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Können Sie sich unseren Lesern kurz vorstellen?
Ich wurde in Virovitica, Kroatien, geboren und bin dort auch zur Schule gegangen. Nach meiner Matura habe ich eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau abgeschlossen. 2005 bin ich nach Österreich gekommen und lebe seither in Neufeffernitz. Meine ersten beruflichen Schritte in Österreich habe ich im Handel in Villach gemacht, seit 2012 arbeite ich in Wolfsberg. Heute lebe ich mit meinem Mann und unseren beiden Kindern in Neufeffernitz.
Wann kam der Moment, an dem Sie beschlossen haben, sich selbstständig zu machen?
Das war im Jahr 2012. Ich hatte 2007 bei »Maniia« als Angestellte begonnen, und fünf Jahre später wollte der damalige Inhaber das Geschäft verkaufen und hat mich gefragt, ob ich es weiterführen möchte. Ich habe meinem Mann davon erzählt, und er meinte sofort: »Mach es, ich unterstütze dich.« Auch mein damaliger Chef stand hinter mir. Also habe ich den Schritt gewagt – und es hat von Anfang an funktioniert. Die Strukturen waren da, ich konnte sofort loslegen.
2020 sind wir ins Einkaufszentrum im Süden von Wolfsberg übersiedelt. Dort hatten wir eine Fläche von 406 Quadratmetern. Zuvor am Weiher hatten wir lediglich 116 Quadratmeter. Durch die größere Fläche haben wir zusätzlich Kindermode ins Sortiment aufgenommen. Mit der Zeit haben wir uns aber immer stärker auf Ballmode und Abendgarderobe für Frauen spezialisiert.
Warum erfolgte nun der Umzug zurück in die Stadt?
Die Kindermode hat sich wirtschaftlich nicht mehr rentiert. Damit fiel eine große Abteilung weg, und die Fläche im Einkaufszentrum war schlicht zu groß. Gleichzeitig hat es uns die Innenstadt immer schon interessiert. Eine Mitarbeiterin hat mich auf freie Flächen im FMZ in Wolfsberg aufmerksam gemacht – und das war genau das Richtige. Heute haben wir rund 230 Quadratmeter, inklusive Lager und Verkaufsfläche.
Der Name »Maniia« – steckt da eine besondere Bedeutung dahinter?
Nein, den habe ich übernommen. Er hat keine spezielle Bedeutung, aber er ist mittlerweile unsere Marke geworden.
Wie groß ist Ihr Team?
Wir beschäftigen derzeit fünf Mitarbeiterinnen. Ich bilde auch Lehrlinge aus, eine hat gerade ihre Ausbildung abgeschlossen, eine weitere ist im zweiten Lehrjahr. Uns ist wichtig, dass wir uns für jede Kundin Zeit nehmen können. Beratung und persönliche Betreuung stehen bei uns im Vordergrund.
Was genau bieten Sie am neuen Standort an?
Unser Schwerpunkt liegt auf italienischer Damenmode – Streetwear, die immer am Puls der Zeit ist. Ich fahre alle zehn Tage nach Italien, um neue Ware einzukaufen. Bei uns gibt es nicht zwanzig Stück vom gleichen Shirt, sondern meist nur ein oder zwei. Das Sortiment wechselt ständig.
Außerdem gibt es auch Schuhe, Schmuck, Taschen und Accessoires. Auch Sneakers in limitierter Auflage sind sehr gefragt. Für Kinder bieten wir weiterhin Tauf- und Erstkommunionmode an. Zur Ballsaison führen wir Ballkleider. Preislich gibt es sicher für jedes Geldbörserl etwas. Wir führen günstige bis hochpreisige Ballmode.
Warum gibt es bei Ihnen keine Herrenmode?
Ganz einfach: Italienische Mode ist für den österreichischen Markt oft zu klein geschnitten. Das war für mich nie interessant.
Wie sehen Sie die Zukunft des stationären Handels?
Es wird sicher nicht einfacher. Aber wer ein klares Alleinstellungsmerkmal hat, kann bestehen. Bei uns ist das die persönliche Beratung und die familiäre Atmosphäre. Das spüren die Kundinnen – und genau deshalb kommen sie wieder.
Wie stark spüren Sie die Konkurrenz aus dem Internet durch Online-Giganten wie Zalando, Temu oder Alibaba?
Natürlich merkt man den Onlinehandel. Aber wir bieten keine klassische Markenmode an, sondern individuelle Stücke. Vor allem Ballmode und Abendgarderobe kaufen die meisten Kundinnen lieber im Geschäft – sie wollen anprobieren, fühlen, sich beraten lassen. Deshalb trifft uns die Konkurrenz nicht so stark.
Wie wählen Sie Ihre Artikel aus?
Die Streetwear beziehen wir über einen italienischen Großhändler. Für die Ballmode fliege ich selbst in die Türkei, suche die Stücke aus und lasse sie per Spedition liefern. So habe ich die volle Kontrolle über Qualität und Stil.
Welche Trends sind aktuell besonders gefragt?
Braun ist die neue Herbst-/Winterfarbe – vor allem Schokobraun. Auch Bordeaux ist sehr beliebt. Tigermuster gehen ohnehin immer. Dazu kommen Cropped Pullover, Lederjacken, pelzige Taschen und Pelzjacken. Das sind die Must-haves der Saison.
Wie halten Sie den Kontakt zu Ihren Stammkundinnen?
Der persönliche Kontakt ist uns am wichtigsten. Aber natürlich nutzen wir auch Social Media: Facebook, Instagram, TikTok. Viele Kundinnen schreiben uns direkt über WhatsApp, wenn sie etwas reservieren möchten. Diese Mischung aus digitaler Kommunikation und persönlicher Beratung funktioniert hervorragend.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft von »Maniia«?
Dass unsere Kundinnen zufrieden sind und sich bei uns wohlfühlen. Wir wollen, dass es gut läuft – nicht mehr und nicht weniger. Wir haben einen treuen Kundenstamm, der sogar aus anderen Bundesländern zu uns kommt. Das macht uns stolz.
Sind auch besondere Aktionen geplant?
Natürlich. Wir werden uns regelmäßig an Veranstaltungen wie dem zum Beispiel dem Abendshopping beteiligen. Auch zum Frauentag oder zu anderen besonderen Anlässen planen wir Aktionen. Es ist uns wichtig, immer wieder neue Impulse zu setzen.

Von Michael Swersina
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