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Lavanttal. Die letzte Bauphase auf der Koralmbahn wird eingeläutet. Ende 2023 nehmen die ÖBB die neue Strecke zwischen Klagenfurt und St. Paul in Betrieb. Die letzten Bauarbeiten konzentrieren sich vor allem auf den Streckenabschnitt zwischen Bleiburg und Wolfsberg. Umfassende Streckensperren mit Schienenersatzverkehr sind dazu notwendig.
Damit auf der neuen Hochleistungsstrecke der Koralmbahn zwischen Klagenfurt und St. Paul sowie auf den Zulaufstrecken »Lavanttalbahn« und »Bleiburger Schleife« die Züge ab Ende 2023 umweltfreundlich unterwegs sein können, braucht es nicht nur viele Tunnel, Brücken und Bahnhöfe, sondern auch jede Menge Technik. Neben der Energieversorgung, dem Gleiskörper und den Oberleitungen müssen noch zahlreiche weitere Anlagen installiert werden – zum Beispiel für den Erschütterungsschutz, den Lärmschutz, die Tunnelsicherheit, die Kommunikationseinrichtungen, die Signalisierung, elektronische Stellwerke und Technikgebäude.
Neben der kompletten Elektrifizierung der Strecke inklusive der beiden Zulaufstrecken Lavanttalbahn und Bleiburger Schleife, wird auch intensiv am neuen Bahnhof St. Paul gearbeitet.
Aus für St. Pauler Bahnhof
Das bedeutet aber auch das Aus für den derzeitigen St. Pauler Bahnhof: Am 10. Dezember ist dort der letzte Personenzug eingefahren. Seither wird er nur noch von Garnituren genutzt, die für die Bauarbeiten im Einsatz sind. Denn aufgrund der genannten Bauarbeiten ist seit 11. Dezember eine Streckensperre zwischen Bleiburg und Wolfsberg erforderlich. Ab April 2023 wird die Strecke zwischen Klagenfurt und Wolfsberg gesperrt. Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wird ein umfassender Schienenersatzverkehr mit 20 Bussen eingerichtet.
Ein Schienenersatzverkehr dieser Größenordnung ist auch für die ÖBB außergewöhnlich. Chrysanth Ebner, Regionalmanager ÖBB Postbus: »Gute Vorbereitung und Planung sowie ein konstruktives Miteinander aller Partner ist die Voraussetzung für das Gelingen dieser Mammutaufgabe. Es werden mehr als 20 Busse und 30 Buslenker zusätzlich zum Einsatz kommen. Somit sind alle Reiseketten, speziell für Pendler und Schüler, auch in dieser Zeit sichergestellt.«
In dieser Zeit wird der bestehende St. Pauler Bahnhof als Haltestelle für die Busse genutzt. Auch der Warteraum bleibt in Betrieb, damit sich die nun per Bus nach St. Paul pendelnden Schüler nicht im Freien aufhalten müssen.
Auch an der Modernisierung der Jauntalbrücke wird gearbeitet. Während die Jauntalbrücke rundum erneuert und um ein zweites Gleis erweitert wird, finden an den Zulaufstrecken in den Bereichen Bleiburg und Wolfsberg Oberleitungsarbeiten für die Elektrifizierung statt. Zuallerletzt wird die Koralmbahn ab Mitte 2023 bis zur Inbetriebnahme intensiv überprüft und getestet.
Noch etwas Geduld
Gerald Zwittnig, Projektleiter der ÖBB-Infrastruktur AG und zuständig für die Koralmbahn in Kärnten: »Wir nähern uns bei unserem Jahrhundertprojekt auf Kärntner Seite dem Finale. Auf den einzelnen Bauabschnitten wird auf Hochtouren gearbeitet. Wir bitten Anrainer und Reisende noch um ein Jahr Geduld, bevor es dann grünes Licht für die neue Koralmbahn in Kärnten gibt.«
Die Streckensperren im Überblick: Bleiburg und Wolfsberg von 11. Dezember 2022 bis 2. April 2023; Klagenfurt und Wolfsberg: 3. April 2023 bis 9. Dezember 2023.
Die ÖBB ersuchen Reisende, mehr Zeit einzuplanen und sich vor Reiseantritt online unter oebb.at, mittels der ÖBB Fahrplanauskunft »Scotty« oder telefonisch unter 05-1717 über ihre Verbindung zu informieren. Alle Informationen zur Sperre sowie die Fahrpläne für den Schienenersatzverkehr sind unter diesem Link zu finden: oebb.at/fahrplan/baustelleninformation.
Zusätzlich informieren die ÖBB Schüler und Pendler bereits seit November in Zügen, Bahnhöfen und Haltestellen mit Plakaten. Ein Informationsschreiben ist auch an Gemeinden, Schulen, Tourismusverbände, Behindertenverbände, Interessenvertretungen etc. ergangen.
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