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St. Paul. Mit Pauken und Trompeten wurde am 28. Mai der neue Klettersteig hinauf zur Ruine Rabenstein eröffnet. Zahlreiche Kletterbegeisterte begaben sich in den darauffolgenden Tagen auf die rund 500 Meter lange Route. Doch die Freude währte nicht lange. Denn nur kurz nach der Eröffnung wurde der Klettersteig auch schon wieder geschlossen.
Schnell machten Gerüchte über die Gründe für die Schließung die Runde: Von zu vielen Unfällen, über eine Anzeige von Naturschützern bis hin zu fehlenden Bewilligungen war zu hören.
»Wenn das Verfahren abgeschlossen ist, wird der Klettersteig wieder geöffnet«
Stefan Salzmann, Bürgermeister
Dann wurde auch noch beim Klettersteig selbst der Hinweis, »Klettersteig Rabenstein wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb angebracht«. Und die Gerüchteküche brodelte weiter. Auch Mitglieder des St. Pauler Gemeinderats und des Gemeindevorstands konnten keine Auskunft geben und meinten entweder, dass es eine Angelegenheit des Bürgermeisters sei oder sie einfach nicht wissen würden, was der Grund für die Schließung ist.
Auf Nachfrage der Unterkärntner Nachrichten beim St. Pauler Bürgermeister Stefan Salzmann (SPÖ) erhielten wir zunächst die Auskunft, dass noch eine rechtliche Frage zu klären sei. Genaue Details konnte bzw. wollte er uns aber nicht mitteilen.
Also wurde bei der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg nachgefragt. Bezirkshauptmann Georg Fejan erklärt: »Der Klettersteig ist naturschutzrechtlich genehmigungspflichtig. Wir haben die Gemeinde kontaktiert und aufgefordert ein Naturschutzverfahren durchzuführen.« Eine behördliche Schließung wäre notwendig geworden. Da der Klettersteig aber wegen »Wartungsarbeiten« ohnehin gesperrt ist, war das nicht notwendig.
»Für den Klettersteig Rabenstein ist ein Naturschutzverfahren notwendig«
Georg Fejan, Bezirkshauptmann
Nun wartet die Bezirkshauptmannschaft auf den Antrag für das naturschutzrechtliche Verfahren, der vom Betreiber, der Gemeinde St. Paul, eingebracht werden muss.
Laut Bürgermeister Stefan Salzmann (SPÖ) arbeitet die Gemeinde St. Paul mittlerweile am Naturschutzverfahren. Am Freitag habe es eine Begehung gegeben. Nun soll der Antrag auf die Durchführung des Naturschutzverfahrens gestellt werden und danach wird die Verhandlung ausgeschrieben, bei der noch Einwände eingebracht werden können.
Bis Montag, 5. Juli, gab es noch keinen Antrag an die BH.
Daher kann zur Zeit nicht genau gesagt werden, wann der Klettersteig wieder freigegeben wird. »Wenn das Verfahren abgeschlossen ist, wird der Klettersteig wieder geöffnet«, so Salzmann.
Der Klettersteig
Der Klettersteig in St. Paul bei der Ruine Rabenstein ist sehr gut gelungen. Er wurde von der BergerlebniSee OG der beiden Lavanttaler Kletterspezialisten Michael Mautz und Christian Grübler errichtet. Der Klettersteig umrundet den Burgfelsen der Ruine. Eine kleine Seilbrücke und eine lange Nepalbrücke sind zwei der Attraktionen diese Steigs. Vom Endpunkt der Route, bei der Ruine Rabenstein, hat man einen schönen Ausblick ins Lavanttal und auf das Benediktinerstift in St. Paul.
Die Route ist ideal für Einsteiger und Familien, hauptsächlich ist der Schwierigkeitsgrad A/B gegeben, zwei kurze Stellen weisen die Schwierigkeit C auf.
Der Einstieg befindet sich beim Parkplatz des Gasthauses Rabensteiner in Richtung Südwesten. Auf dem Klettersteig werden 120 Höhenmeter überwunden, die Kletterzeit beträgt rund 45 Minuten. Die Kletterausrüstung muss selbst mitgebracht werden. Der Steig ist frei zugänglich.
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