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Wolfsberg, Sanpetru. Im rumänischen Sanpetru fand kürzlich die Weltmeisterschaft für ferngesteuerte Modellsegelflugzeuge statt. Mit dabei war auch der erst 17-jährige Wolfsberger Simon Walcher, der nach 17 Durchgängen über den ersten Platz bei den Junioren und damit über den Weltmeistertitel jubeln konnte.
In dieser Modellsportklasse, offiziell F3K bezeichnet, werden die Modelle nur durch die Kraft des Piloten bis zu 70 Meter hoch geschleudert. Simon Walcher erklärt: »Man wirft den Modellflieger ähnlich wie einen Diskus. Man hält ihn an einem Wurfhaken vorne und führt eine Drehbewegung aus.« Die Segelflugzeug-Modelle haben ein Eigengewicht von 230 bis 275 Gramm. Walcher, der über seinen Vater Andreas Walcher zum Modell-Flugsport gekommen ist und bereits seit seinem vierten Lebensjahr Modellflugzeuge fliegt: »Die Flugzeuge bestehen aus Karbon und Styropor. Je leichter das Flugzeug, desto teurer ist es.« Die Modelle, mit denen der 17-Jährige in Rumänien angetreten ist – fünf an der Zahl –, kosten jeweils rund 900 Euro. Hinzu kommen Elektrokomponenten wie Servos, die die Rudermaschinen ansteuern, oder Akkus. Kostenpunkt: weitere 200 bis 300 Euro pro Flugzeug.
1.000 Punkte pro Flug
Bei der Weltmeisterschaft in Rumänien galt es schließlich, in den einzelnen Durchgängen verschiedene Flugaufgaben zu erfüllen. Im Wesentlichen geht es darum, die optimale Thermik für lange Flüge zu finden und nach kurzen Zwischenlandungen schnell wieder zu starten. Für einen Durchgang gibt es, sofern alles reibungslos abläuft, eine maximale Anzahl von 1.000 Punkten.
Österreich konnte heuer erstmals mit Christian Brandner aus Salzburg und den beiden Kärntnern Luca Brudermann und Simon Walcher ein komplettes Juniorenteam stellen.
Die Piloten kämpften in 17 Wertungsflügen um jeweils 1.000 Punkte und arbeiteten sich nach einem holprigen Start Tag für Tag weiter an die Spitze heran. Die hartnäckigsten Gegner der österreichischen Piloten waren Jungpiloten aus Polen, Deutschland und Südafrika. Am fünften Wertungstag wurden die abschließenden zwei Runden geflogen, an denen sich noch alles entscheiden konnte. Nach der ersten Runde war dem österreichischen F3K-Junioren-Team mit Hermann Haas als Team-Manager, Christian Brandner, Luca Brudermann und Simon Walcher mit einem großen Vorsprung auf Deutschland und Südafrika der Weltmeistertitel sicher.
Die Einzelwertung entschied sich im letzten Flug. Am Ende konnte sich Simon Walcher den Weltmeistertitel vor Christian Brandner aus Salzburg sichern. Dritter wurde Colin Angermann aus Deutschland. Luca Brudermann – ebenfalls aus Wolfsberg – komplettierte die tolle Leistung der österreichischen Junioren mit dem sechsten Platz.»Ich habe gewusst, dass wir ein sehr starkes Team haben und um den Titel mitfliegen können«, so Simon Walcher, der aber auch sagt: »Mit dem Sieg im Einzel habe ich aber nicht gerechnet.«
Österreichische Meisterschaften
Der Kampf um den nächsten großen Titel steht für den Wolfsberger, der in Eisenstadt die HTL für Flugtechnik besucht, bereits am 16. und 17. September an, wenn die österreichischen Meisterschaften am Programm stehen.
Und bereits fix ist seine Teilnahme bei der nächsten Weltmeisterschaft, die 2025 in der deutschen Hauptstadt Berlin stattfindet, denn dafür hat er sich mit seinem Einzel-Weltmeistertitel bereits fix qualifiziert.
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