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Restaurierte Madonnaskulptur am Hohen Platz sorgt für DiskussionenAusgabe 43 | Donnerstag, 27. Oktober 2022

Den einen gefällt sie, den anderen nicht. Die Rede ist von der restaurierten Madonna am Haus Hoher Platz 21. Sie erstrahlt nun wieder in Originalfarben.

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Wolfsberg. Seit das Haus Nummer 21 am Hohen Platz vom Russen Iwan Lobikow im Vorjahr gekauft wurde, wird das seit 1993 denkmalgeschützte Gebäude komplett saniert und umgebaut. Es entstehen zehn Wohnungen und vier Penthouse-Wohnungen.

Mittlerweile wurden viele Arbeiten am Haus abgeschlossen, so wurden die Fassade neu gestrichen, das Dach erneuert und die Fenster ausgetauscht. Das Haus erstrahlt in neuem Glanz.

Im Rahmen der Arbeiten wurde auch eine Madonna-Skulptur an der Hausecke zum Getreidemarkt renoviert. Dabei handelt es sich um eine Verkündigungsmadonna, die vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt und unter einem Erker angebracht ist. Für die Restaurierung wurde die Skulptur für einige Wochen zu einem Wiener Spezialunternehmen gebracht, das die Arbeiten durchführte. Seit einigen Tagen ist die Skulptur, die zuletzt nicht bemalt war, wieder an ihrem alten Standort. Über das Ergebnis der Restaurierung scheiden sich die Geister. Einige Leute meinten, die renovierte Skulptur sei zu farbenfroh, zu bunt oder sehe zu russisch aus. Andere wiederum finden es schön, dass die Madonna in Farbe auf den Hohen Platz blickt.

Doris Kircher, die stellvertretende Leiterin des Landeskonservatorat Kärnten, erklärt: »Die Skulptur wurde aufgrund der ursprünglichen Farbgebung, die man über Farbreste sowie einen Verkündigungsengel auf der gegenüberliegenden Straßenseite eruieren konnte, renoviert. Die weiße Version der Figur war nicht die Originalversion.« Die Kosten der Restaurierung wurden von Hausbesitzer Lobikow übernommen, eine Förderung des Bundesdenkmalamts gab es nicht. 

Der Wolfsberger Stadtpfarrer Christoph Kranitzki antwortet auf die Frage, wie er die Skulptur findet: »Ob einem die restaurierte Skulptur gefällt oder nicht, ist reine Geschmackssache. Ich finde, die Restaurierung ist gut gelungen.« Lobikow war für die Unterkärntner Nachrichten nicht erreichbar. 

Das Wohnhaus am Hohen Platz 21 ist ein Bau aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, die Platzfassaden stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. An der Hausecke zum Getreidemarkt ist unter einem vorspringenden Erker in einer Nische die Skulptur der Verkündigungsmadonna angebracht. Der dazugehörige Verkündigungsengel befindet sich am gegenüberliegenden Haus.

»Es wäre schön, wenn auch der Verkündigungsengel farblich angepasst werden würde. Aber das ist eine Entscheidung, die der dortige Hauseigentümer zu treffen hat«, so Kircher abschließend. 

Damit ist der Trafikant Dieter Bardel gemeint, der sagt: »Wenn das Bundesdenkmalamt das haben möchte, stelle ich den Engel gerne zur Verfügung. Die Kosten der Anpassung müssten aber vom Denkmalamt übernommen werden.«

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