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Bad St. Leonhard. Aufgrund von Platzmangel, unter anderem hervorgerufen durch eine Senkung der Obergrenze von 25 auf 23 Kinder pro Gruppe durch das Land Kärnten, muss eine Gruppe des Kindergartens Bad St. Leonhard das aktuelle Kindergartenjahr an einem Ausweichort, dem Kulturheim, verbringen. Über den Sommer wurde dort ein Raum adaptiert, um den Kindern einen Platz zu sichern. Die Gemeinde nahm dafür 10.000 Euro in die Hand, wie Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dieter Dohr) wissen ließ.
Für Ärgernis bei einer Bad St. Leonharder Mutter sorgt nun der Spielplatz, der sich beim Kulturheim befindet und bisher öffentlich zugänglich war. »Es wurde gesagt, dass der Spielplatz öffentlich bleibt, auch wenn die neue Gruppe im Kulturheim ist und jetzt hängt dort dieses Schild«, so die Mutter.
»Wir haben uns deshalb heuer im Frühjahr für das Kulturheim als Standort der Gruppe entschieden, da es hier einen Spielplatz gibt, den die Kinder nutzen können. Ein Containerbetrieb beim bestehenden Kindergarten wäre zu teuer gewesen und im Pfarrhof hätte es keinen Spielplatz gegeben«, so der Bürgermeister. Die Errichtung von Containern beim Josefsheim hätte für die Stadtgemeinde Kosten von rund 150.000 Euro bedeutet.
»Wir wollen niemandem etwas auswischen. Objektiv betrachtet, ist es die beste Lösung«
Dieter Dohr, Bürgermeister
Die Frage war laut Dohr schließlich, ob man den Kompromiss eingeht, dass der Spielplatz für vier Stunden am Vormittag nicht öffentlich zugänglich ist, oder man einen neuen Spielplatz errichtet. Dohr: »Dafür hätten wir 30.000 Euro investieren müssen. Geld, das nicht da ist.«
Problem der Haftung
Das Schild wurde wegen der Haftungsfrage installiert, wie der Bürgermeister informiert: »Auch der Spielplatz des Kindergartens beim Josefsheim ist nicht öffentlich. Ich sage nicht, dass keiner rein darf, aber wenn etwas passiert, dann haften die Eltern. Die Stadtgemeinde ist durch das Schild abgesichert und nicht haftbar. Diese Regelung gibt das Land Kärnten vor. Wir wollen damit niemandem etwas auswischen, aber wenn man die Situation objektiv betrachtet, ist es die beste Lösung. Uns ist es Gott sei Dank gelungen, dass alle Kinder in der Gemeinde in diesem Jahr einen Kindergartenplatz haben.«
Der Gruppenplatz im Kulturheim ist aber nur eine Übergangslösung. Eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes beim Josefsheim steht an. »Die Planung ist bereits fertig. Wir warten derzeit noch auf das neue Kindergartengesetz. Erst dann kann die Finanzierung geregelt werden. Der Umbau ist jedenfalls nur mit Mitteln des Landes für uns möglich«, so Dohr abschließend.
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