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Bad St. Leonhard. Im Juni 2023 wurde mit den Sanierungsarbeiten im Inneren der Leonhardikirche in Bad St. Leonhard begonnen. Nun, mehr als ein Jahr danach, stehen die umfangreichen Arbeiten vor der Fertigstellung. Bilder wurden gereinigt, restauriert, abgedeckt und wieder aufgehangen, Mal- und Putzarbeiten durchgeführt, die berühmten Buntglasfenster gesäubert, die Kirchenbänke eingelassen und vom Holzwurm befreit und eine neue Beleuchtung installiert. Aufgetaucht ist während der Arbeiten auch eine Kirchenfahne, wie Stadtpfarrer Dechant Martin Edlinger erzählt: »Die Fahne ist mindestens 50 Jahre alt und zeigt die beiden Patrone der Pfarre, den heiligen Leonhard und den heiligen Laurenzius. Am 10. August ist auch der Gedenktag des heiligen Laurenzius. An diesem Tag möchten wir die restaurierte Fahne präsentieren und weihen.«
Der außergewöhnliche Volksaltar
Am 10. August findet aber nicht nur die Präsentation und Weihe der wiederentdeckten Fahne statt. Der Tag markiert auch den Abschluss der Innensanierung im Gotteshaus. Und zugleich wird der neue Volksaltar geweiht. Dechant Edlinger erklärt den Gedanken hinter dem neuen Volksaltar, der in der Vorwoche noch nicht fertiggestellt war: »Wir hatten wenig Platz, und Architekt Gerhard Kresitschnig hatte die Idee, in Abstimmung mit der Pfarre und der Diözese einen neuen Ort zu schaffen, wo das Wort Gottes verkündet wird. Sein Vorschlag war, für die Gestaltung etwas zu verwenden, das aus der Pfarrgemeinde stammt. In der Mitte steht ein Steinblock, der Jesus Christus als Zentrum darstellt. Um ihn herum werden Steine angebracht, die sich wie die Gläubigen um Jesus versammeln.«
Der Block aus Sandstein misst 80 mal 80 Zentimeter in der Grundfläche, ist einen Meter hoch und wiegt rund 1,5 Tonnen. Steine, die rund 60 Schüler der Volks- und Mittelschule Bad St. Leonhard gesammelt haben, werden um den Steinblock aufgemauert. »Die Schüler erhielten die Aufgabe, Steine zu sammeln, die symbolisch für ihre Verwandten und Freunde stehen und die schließlich ein Teil des Volksaltars werden sollen«, erklärt Pfarrgemeinderatsobmann Marco Kopp. Der fertige Altar wird in der Grundfläche schließlich 1,25 mal 1,25 Meter messen. »Die Bevölkerung ist am 23. Juli eingeladen, den Grundstein für den Volksaltar zu errichten«, so Kopp weiter. Konkret sind von 8 bis 16 Uhr alle eingeladen, am Aufbau des neuen Volksaltars mitzuarbeiten und damit stellvertretend für alle Gläubigen in der Pfarre einen Stein zu setzen.
An der Altarweihe, die am Samstag, 10. August, ab 15 Uhr stattfinden wird, wird auch Bischof Josef Marketz teilnehmen. »Die Altarweihe ist ein eigener Ritus. Der Altar wird mit Chrisamöl gesalbt und Weihkreuze werden mit Weihrauch entzündet«, so Edlinger, laut dem für die Weihe auch Reliquien des heiligen Leonhards zur Verfügung gestellt werden.
Im Zuge der Innensanierung wurde auch der Ambo neu gestaltet und der Taufstein aus dem hinteren Bereich der Kirche nach vorne verlegt.
Die drei Etappen der Sanierung
Bereits 2022 wurde das Dach des Kirchenhauptschiffes neu eingedeckt. Die Neueindeckung war der Startschuss einer Generalsanierung, die aus insgesamt drei Etappen besteht. Nach dem neuen Dach folgte die Innensanierung, die mit der Altarweihe offiziell beendet ist. In den kommenden Jahren soll schließlich noch die Außenfassade der gotischen Pfarr- und Wallfahrtskirche saniert werden.
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