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Wolfsberg. Im Clinch mit Bezirksjägermeister Walter Theuermann befindet sich Ulrich Habsburg-Lothringen, Betreiber von Fischereigründen in der Lavant, deren Rechte bei seinem Sohn Clemens liegen. Der Streit dreht sich um die Frage: Darf Habsburg von der Jägerschaft die Namen der Obmänner der Lavanttaler Gemeindejagden erfahren oder nicht? Theuermann beantwortet sie mit nein.
Am 6. Oktober hatte der für Jagd und Fischerei zuständige Landesrat Martin Gruber in der Regierungssitzung grünes Licht für eine neue Verordnung rund um das »Fischotter-Problem« erhalten. Da die Tiere in ihren Revieren den Fischbestand teils dramatisch reduziert haben, wurden die Entnahmezahlen erhöht und der Bejagungszeitraum verlängert: War bisher die jährliche Entnahme von 43 Tieren erlaubt, sind es jetzt 51. Dazu wurde der Zeitrahmen, in dem die Fischotter gefangen oder mit Langwaffen bejagt werden dürfen, um einen Monat ausgedehnt. Die Entnahme aller Entwicklungsformen darf nun schon mit 1. November beginnen und bis Ende Februar stattfinden, die Schonzeit für führende oder tragende Fischotterfähen wurde von 1. März bis 31. Oktober verkürzt.
»Kommunikation mit den Jägern ist nicht möglich, weil sie von Amts wegen verhindert wird«
Ulrich Habsburg-Lothringen, Bürokratieopfer
Also wandte sich Habsburg, dessen Fischbestände aufgrund des Appetits der Otter dramatisch geschrumpft sind, an Theuermann. Von ihm wollte er erfahren, wer für das Fischottermanagement in der jeweiligen Gemeindejagd zuständig ist, um das weitere Vorgehen unter den jetzt geänderten Bedingungen zu besprechen.
Doch der 79-Jährige wurde enttäuscht. Die Antwort des Bezirksjägermeisters lautete: »Aus Datenschutzgründen darf ich Ihnen die Obmänner der Gemeindejagden nicht bekannt geben.« Habsburg ist empört: »Ich habe die neuerliche Anfrage an den Bezirksjägermeister gestellt, wer die für das Fischottermanagement zuständigen Personen sind.
Seine Antwort: Die Obmänner der Jagdgesellschaften. Also müsste ich in Schritt drei nun wieder anfragen, wer diese Obmänner der Jagdgesellschaften sind. Allerdings dürfen mir die Namen aus Datenschutzgründen nicht übermittelt werden. Und wie oft muss man nachfragen?«
Das Problem laut Habsburg: Die Jäger wissen nicht, wo die Fischotter zu finden sind, er schon. »Es ist aber keine Kommunikation möglich, weil sie von Amts wegen verhindert wird.«
»Habsburg muss versuchen, die Namen auf einem anderen Weg zu erfahren«
Walter Theuermann, Bezirksjägermeister
»Ich kann die Namen nicht nennen«, sagt Theuermann und verweist abermals auf den Datenschutz, »Habsburg muss versuchen, sie auf anderem Weg zu erfahren, etwa bei den Gemeinden. Danach muss er sich mit ihnen in Verbindung setzen und sagen, was er will.« Allerdings besteht laut dem Bezirksjägermeister unter den Weidmännern nur geringes Interesse an den Fischottern. »Habsburg müsste für die Jäger erst einen Anreiz schaffen«, so Theuermann.
Einen Weg gefunden
Der Angesprochene will mittlerweile einen Weg gefunden haben, um an die Namen zu kommen. Ob er bei ihnen auf offene Ohren stößt, wird sich weisen ...
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