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Klagenfurt, Lavanttal. Weniger Autoverkehr und teilweise auch weniger Lkw-Verkehr. Das ist kurz gesagt die Verkehrsentwicklung auf Kärntens Autobahnen im ersten Halbjahr. Die Feststellung basiert auf einer aktuellen Anayse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten des Autobahnerhalters Asfinag. Allerdings: Im Lavanttal stieg der Verkehr.
Während bei jeder dritten Zählstellen der Schwerverkehr zurückging, ging der Autoverkehr sogar bei jeder zweiten Zählstelle zurück. Kärntens Autobahnabschnitt mit der größten Verkehrsbelastung ist die A2 Südautobahn bei Pörtschach mit fast 7,3 Millionen Kfz, elf Prozent davon entfielen auf den Schwerverkehr. 6,444 Millionen Pkw (minus 1,8 Prozent) wurden dort gezählt, 827.000 Lkw (plus 0,7 Prozent) passierten den Bereich.
Während der Verkehr anderswo abnimmt, steigt er im Lavanttal an: Der Donnersbergtunnel wurde im ersten Halbjahr des Jahres von 3,849 Millionen Pkw (plus 0,5 Prozent) und 714.000 Lkw (plus 1,9 Prozent) durchfahren. Bei St. Andrä wurden 3,658 Millionen Pkw (plus 1,9 Prozent) und 719.000 Lkw (plus 3,3 Prozent) registriert.
Auch bei Grafenstein gab es eine Steigerung: 4,537 Millionen Pkw (plus 0,3 Prozent) und 697.000 Lkw (plus 1,6 Prozent).
Laut VCÖ haben sich Auto- und Lkw-Verkehr auf den Autobahnen unterschiedlich entwickelt. Auf der A11, der Karawankenautobahn, gingen Auto- und Lkw-Verkehr zurück, ebenso auf der A10 Tauernautobahn. Die Baustellen auf der A10 in Salzburg wirken auch auf den Kärntner Abschnitt verkehrsreduzierend. Auf der A2 Südautobahn hat in Kärnten der Lkw-Verkehr überall leicht zugenommen, während der Autoverkehr bei Pörtschach zurückging und zwischen Grafenstein und Drautschen nur um weniger als ein Prozent zunahm.
VCÖ-Experte Michael Schwendinger: »Die Zunahme des Verkehrs ist kein Naturgesetz. Im Gegenteil, wo gute öffentliche Verkehrsverbindungen in der Nähe sind, ist die Bereitschaft der Bevölkerung, diese zu nutzen, hoch.« Deshalb ist die weitere Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots wichtig. Auch die Autobahnen und Schnellstraßen können für den öffentlichen Verkehr stärker genutzt werden. Autobahn-Bushaltestellen für Expressbusse, wie sie auf der A2 Südautobahn bei Gleisdorf geplant ist, sind verstärkt umzusetzen, betont der VCÖ.
Auch Raumordnung und Siedlungsentwicklung spielen für das Mobilitätsverhalten eine zentrale Rolle. »Betriebe, die sich nahe eines Bahnhofs ansiedeln, erleichtern es den Beschäftigten, mit der Bahn zur Arbeit zu fahren. Betriebe, die sich fernab von Bahn und Bus auf der grünen Wiese ansiedeln, führen zu mehr Autoverkehr«, sagt Schwendinger.
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Verkehrsaufkommen
in Kärnten:
A2 Pörtschach Ost:
6,444 Millionen Pkw (minus 1,8 Prozent); 0,827 Millionen Lkw (plus 0,7 Prozent).
A2 Krumpendorf:
5,980 Millionen Pkw (plus 0,7 Prozent); 0,822 Millionen Lkw (plus 0,9 Prozent).
A2 Klagenfurt Nord:
4,586 Millionen Pkw (minus 5,7 Prozent); 0,773 Millionen Lkw (plus 2,5 Prozent).
A2 Grafenstein:
4,537 Millionen Pkw (plus 0,3 Prozent); 0,697 Millionen Lkw (plus 1,6 Prozent).
A10 Kellerberg:
4,370 Millionen Pkw (minus 1,9 Prozent); 0,707 Millionen Lkw (minus 3,6 Prozent).
A10 Spittal:
4,238 Millionen Pkw (minus 5,8 Prozent); 0,777 Millionen Lkw (plus 0,7 Prozent).
A2 Donnersbergtunnel:
3,849 Millionen Pkw (plus 0,5 Prozent); 0,714 Millionen Lkw (plus 1,9 Prozent).
A2 St. Andrä:
3,658 Millionen Pkw (plus 1,9 Prozent); 0,719 Millionen Lkw (plus 3,3 Prozent).
A11 St. Ulrich:
2,482 Millionen Pkw (minus 2,1 Prozent); 0,342 Millionen Lkw (minus 2,0 Prozent);
A2 Maglern:
1,728 Millionen Pkw (plus 2,8 Prozent), 0,728 Millionen Lkw (plus 1,2 Prozent).
A11 St. Martin:
2,052 Millionen Pkw (minus 2,7 Prozent); 0,317 Millionen Lkw (minus 3,2 Prozent)
A11 Karawankentunnel:
1,672 Millionen Pkw (minus 2,8 Prozent); 0,309 Millionen Lkw (minus 3,6 Prozent).
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