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Wie bekommt man sein Tattoo wieder weg?Ausgabe | Mittwoch, 3. Oktober 2018

Tattoos sind längst zu einem gesellschaftsfähigen Massenphänomen geworden. Doch die Zeit und der veränderte persönliche Geschmack lassen viele darüber nachdenken, wie man sein »Peckerl« wieder los werden kann.

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Lavanttal. Tätowierungen haben eine uralte Tradition und erfreuen sich seit rund 20 Jahren immer größerer Beliebtheit. Die Entscheidung für ein Tattoo sollte im Idealfall eine überaus gut durchdachte sein, denn immerhin soll das Tattoo den Körper dauerhaft schmücken. Doch leider fällt die Entscheidung für ein Tattoo nicht selten spontan und unüberlegt. Wie das Tattoo in vielen Jahren aussehen wird, ob es Jahre später überhaupt noch gefällt oder ob es zu späteren Zeiten überhaupt noch zum eigenen Leben passen wird – all das wird gerne einmal nicht beachtet, bevor man sich ein Tattoo stechen lässt.
Inflationäre »Arschgeweihe«

Im Sommer hat man am See oder im Freibad wieder viele alte Tattoosünden unverhüllt »bewundern« können. Weniger die Namen von Ex-Partnern oder gar Schriftzüge mit Rechtschreibfehlern, sondern viel mehr das sogenannte »Arschgeweih«. Diese abschätzige Bezeichnung für meist verschnörkelte Fantasiemuster am unteren Rücken kurz oberhalb des Steißbeins entstand, als der Trend aus den 1990er-Jahren Trend abflaute. Bis dahin hatten sich die »Arschgeweihe« inflationär ausgebreitet.

Überlegungen zur Entfernung
Immer dann, wenn ein »Peckerl« nicht wirklich gut überlegt war, kommt irgendwann im Leben der Augenblick, in dem das Körperbild wieder von der Haut verschwinden soll. Dann ist die Tattooentfernung eine Entscheidung, die mit hohen Kosten, gesundheitsrelevanten Bedenken und nicht selten großen Schmerzen verbunden ist und auch wohlüberlegt sein soll.
Bevor man sich also  Tätowierungen entfernen lässt, sollte man die einzelnen Methoden, Behandlungen, deren Wirksamkeit und deren gegebenenfalls bestehende Risiken für die Gesundheit kennenlernen sowie wichtige gesundheitsrelevante Fragen stellen.
Zur nachhaltigen Tattooentfernung gibt es grundsätzlich drei verschiedene Möglichkeiten, welche sich in ihrer Vorgehensweise wie auch Wirkungsweise unterscheiden. Bevor also eine Jugendsünde in Form eines Körperbildes verschwinden kann, gilt es, sich für eine der Möglichkeiten zu entscheiden.

Schnell geht gar nichts
Ungeliebte Motive verschwinden zu lassen, ist dabei alles andere als einfach. Viele Patienten haben eine falsche Vorstellung, wenn sie ein Tattoo entfernen lassen möchten. Verspricht jemand, dass die Entfernung sehr rasch geht, ist das unrealistisch. Die etablierteste Methode ist die Laser-Entfernung: In sehr kurzen Impulsen dringen Laserstrahlen in die Haut ein und sprengen die Farbpigmente des »Peckerls« auf. Die Fresszellen des Immunsystems transportieren diese dann in die Lymphknoten ab. Das ist ein natürlicher Vorgang, der auch ohne Laser vonstatten geht. Das Immunsystem erkennt die Farbpigmente praktisch als Fremdkörper und beginnt damit, diese abzubauen, wobei der Vorgang länger als die Lebensspanne eines Menschen in Anspruch nehmen würde, bis der Körper eine Tätowierung vollständig abgebaut hätte.

Wie gut sich ein Tattoo entfernen lässt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn der Tätowierer die Farbe flächendeckend sehr tief in die Haut eingebracht hat, damit das Motiv möglichst lange farbintensiv hält, dann ist es schwerer zu entfernen. Auch die Farbe spielt eine Rolle: Schwarz geht am besten weg, Rot- und Brauntöne sowie Weiß gut. Grün- und Blautöne sind schwierig zu entfernen, Gelb und Violett gar nicht. Aber es braucht auch bei Schwarz acht bis zehn Behandlungen, jeweils mit einigen Wochen Abstand. Eine Sitzung kostet je nach Größe des Motivs zwischen 80 und 300 Euro.

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