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Wolfsberg. Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn im Dezember 2025 wird die »Area Süd« zur zweitgrößten Wirtschaftsregion Österreichs. Davon profitieren vor allem Kärnten und die Steiermark. Durch die verbesserte Erreichbarkeit entstehen neue Geschäftsmöglichkeiten und Investitionsperspektiven, die nicht nur in Österreich, sondern auch in den Nachbarländern Italien, Slowenien und Kroatien positive Impulse setzen werden.
Welche Chancen sich für die »Area Süd« im Alpen-Adria-Raum durch die Koralmbahn eröffnen, darüber referierten die drei Wirtschaftsdelegierten Christoph Plank, Claudia Angermayr und Gerhard Schlattl auf Einladung der Wirtschaftskammer-Bezirksstelle Wolfsberg und der Abteilung Außenwirtschaft im Rahmen eines Länderseminars. WK-Obmann Gerhard Oswald: »Es war eine einmalige Gelegenheit, grenzüberschreitende Partnerschaften zu knüpfen und Synergien zu nutzen. Unsere Region, die ›Area Süd‹, wird durch den Koralmtunnel zu einer Drehscheibe für Handel, Logistik und Innovation. Wir haben das Potenzial, ein wichtiger Wachstums- und Entwicklungsmotor im Alpen-Adria-Raum zu werden. Das bietet unseren Unternehmen unzählige Möglichkeiten.«
Auch für Hemma Kircher-Schneider, Leiterin der Außenwirtschaft der WK Kärnten, ist die »Area Süd« eine »Riesenchance, die wir nicht verpassen dürfen, die Länder im Alpen-Adria-Raum rücken noch näher zusammen. Dadurch ergeben sich viele neue Geschäftschancen und Kooperationsmöglichkeiten.« Unter den Gästen war auch Manfred Kainz, Obmann der WK-Regionalstelle Deutschlandsberg. »Die ›Area Süd‹ betrifft nicht nur Wolfsberg und Deutschlandsberg, sondern auch den Alpen-Adria-Raum, denn auch hier liegen wir mit unserem Wirtschaftsraum mittendrin.«
Die Koralmbahn bringt für Italien enorme wirtschaftliche Vorteile. Sie vereinfacht den Güterverkehr zwischen Nordeuropa und den Adriahäfen und verkürzt die Transportzeit. Christoph Plank vom AußenwirtschaftsCenter Mailand: »Die Bahn bindet Norditalien in den Baltisch-Adriatischen Korridor ein und ist eine attraktive Alternative zum Straßenverkehr, vor allem für schwere Güter. Die Strecke beschleunigt die Verbindungen nach Italien und zum Hafen von Triest, dem wichtigsten Italiens für den Zugverkehr und Ölterminal im Mittelmeer.«
In Slowenien wird die Koralmbahn verschiedene Branchen fördern, insbesondere Transport- und Logistikunternehmen. »Die Bahn bietet Unternehmen in Ostösterreich und den Visegrád-Ländern eine Alternative zur überlasteten Bahnstrecke Koper-Graz, verkürzt die Durchlaufzeiten der Güterzüge und stärkt den Güterverkehr«, betonte Claudia Angermayr, stellvertretende österreichische Wirtschaftsdelegierte in Laibach. Auch der Arbeitsmarkt in der Region wird sich verändern. Angermayr: »Die verbesserte Infrastruktur wird mehr Pendler aus Slowenien nach Kärnten und in die Steiermark bringen. Österreich ist für sie das bevorzugte Arbeitsland im Ausland.«
Für Kroatien eröffnet die Koralmbahn neue Exportmöglichkeiten für Produkte und Dienstleistungen, so Gerhard Schlattl, Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Zagreb. Die verbesserte Logistik auf der Schiene, die den Hafen Rijeka mit Zentral- und Osteuropa verbindet, stärkt die Rolle Kroatiens als Tor zum europäischen Markt. Die Bahn wird auch den Tourismus ankurbeln und Kroatien als Destination für österreichische Touristen attraktiver machen.
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