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Wolfsberg. Bereits seit 2001 engagiert sich das Katholische Bildungswerk für die Weiterbildung und Unterstützung älterer Menschen in Kärnten. Seit 2006 wird das Projekt auch im Lavanttal angeboten. Ulrike Schwertner, Projektleiterin des erfolgreichen Programms, beschreibt das Projekt als eine Möglichkeit, das Gedächtnis, die körperliche Fitness und die Lebensfähigkeit der Teilnehmer zu fördern. »Es geht darum, den Senioren ein positives Altersbild zu vermitteln und den Teilnehmern zu helfen, den Alltag so lange wie möglich selbstständig und in voller Lebensqualität zu gestalten. Wir arbeiten präventiv und kombinieren Gedächtnistraining, Bewegung und Spiritualität«, erklärt Schwertner.
Neben den regelmäßigen Trainings und Übungen ist das soziale Miteinander ein zentraler Bestandteil des Projekts. Gruppenleiter kommen mit den Teilnehmern zusammen, um nicht nur kognitive Fähigkeiten zu fördern, sondern auch die Gemeinschaft zu stärken. Die Gruppen sind ein Raum für Austausch, Selbstvertrauen und gegenseitige Unterstützung. Dies wird von den Teilnehmern besonders geschätzt. »Wenn die Menschen immer wieder neue Dinge lernen und sich herausfordern, bleiben sie geistig fit. Das gilt besonders für ältere Menschen«, erklärt Maria Wright, eine Gruppenleiterin.
Neben den Übungseinheiten gibt es bei »Mitten im Leben« weitere Angebote für die Teilnehmer. Ausflüge und Wandertouren stehen genauso auf dem Programm wie kulturelle Aktivitäten. So entstand beispielsweise eine Theatergruppe in Klagenfurt, die aus dem Projekt hervorging. Die Gruppe führt regelmäßig das Stück »Rumpelstilzchen« kärntenweit auf, wobei auch die 90-jährige Gründerin noch aktiv auf der Bühne steht.
Gruppenleiter gesucht
Das Herzstück des Projekts sind die engagierten Gruppenleiter, die mit viel Hingabe und Empathie den Teilnehmern zur Seite stehen. Und der Bedarf an Gruppenleitern wächst stetig. Aktuell gibt es neben Schwertner mit Christine Ganster, Maria Wright und Karin Radl, drei weitere Gruppenleiterinnen, die die Gruppen im Lavanttal von Reichenfels bis Lavamünd leiten. Die Gruppen im Bezirk verfügen über durchschnittlich zehn Teilnehmer und es gibt eine eigene Männergruppe mit aktuell acht Mitgliedern. Die Männergruppe ist übrigens die einzige in Kärnten und wurde 2014 von Ganster ins Leben gerufen. Um die hohe Nachfrage zu decken, werden derzeit engagierte Frauen und Männer gesucht, die Lust haben mit älteren Menschen zu arbeiten und Gruppenleiter zu werden. Sie werden in einer fundierten Ausbildung des Katholischen Bildungswerks geschult. In acht Modulen über verschiedene Wochenenden lernen die angehenden Gruppenleiter nicht nur kognitive Trainingsmethoden, sondern auch Bewegungsübungen, die den Alltag der Senioren erleichtern. Die Ausbildung zur Gruppenleiterin ist breit gefächert und umfasst Themen wie Alltagskompetenzen, digitale Fähigkeiten, Ernährung, Grundlagen zu Demenz und Validation, Psychomotorik und Tanz uvm.
»Wichtig ist, dass wir nicht nur die geistigen Fähigkeiten fordern, sondern auch die körperliche Fitness der Teilnehmer unterstützen. Das ist auch ein Thema, das mit dem täglichen Leben der Senioren zu tun hat«, betont Ganster. Sie ist auch noch als Kräuterpädagogin tätig und bringt ihr Wissen ebenfalls in das Training ein.
»Es ist eine Win-Win-Situation. Man gibt etwas, aber man bekommt auch sehr viel zurück“, erzählt Schwertner und Wright fügt hinzu: »Neben der eigenen persönlichen Weiterentwicklung profitieren die Gruppenleiter von regelmäßigen Schulungen und Unterstützung durch das Bildungswerk, etwa durch die Übernahme von Fahrtkosten und kostenlosen Weiterbildungsangeboten.«
Die Ausbildung zum Gruppenleiter beginnt am 12. März. Interessierte können sich bis zum 7. März anmelden und Teil dieses Projekts werden. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten gibt es bei Ulrike Schwertner unter 0676 8772 24 27 oder per Mail an ulrike.schwertner@kath-kirche-kaernten.at
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