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Lavamünd. Alles begann im Jahre 1977. Die Sänger der »Grenzwacht und MGV Lavamünd« veranstalteten erstmals ein Faschingsgschnas. Mittendrin statt nur dabei war auch Siegfried Brudermann, der später jahrelang den Lavamünder Narren als Präsident vorstehen sollte. Ein Jahr später kam es durch die Fußball-Altherren zur Gründung der Lavamünder Narrenrunde und Brudermann wurde gefragt, ob er mitmachen würde. Und so begann die Narrenkarriere von Brudermann. Über 40 Jahre stand er er als Akteur, Sänger, Sprecher und Texter auf der Bühne und fungierte auch jahrelang als Medienverantwortlicher des Vereins. Seit 1997 ist er Präsident.
Doch nun ist Schluss: Brudermann legte sein Amt als Präsident zurück. »Ich habe bereits vor drei Jahren gesagt, wenn ich 70 Jahre werde, dann höre ich auf. Ich war nun über 50 Jahre bei verschiedenen Vereinen in Lavamünd in unterschiedlichen Funktionen. Irgendwann ist es an der Zeit, etwas kürzer zu treten«, sagt Brudermann.
Neben seiner Tätigkeit bei der Narrenrunde war Brudermann in verschiedenen Funktionen bei der Freiwilligen Feuerwehr Lavamünd, über 20 Jahre beim Chor »Grenzwacht und MGV Lavamünd« und beim gemischten Chor. Brudermann war auch mitverantwortlich für die Gründung der Marktkapelle Lavamünd, die 1998 ins Leben gerufen wurde und bei der er noch immer als Kassier fungiert und das Tenorhorn bläst.
Schöne Zeit mit den Narren
Mit der Narrenrunde hat Brudermann in den vergangenen 40 Jahren viel geschaffen. »Es war eine schöne Zeit, wir hatten schwierige Zeiten und weniger schwierige Zeiten, aber ich möchte keine Sekunde missen. Irgendwann ist halt Schluss«, sagt Brudermann.
»Heute sind Politiker total verweichlicht und trauen sich oftmals nicht zu den Faschingssitzungen«
Siegfried Brudermann, Präsident a. D.
Während seiner langjährigen Tätigkeit bei den Narren standen viele Highlights auf dem Programm. So wurde jedes Jahr am 11. 11. um 11.11 Uhr der Fasching mit der Übergabe des Rathausschlüssels durch den Bürgermeister an den Präsidenten der Narrenrunde eingeläutet. Seit rund 15 Jahren wird die Schlüsselübergabe bei der Schule in Lavamünd vorgenommen und Krapfen an die Schüler verteilt. Jedes Jahr gab es zahlreiche Faschingssitzungen und immer wieder widmete man sich karitativen Zwecken.
Brudermann erzählt: »Jedes Jahr haben wir etwas für die Jugend oder die ältere Generation gemacht und dabei Menschen geholfen, denen es nicht so gut geht.« Die Zeiten haben sich aber verändert. Brudermann meint: »Früher waren Politiker froh, wenn man sie bei der Faschingssitzung im Programm hatte, viele der heutigen Politiker sind verweichlicht und trauen sich oftmals nicht einmal zu einer Sitzung zu kommen.«
Schwer getroffen hat Brudermann auch das Jahr 2019. Die Eintrittskarten für die Sitzungen wurden jahrzehntelang im Gemeindeamt verkauft, plötzlich hieß es von Seiten der Gemeinde, dass ein Verkauf aus dienst- und datenschutzrechtlichen Gründen nicht mehr möglich sei. »Wir ließen uns aber nicht zum Narren halten und haben kurzerhand ein eigenes Büro für den Kartenverkauf eröffnet«, sagt Brudermann.
Ein Buch schreiben
Im Laufe der Jahre hat sich viel ereignet. Der ehemalige Narrenpräsident hat aus dieser Zeit vieles gesammelt und aufgeschrieben. Brudermann sagt: »Ich habe bereits rund 150 Seiten, wo ich aufschrieb, was alles passierte, Positives und Negatives. Vielleicht schreibe ich einmal ein Buch.«
Seine aktive Zeit bei den Narren ist jedenfalls zu Ende, wehmütig meint Brudermann zum Schluss: »Ich wünsche der Narrenrunde alles Gute und viel Gesundheit und passts auf die Narrenrunde und euch auf.«
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