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St. Andrä hat seinen Baum- und Pflanzenlehrpfad wiederbelebt: 18 Tafeln informieren über die NaturAusgabe 38 | Mittwoch, 18. September 2024

Vor rund 20 Jahren gab es diesen Pfad bereits, dann geriet er in Vergessenheit. Auf Initiative der Kräuterexpertin Mathilde Friesacher erlebt er jetzt in der Mühldorfer Au ein »Revival«. Auf drei Kilometern Strecke werden unterschiedlichste Pflanzenarten beschrieben.

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St. Andrä. Das Interesse der Bevölkerung war groß: Bei der Freizeitanlage St. Andräer See wurde am Mittwoch der Vorwoche der Baum- und Pflanzenlehrpfad eröffnet. Eigentlich war es eine »Wiedererweckung«, denn ein Pfad dieser Art existierte bereits, war aber in Vergessenheit geraten.

Dass es ihn nun in der Mühldorfer Au wieder gibt, ist das Verdienst der Kräuterexpertin Mathilde Friesacher und ihrer  Gemeinschaft der »Freunde naturgemäßer Lebensweise«. Die St. Andräerin: »Ich saß bei einer alten  Eiche und dachte mir, ich kenne mich eigentlich mit Pflanzen nicht recht aus. Dann habe ich begonnen zu lernen.«

Später kam ihr der Gedanke, den Baum- und Pflanzenlehrpfad, der vor rund 20 Jahren auf Initiative der damaligen Hauptschule St. Andrä angelegt worden war, wieder zu »beleben«. Sie wandte sich an die St. Andräer Bürgermeisterin Maria Knauder, die ihre Unterstützung zusagte.

»Ihr sollt erhobenen Hauptes durch das Leben gehen und dabei genau auf die Natur achten«
Daniel Fellner, Landesrat

Friesacher entwarf die Texte für die 18 Tafeln, auf denen nun entlang des rund drei Kilometer langen Pfads die unterschiedlichsten Pflanzenarten beschrieben werden. Die Grafiken stammen vom Künstler Manfred Mörth, auch Ingrid Weinländer von der St. Andräer Kultur- und Tourismusabteilung half laut Friesacher mit. Die Tafeln selbst wurden der Stadt in Auftrag gegeben und aufgestellt. Sie sollen auf 40 Stück erweitert werden, betreut wird der Pfad von den »Freunden naturgemäßer Lebensweise« .

Der Ausgangspunkt liegt gegenüber der Freizeitanlage St. Andräer See, von wo der Pfad in die Mühldorfer Au führt. Maria Guntschnig, Direktorin der MS St. Andrä, die in Begleitung sämtlicher Schüler der Bildungseinrichtung zur Eröffnung gekommen war, berichtete über die Ursprünge der Mühldorfer Au: Ihr Vorbild sei  die Hainburger Au gewesen. Diese Flusslandschaft an der Donau in Niederösterreich ging in die österreichische Geschichte ein, als 1984 massive öffentliche Proteste den Bau eines Wasserkraftwerks verhinderten. Die Hainburger Au wurde damals besetzt, es kam zu einem Polizeieinsatz, bei dem es Verletzte gab. Letztlich stoppte ein Volksbegehren die Pläne. Guntschnig: »Danach gab es das Bemühen, die Natur zu erhalten und Renaturierungen durchzuführen. So entstand die Mühldorfer Au« – und ermöglichte den Baum- und Pflanzenlehrpfad.

»Klassenzimmer in der Natur«

Bürgermeisterin Knauder war sichtlich stolz auf den neuen Pfad, den sie als »Klassenzimmer in der Natur« bezeichnete, und dankte allen Beteiligten. Sie wies auch auf den bereits bestehenden, 5,5 Kilometer langen Bienen-Lehrpfad hin, der wieder einen Schau-Bienenkorb erhalten soll – »wenn es uns gelingt, eine Königin in den Stock zu bringen«.

Schließlich Landesrat Daniel Fellner: In einer emotionalen Rede forderte er die versammelten Jugendlichen – auch Klassen des Lavantinums waren gekommen – auf, erhobenen Hauptes durch das Leben zu gehen und dabei genau auf die Natur als wesentlichen Bestandteil zu achten – »dafür ist dieser Lehrpfad da.« Er dankte Mathilde Friesacher, übrigens seine Nachbarin, für ihr Engagement.

Danach riefen alle Anwesenden im Chor: »Der Pfad ist eröffnet.« Und weil es im Tal keine Eröffnung ohne Musik gibt, seien auch die beiden Schülerinnen der MS St. Andrä erwähnt, die das Ereignis mit ihren Querflöten untermalten. Auch der junge St. Andräer Thomas Leopold erntete mit seiner Harmonika viel Beifall. 

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