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Kein Schulbus! Ausgabe | Mittwoch, 22. August 2018

Der Schulbeginn rückt näher. Und noch ist nicht klar, wer die Kinder der Wolfsberger Streusiedlungen in Zukunft transportieren wird. Bürgermeister Schlagholz arbeitet auf Hochtouren – mit Riesenwut.

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WOLFSBERG. Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz hält seinen Zorn nur mühsam zurück. Der richtet sich gegen den Verkehrsverbund Kärnten, der mir nix, dir nix seine Ausschreibungskriterien änderte und die Gemeinde im Regen stehen lässt. Denn jetzt muss die Stadt Wolfsberg selber schauen, wie die rund 50 Volks- und Hauptschüler des Orts Prebl und weiterer Siedlungen ab September zur Schule kommen. »Aber wir werden es derheben«, sagt Schlagholz, »es wird klappen.« Eine Lösung gibt es allerdings noch nicht. Und der Schulanfang rückt näher, die Zeit drängt. Am Montag, 20. August, wurden Busunternehmen eingeladen, Angebote für den Transport zu legen. Wie berichtet sind die Prebler Eltern in Aufruhr. Denn ÖBB-Postbus hat die jüngste Ausschreibung des Verkehrsverbunds für den öffentlichen Verkehr in der Region Lavanttal gewonnen – und fährt Prebl nicht mehr an. Zurecht, meint ÖBB-Sprecher Herbert Hofer, denn das Unternehmen erfülle alle Kriterien der Ausschreibung. Und die sahen vor, dass Ortschaften zu bedienen seien, keine Streusiedlungen. Damit gibt es für die Prebler Kinder keinen Bus zur Schule mehr.

Verunsicherung

Der Ärger der Betroffenen ist verständlich – und gewaltig. Die Preblerin Astrid Scharf spricht für alle Bewohner der Orts, wenn sie sagt: »Die Leute sind zutiefst verunsichert, wir sind vom öffentlichen Verkehrsnetz abgeschnitten, wir hängen im luftleeren Raum. « Eine Lösung müsse her. Denn dass es ohne öffentlichen Schultransport nicht gehen wird, wissen alle Beteiligten. Die Zuständigkeit wurde nun freilich an die Gemeinde delegiert, was Bürgermeister Schlagholz nicht freut: »Die das beschlossen haben, haben null Ahnung. Von der Kor- bis zur Saualpe – was früher der Verkehrsverbund gemacht hat, müssen wir jetzt tun. Ein Bediensteter arbeitet seit einem Monat an nichts anderem mehr.« Schlagholz verfolgt unterdessen weiter seinen Plan: Der sieht vor, den Transport an ISTmobil zu vergeben. Da der Taxianbieter aber über keine Fahrzeuge verfügt, die genügend Kapazität besitzen, um die Schulkinder zu transportieren, soll ISTmobil seinerseits eine Ausschreibung vornehmen und einen geeigneten Partner an Bord holen. ÖBB-Sprecher Hofer hat bereits angekündigt, dass sich die Busschiene der Bahn in diesem Fall ebenfalls bewerben werde. Sollte ÖBB-Postbus den Zuschlag erhalten, können deren Mitarbeiter  die Haltestellen-Tafeln, die bereits im Juli abmontiert wurden, wieder anschrauben ...

Alternativen ausloten

Der Bürgermeister glaubt fest daran, dass die ISTmobil-Lösung klappen wird. Dennoch sprachen am Montag Vertreter der Gemeinde mit Busunternehmen aus der Region, um auszuloten, welche Alternativen möglich wären. Nun werden auch von dieser Seite Angebote eingeholt. Dass die Sache unter den Nägeln brennt, verwundert nicht. Die Schulen starten bereits am 10. September, ab diesem Tag sollte der Transport wie geölt laufen. Viel Zeit bleibt nicht mehr ...

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