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Lavanttal. Die Schneekanonen laufen auf Hochtouren und die Vorbereitungsarbeiten für die neue Skisaison sind in vollem Gange. Die große Frage: Wann dürfen die Lavanttaler Skigebiete aufsperren? Ursprünglich sollten ab 5. Dezember die Lifte in Betrieb sein. Doch aufgrund der Corona-Maßnahmen heißt es: Bitte warten. Wie lange, kann niemand sagen. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat bereits angekündigt, dass Skigebiete bei den ersten Lockerungsmaßnahmen nicht dabei sein werden. Nun hoffen die Liftbetreiber, ihre Anlagen zumindest ab den Weihnachtsferien in Betrieb nehmen zu dürfen. Der Vorverkauf für Saisonkarten ist allerdings zum Erliegen gekommen. Brutal ist der Lockdown auch für die Beherbergungsbetriebe: Die Buchungen für die Saison sind eingebrochen, die Stornierungen in die Höhe geschossen. Manche Betriebe nehmen wegen der Ungewissheit derzeit keine Buchungen entgegen.
Trotzdem tummelten sich in den vergangenen Tagen massenhaft Menschen auf den Bergen. Sie nutzten das schöne Wetter, um sich an der frischen Luft zu erholen. Die Berge wurden förmlich gestürmt, was auch die Lavanttaler Skigebiete hoffen lässt, im Winter doch einige Gäste begrüßen zu können.
Schwierig wird es allemal, Menschen in diesem Winter zum Skifahren zu bewegen, vor allem aus dem Ausland, denn in einigen Staaten laufen derzeit Bestrebungen, den Skiurlaub zu verbieten. Auch aufgrund der Reisebeschränkungen werden ausländische Gäste fernbleiben. Die heimischen Gebiete haben sich trotzdem vorbereitet und warten nun auf grünes Licht der Bundesregierung, um den Betrieb aufnehmen zu können.
Start jederzeit möglich
Auf der Koralpe sind die Vorbereitungen für die Wintersaison voll im Gange. »Wir beschneien die Hänge und bereiten uns auf die Saison vor. Wir haben einen Infopoint bezüglich Covid-19 eingerichtet und bieten MNs- und Schlauchtücher an, sollte diese jemand zu Hause vergessen haben. Wir warten nur auf das Okay der Bundesregierung, dann werden wir eröffnen«, sagt Marion Resch, zuständig für das Marketing der Koralpe.
Auch die Gastronomie hat ihre Aufgaben erledigt und Covid-19-Konzepte erstellt. Im Dezember kommt noch die technische Abnahme der Burgstallofenbahn, die eine neue Steuereinheit erhalten hat. Danach können alle Lifte betrieben werden.
»Wir brauchen nicht jammern, alle Skigebiete sitzen im gleichen Boot und wir hoffen, dass wir bald aufsperren dürfen«, so Resch.
Der Saisonkartenverkauf war erwartungsgemäß weit unter dem der vergangenen Jahren. Ebenso gibt es bei den Beherbergungsbetrieben kaum Buchungen, obwohl die Unterkunftgeber die Möglichkeit, bis zum letzten Tag zu stornieren, anbieten. Resch: »Wir setzen auf den Tagestourismus. Da könnte sich einiges tun. Wenn man sich die Alm im Herbst und den vergangenen Wochen anschaut, da waren massenhaft Menschen bei uns. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch im Winter so sein wird. Wenn nicht zum Skifahren, werden viele zum Wandern, Schlittenfahren, Tourengehen usw. kommen.«
Öffnung, wenn Okay kommt
Auch am Kippitztörl ist man bereit für den Saisonstart. Wann der sein wird, kann derzeit aber niemand sagen. Georg Hochegger, Geschäftsführer der Klippitztörl Touristik: »Wir sperren unser Skigebiet auf, sobald wir es dürfen. Wir haben mit der Beschneiung bereits angefangen und konnten einige Zeit sehr gut beschneien. Die Frage ist derzeit nur: Wann dürfen wir starten?« Konzepte für die Einhaltung der Covid-19-Maßnahmen sind vorhanden, »ein Vorteil bei uns ist, dass wir keine geschlossenen Bahnen am Klippitztörl haben, das macht es ein wenig einfacher«, sagt Hochegger.
Der Saisonkartenvorverkauf ist einige Zeit sehr gut verlaufen. Seit dem »weichen« Lockdown ist er aber stehengeblieben. Brutal erwischt hat es die Beherbergungsbetriebe. Da gibt es bei den Buchungen bis Mitte/Ende Jänner ein gewaltiges Loch. Hochegger: »Niemand weiß derzeit, welche ausländischen Gäste kommen dürfen und wie es in den Semesterferien aussehen wird. Auch was mit den Skikursen der Schulen sein wird, kann niemand sagen. Es ist für uns unglaublich schwer, irgendetwas zu planen.«
Unklar wie es weitergeht
Unsicherheit herrscht auch bei Manfred Vallant, Geschäftsführer der Weinebene Skilifte GmbH: »Wir sind gerüstet, aber leider wissen wir nicht, was noch passieren wird und ab wann wir die Lifte in Betrieb nehmen dürfen bzw. wann die Gasthäuser wieder aufsperren dürfen.« Klar ist für ihn aber, dass aus dem geplanten Start am 6. Dezember aufgrund der derzeitigen Covid-19-Maßnahmen nichts wird. Derzeit sei es laut Vallant sehr schwierig zu planen, da »alles, was heute gesagt wird, morgen schon nicht mehr stimmen kann.« Beim Saisonkartenvorverkauf geht es auf der Weinebene normalerweise erst im Dezember richtig los, beim Vorverkauf für den Kärntner Skipass sei aber ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen.
Bei den Beherbergungsbetrieben können Buchungen derzeit nur kurzfristig angenommen werden. »Wir wissen ja nicht, wie es im Beherbergungsbereich weitergeht. Es wäre sinnlos, Buchungen anzunehmen, die dann wieder storniert werden müssen. Da wäre der Aufwand zu hoch«, so Vallant.
Und auch hinter den Schulskikursen, die immer zahlreich auf der Weinebene stattfinden, steht ein Fragezeichen. Denn die Bundesregierung hat noch keine weitere Vorgehensweise über Schulöffnungen bekanntgegeben.
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