aus dem Urlaub zurückgekommen und saß dann nur auf der Bank. Zur Halbzeit, als ich eingewechselt wurde, lagen wir mit 0:2 im Rückstand und verloren am Ende auch mit 1:2.«
In der Zeit beim ATSV Wolfsberg kann Stoni auf zahlreiche Erfolge zurückblicken. Drei Saisonen spielte er mit dem ATSV in der Regionalliga Mitte, zweimal wurde man Meister in der Kärntner Liga, und auch den KFV-Cup konnte man einmal gewinnen.
Wie lange er noch weitermachen will, weiß Stoni selbst noch nicht. »Ich bin jetzt 34 Jahre alt. So lange ich körperlich mithalten kann und meine Familie mitspielt, möchte ich auch weitermachen«, erklärt Marcel Stoni, der mit seiner Verlobten Maria den gemeinsamen, dreijährigen Sohn Paul hat.
Stoni, aktuell ältester Spieler im ATSV-Kader, sieht sich selbst aber nicht als Vorbild: »Ich würde sagen, ich bin ein Führungsspieler, weil ich viele Tore geschossen haben. Seit ich beim ATSV bin, hatte ich acht unterschiedliche Trainer und ich konnte fast jeden von ihnen überzeugen, habe das Vertrauen erhalten und mich schließlich auch durchgesetzt.«
In der aktuellen Saison hält Stoni bei acht Treffern nach 16 gespielten Runden.
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