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Wolfsberg. Am 1. Mai 1979 landete ein junger Mann aus dem Iran am Flughafen in Wien. Es handelte sich um Ali Reza Sufi, der seine Heimat verließ, um seiner Frau Shahla, die bereits 1977 für ein BWL-Studium in Graz nach Österreich gezogen war, zu folgen. Das Ehepaar lebte zunächst in Graz, ging aber bald nach Klagenfurt, wo Sufi zunächst bei einem Teppichhändler arbeitete und sich 1984 selbstständig machte. Ein Jahr später kam die Familie Sufi ins Lavanttal, und Ali eröffnete zunächst in der Sporergasse ein Geschäft. Nach nur einem Jahr übersiedelte er neben das Wolfsberger Rathaus und seit zwölf Jahren ist das Geschäft am heutigen Standort, Hoher Platz 20.
Verkauf und Service
Erfahrung in der Teppichbranche brachte Sufi aus dem Elternhaus mit. Rasch wurde er für seine qualitativ hochwertigen Teppiche, die er größtenteils aus dem Orient bezieht, geschätzt. Neben dem Verkauf von Teppichen in unterschiedlichen Größen – begonnen wird bei 30 Mal 30 Zentimetern, nach oben hin gibt es keine Grenze – bietet Sufi auch zahlreiche Serviceleistungen an. So repariert und restauriert er fachmännisch Teppiche und übernimmt deren Reinigung. »Die Reinigung der Orientteppiche ist fast eine eigene Wissenschaft. Es wird alles händisch gemacht. Man muss sehr sorgfältig vorgehen, sogar beim Trocknen muss man sehr aufpassen, damit keine Wellen in den Teppich kommen. Außerdem darf man nur entsprechende Reinigungsmittel ohne Chemikalien verwenden, damit die Farben erhalten bleiben«, erzählt Sufi.
Im Sommer des Vorjahrs feierte der Unternehmer seinen 70. Geburtstag. Auf die Frage, wie lange er noch sein Geschäft betreiben wird, antwortet der emsige Teppichhändler: »Ich bin gesund und mir macht die Arbeit Spaß. Solange das so bleibt, werde ich weitermachen. Meine Kinder, Sohn Arja und Tochter Azadeh, leben in Wien und haben dort gute Jobs. Sie werden den Betrieb nicht weiterführen.«
Sportlicher Geschäftsmann
Nicht nur als Geschäftsmann ist Sufi erfolgreich, auch im Sport feierte er Erfolge. In Persien spielte er bereits Fußball, Volleyball und Tennis. Als er nach Österreich kam, spielte er ein Jahr in Klagenfurt Volleyball, und nach seinem Umzug ins Lavanttal stieg er beim Volleyballklub Wolfsberg ein. Dort war er bis 1998 unter anderen als Spieler, Trainer und Manager tätig. Unter ihm spielten sowohl die Damen als auch die Herren mit einer Mannschaft in der zweiten Bundesliga.
Nach seiner Zeit beim VBK wechselte er zum Tennis und stand dem TC St. Marein etliche Jahre als Obmann vor. Sufi ist nach wie vor ein leidenschaftlicher Tennisspieler und schlägt nun regelmäßig beim Tennisverein des LKH Wolfsberg auf.
Wichtig in all seinen Funktionen bei den Sportvereinen war dem 70-Jährigen stets die Jugendarbeit, was zur Ausbildung von Hunderten junger Lavanttaler Sportler führte.
Ehrung der Wirtschaftskammer
Kürzlich wurde Ali Reza Sufi im Beisein seiner Frau für seine langjährige unternehmerische Tätigkeit von der Wirtschaftskammer Kärnten ausgezeichnet. Im Rahmen einer Mitglieder-Ehrung in der Lavanttal-Arena überreichten ihm Wirtschaftskammer-Präsident Gerald Mandl und der Obmann der Wirtschaftskammer Wolfsberg, Gerhard Oswald, eine Ehrenurkunde. Sie wird künftig neben zahlreichen anderen Urkunden, die Sufi im Laufe seiner unternehmerischen und sportlichen Tätigkeit erhielt, in seinem Teppichgeschäft am Hohen Platz zu bewundern sein.
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