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Am vergangenen Wochenende fand in Berlin die Bodybuilding-Weltmeisterschaft der WFF (World Fitness Federation) statt. Dabei wurden Sie Dritter. Sind Sie enttäuscht?
Ich bin nicht enttäuscht, ich bin verwundert. Als ich als Drittplatzierter aufgerufen wurde, dachte ich mir: Was ist denn jetzt los? Ich war in meiner besten Form, ich habe keine Ahnung, woran es gescheitert ist. Wenn ich diesen Titel geholt hätte, hätte ich zwei Weltmeisterschaften von zwei Verbänden in einer Saison gewonnen. Aber ein solcher Bewerb wird immer von den Kampfrichtern entschieden. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es hilft jetzt aber ohnehin kein Jammern. Fakt ist aber auch, dass ich heuer eine Saison hingelegt habe, die weltweit ihresgleichen sucht.
Aber haben Sie nicht ohnehin in dieser Saison bereits mehr als genug erreicht?
Es stimmt, dass es eine sehr erfolgreiche Saison war. Ich nahm an zehn Wettkämpfen teil, bei so vielen großen Bewerben in einem Jahr macht normalerweise kein Bodybuilder mit. Ich war bei allen Wettkämpfen am Podest: Sieben davon habe ich gewonnen, dazu kommen zwei zweite und ein dritter Platz. Ich war heuer in Bestform. Es ist eine Leistung seinesgleichen.
Was waren für Sie die schönsten Erfolge dabei?
Ich konnte zwei Mister Universum-Titel von zwei verschiedenen Verbänden inklusive der Overall-Titel – der NABBA und der WFF – gewinnen. Alleine das ist schon ein Alleinstellungsmerkmal. Dazu kommen noch Siege bei der Weltmeisterschaft der NABBA, ein Europameistertitel und der Gewinn der Österreichischen Meisterschaft. Das ganz Jahr war ein Wahnsinn.
Bei all diesen Erfolgen: Was möchten Sie in Zukunft noch erreichen? Haben Sie nicht schon alles geschafft?
Ein großes Ziel von mir ist es noch, innerhalb eines Jahres Weltmeister von zwei Verbänden zu werden. Dieses Projekt möchte ich im Jahr 2025 in Angriff nehmen, diesem Vorhaben gilt nun meine volle Konzentration.
Warum möchten Sie dieses Ziel nicht schon 2024 erreichen?
Für ein solches Vorhaben muss man rund ein Jahr lang Masse und Muskulatur aufbauen. Ich bin nun 37 Jahre alt – und das benötigt halt seine Zeit.
Sie haben nun eine Reihe von Wettkämpfen sehr erfolgreich absolviert. Wie füllt man zwischen den Wettkämpfen die Akkus wieder auf?
Die vergangenen drei Wochen waren wirklich brutal. Um meinen Körper zu schärfen, habe ich komplett auf Kohlenhydrate verzichtet. Ich war zwar öfters in der Sauna, aber das eher zum Überbrücken der Zeit. Akkus aufladen ist fast unmöglich, da der Körperfettgehalt sehr niedrig ist.
Wie haben Sie sich auf die Weltmeisterschaft vorbereitet?
Ich habe 30 Tage durchtrainiert. Und das auf nüchternen Magen, weil so das Training am effektivsten ist. Ich bin aufgestanden und habe einen grünen Tee getrunken, der hat eine aufhellende Wirkung. Und dann ging es ab ins Fitnessstudio – und Vollgas. Wenn der Kohlenhydratspeicher nicht gefüllt ist, muss der Körper schnell auf Fettreserven zugreifen, so kommt es zur optimalen Muskeldefinition. Betreut wurde ich bei der Weltmeisterschaft erstmals von meiner Mutter Veronika.
Wie werden Sie in den kommenden Wochen entspannen?
Jetzt gibt es erst einmal eine Trainingspause von zwei Wochen. Ich werde ein paar Mal in die Sauna gehen. Es steht bei mir auch ein Umzug nach Leibnitz an, also werde ich mit der Siedlerei beschäftigt sein. Und dann natürlich wieder einmal gut essen und trinken. Ich möchte es meinem Körper einfach so richtig gut gehen lassen.
Sie hatten ja auch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Wie haben Sie es geschafft, trotzdem so erfolgreich zu sein?
Das Hauptproblem war die Schichtarbeit. Das war einfach alles zu viel für mich. Die Nachtschicht hat mich fertiggemacht, und mein Körper hat nicht mehr mitgespielt. Als ich den Job beendete, wurde alles wieder besser. Ich kann aber selbst nicht genau sagen, wie ich das alles geschafft habe. Anscheinend bin ich mit einer außergewöhnlichen Genetik gesegnet.
Sie haben Ihren bisherigen Job mit Schichtarbeit im Frühjahr aufgegeben. Was planen Sie künftig hauptberuflich zu machen?
Ich werde Bodyguard. Ich habe bereits eine Zusage von einem großen Betrieb in der Steiermark, jetzt werde ich einen Kurs zum Personenschützer absolvieren. Außerdem möchte ich mich als Personal-Trainer selbstständig machen und damit mein umfangreiches Wissen in den Bereichen Trainings- und Ernährungslehre an die Menschen weitergeben. Denn ohne Gesundheit ist alles nichts.
Wie läuft es eigentlich mit der Gesangskarriere mit Ihrem Vater Günther Drescher?
Wir werden jetzt wieder ein paar Lieder aufnehmen. Wir haben ja bereits über 70 Songs fertig, die nur eingespielt werden müssen. Als nächstes steht ein Weihnachtslied, für das wir eventuell auch ein Video produzieren werden, auf dem Programm.
Wer ist der bessere Sänger? Sie oder Ihr Vater?
Mein Vater macht das seit 45 Jahren. Er stand jahrelang mit dem Wolfsberger Trio mit meiner Mutter Veronika Drescher und Johann Kopp auf der Bühne. Mein Vater hat eine klassische Stimme, ich die Schlagerstimme.
Wer ist das Mastermind?
Wir schreiben die Lieder und Texte gemeinsam. Wir haben aktuell 70 Lieder komponiert. Mein Vater macht derzeit außerdem noch fünf oder sechs Singles.
Sie hatten schon eine TV-Rolle. Wie läuft das Filmbusiness?
Das hat für mich keine Priorität. Derzeit liegt mein Fokus auf dem Personenschutzkurs, dem Siedeln nach Leibnitz und der Musik mit meinem Vater.
Wie sieht es bei Ihnen privat aus?
Ich bin schon längere Zeit Single. Natürlich wäre es schon schön, eine Partnerin zu haben. Ich komme jetzt auch in ein Alter, in dem eine dauerhafte Beziehung schon sehr schön wäre.
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