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Wolfsberg. Seit zwölf Jahren unterstützt das »Kurzzeitwohnen Wolfsberg« (ehemaliges Krisenwohnhaus) von »pro mente« in Wolfsberg Menschen mit psychischen Erkrankungen und in seelischen Notlagen ab dem 18. Lebensjahr. Leiterin Gerlinde Pliberschnig-Gutschi erzählt: »Im Laufe des Lebens kommen manchmal unerwartete Belastungen und Schicksalsschläge auf einen zu, die emotional überfordernd, belastend bis schwer erträglich sind. Im Volksmund gibt es den Ausspruch: ›Den Boden unter den Füßen verlieren‹.« Die Unterstützung im »Kurzzeitwohnen« soll den Boden wieder spürbar und begehbar machen.
Die sozialpsychiatrische Betreuung umfasst die klinisch-psychologische Behandlung, ein wöchentliches Arztgespräch mit einem psychiatrischen Konsiliararzt, Unterstützung in der Alltagsbewältigung und Tagesgestaltung. Sowohl die Einzel- als auch Gruppenangebote haben das Ziel, die psychische Stabilität, die persönliche Widerstandsfähigkeit, den eigenen Handlungsspielraum und die individuelle Lebensqualität wieder zu erweitern und zu verbessern. Das Betreuungsangebot ist als stationärer Aufenthalt bzw. vorübergehende Wohnmöglichkeit zu verstehen.
Das Ziel der Behandlung ist es, jeden in seinen Fähigkeiten zu stärken und zu stabilisieren, um einen stationären Aufenthalt an einer Psychiatrie abzuwenden, wobei das Angebot auch nach einem Psychiatrieaufenthalt zur weiteren Stabilisierung genutzt werden kann.
Das »Kurzeitwohnen« bietet einen schützenden Raum, der Sicherheit und Ruhe in belastenden Lebenssituationen ermöglichen soll, um sich wieder zu erholen, Gedanken zu ordnen und die nächsten Schritte zu planen. Acht Wohneinheiten stehen dafür zur Verfügung, rund 65 Personen nehmen das Angebot pro Jahr in Anspruch.
Der Leiterin Pliberschnig-Gutschi, sie ist klinische und Gesundheitspsychologin, liegt besonders am Herzen, dass die Bewohner sich aufgehoben, wertgeschätzt und unterstützt fühlen, um für die weitere Zukunft Bewältigungskompetenzen zu erlernen, die sich in erneuten Belastungssituationen als einsetzbar und hilfreich für die Selbsthilfe erweisen.
Voraussetzung für die Aufnahme ins »Kurzzeitwohnen« ist die Eigenmotivation, die Behandlung bzw. Unterstützung anzunehmen, Mobilität, keine Selbst- und Fremdgefährdung und keine akute Alkohol- und Drogenabhängigkeit.
Erfreut zeigt sich Pliberschnig-Gutschi darüber, dass es vom Land Kärnten eine Zusage für die Erweiterung der Betreuungszeiten gibt, die ab Sommer wie folgt aussehen: Montag bis Freitag von 7 bis 21 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 16 bis 20 Uhr.
// Info
Kurzzeitwohnen Wolfsberg
Gerichtsgasse 3, 9400 Wolfsberg
Bürozeiten:
Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr
T: 04352/35535 DW 415
M: kurzzeitwohnen-wolfsbergno@spampromente-kaernten.at
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