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Lavanttaler Schulen und Kindergärten setzen beim Essen für die Kinder auf Produkte aus der RegionAusgabe 8 | Mittwoch, 23. Februar 2022

Woher kommen eigentlich die Zutaten für die Mahlzeiten, die an den heimischen Schulen und Kindergärten gekocht werden? In allen Einrichtungen des Bezirks kommen diese von lokalen Anbietern und Produzenten. Auch das Altersheim Wolfsberg kauft regional ein.

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Lavanttal. Im Oktober 2019 wurde die »1. Kärntner Regionalitäts-Charta zur Verwendung regionaler Lebensmittel« unterzeichnet. Darin wurde festgelegt, dass Großküchen wie in Kindergärten und Schulen, aber auch Seniorenheimen mehr Lebensmittel von heimischen Produzenten beziehen sollen.

Mit dabei waren damals aus dem Lavanttal der Kindergarten St. Michael, » Moni‘s Zwergenküche«, die  HLW Wolfsberg, das Pflegeheim Haus Elisabeth der Caritas, Stift St. Paul und die Kabeg Wolfsberg.

Doch wie sieht es aktuell aus? Holen sich die Großküchen ihre Produkte aus dem Supermarkt oder vom Großhändler oder setzt man auf regionale Produkte von lokalen Anbietern?

»Wir backen großteils selbst, wenn Backwaren zugekauft werden, setzen wir auf heimische Anbieter«
Markus Wutscher, Vorsitzender Sozialhilfeverband

Der Sozialhilfeverband Wolfsberg kauft regional ein. Rund 300 Mahlzeiten werden im Altenwohnheim Wolfsberg täglich gekocht. Bei den Zutaten vertraut man auf heimische Produkte. Der Vorsitzende des Sozialhilfeverbands, Markus Wutscher, berichtet: »Wir backen sogar großteils selbst, wenn Backwaren zugekauft werden, dann von heimischen Anbietern wie der Knusperstube und der Bäckerei Kraschowitz. Brot kommt von der Frühaufmühle. Bei Fleisch und Geflügel setzen wir auf die Fleischerer Butej oder Wech Geflügel, weitere Lebensmittel werden über den Adeg-Großmarkt bezogen, und landwirtschaftliche Produkte kommen teilweise von örtlichen Direktvermarktern.«

»Moni’s Zwergenküche«

Einige Kinderbetreuungseinrichtungen im gesamten Lavanttal vertrauen auf »Moni‘s Zwergenküche«. Bereits seit 2017 ist Gründerin Monika Bainschab Mitglied der Initiative »Gesunde Küche« des »Gesundheitslandes Kärnten«. Sie kocht überwiegend mit regionalen, teils eigenen Kräutern und setzt auf biologische Lebensmittel. Sie ist als »Gesunde Küche« vom Land Kärnten zertifiziert. Neben Schulen und Kindergärten versorgt »Moni‘s Zwergenküche« auch einige Schülerhorte im Bezirk.

Auch in Frantschach-St. Gertraud setzt man bei der Verköstigung der Kindergartenkinder und Schüler auf »Moni‘s Zwergenküche.« Bürgermeister Günter Vallant (SPÖ) sagt: »›Moni‘s Zwergenküche‹ bekocht unsere Kinder seit Jahren zur vollsten Zufriedenheit.« 

Auch in St. Georgen sorgt »Moni‘s Zwergenküche« für die Verpflegung der Kinder des Kindergartens und des Schülerhorts. Bürgermeister Karl Markut (Team St. Georgen): »Wir erhalten nur positives Feedback. Das Essen besteht immer aus zwei Gängen, entweder Vor- und Hauptspeise oder Haupt- und Nachspeise. Außerdem setzt Monika Beinschab auf regionale Zutaten.«

Die LKH-Zwerge

Die LKH Zwerge betreiben mittlerweile Kindergärten im Auftrag der Gemeinden in Bad St. Leonhard, Preitenegg und Wolfsberg. Insgesamt werden sieben Gruppen geführt. Dazu kommen noch 13 Kindergruppen in den bereits genannten Gemeinden sowie in Frantschach-St. Gertraud, St. Georgen und Lavamünd.

Geschäftsführerin Brigitte Wulz antwortet auf die Frage nach der Herkunft der Lebensmittel: »Gesunde Ernährung ist auch Teil unseres Bildungsauftrags. Es wird immer saisonal und regional gekocht, das ist uns ganz wichtig.«

Die Lebensmittel werden bei den regionalen Nahversorgern eingekauft. Zusätzlich werden Eier, Honig, Brot und weitere Produkte, die für die Zubereitung der Jausen notwendig sind, bei ortsansässigen Direktvermarktern erworben.

»Es wird bei uns immer saisonal und regional gekocht, das ist uns ganz wichtig«
Brigitte Wulz, LKH-Zwerge

Das Mittagessen in den Einrichtungen der LKH Zwerge wird in Bad St. Leonhard von der Familie Eichwalder zubereitet, in Wolfsberg von »Moni‘s Zwergenküche« und an den Standorten in Ettendorf und Unterrainz von der Stiftsküche St. Paul. In Preitenegg wird von den LKH-Zwergen selbst gekocht.

Familie Eichwalder kocht

Im oberen Lavanttal zeichnet die Familie Eichwalder aus Bad St. Leonhard in einigen Kinderbetreuungseinrichtung verantwortlich für die Verpflegung der Kleinen. So kochen Patrick und Daniela Eichwalder neben dem Mittagessen für den Kindergarten in Bad St. Leonhard auch für den örtlichen Kindergarten in Reichenfels. Ihre Produkte beziehen sie von heimischen Anbietern und Direktvermarktern.

In St. Paul wird die Versorgung der Schule und des Kindergartens von der Stiftsküche übernommen. Die Stiftsküche legt Wert auf Regionalität und hohe Qualität der Produkt. Sie wurde vom Land Kärnten als »Gesunde Küche« zertifiziert und ist außerdem Partnerbetrieb von »Slow Food«.

»gourmet.kids« in St. Andrä

In den Kindergärten der Bischofsstadt St. Andrä wird die Jause vor Ort von den pädagogischen Fachkräften für die Kinder, teilweise mit den Kindern zubereitet. Die Lebensmittel werden von den örtlichen Nahversorgern – Spar St. Andrä, Adeg Maria Rojach und Adeg Eitweg-St. Ulrich sowie Kienzl Brot aus St. Paul bezogen. 

»Es handelt es sich dabei neben Wurst, Käse und Brot vordergründig um frisches Obst und Gemüse, wir versuchen  saisonal einzukaufen«, erzählt Kindergartenleiterin Maria Gritsch-Wastian. Bei Festen werden die Kinder und oftmals auch deren Eltern mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region verwöhnt, beispielsweise von der Fleischerei Kehraus, »Genussmomente« aus Maria Rojach, einer köstlichen Torte von Graf’s Gastronomy oder Ähnlichem.

 Das Mittagessen in den Kindergärten liefert »gourmet.kids«. Dabei handelt sich um einen österreichweiten Anbieter, der sich auf das Beliefern von Kindertagesstätten, Schulen, Kindergärten und Altenheimen spezialisiert hat. Die verarbeiteten Produkte werden größtenteils aus Österreich bzw. EU-Ländern bezogen. 

Wolfsberg kauft regional ein

In Wolfsberg gibt es sieben Kindergärten, die von der Stadtgemeinde betrieben werden. In diesen wird großer Wert auf regionale und saisonale Produkte gelegt, die bei Anbietern vor Ort gekauft werden.

Fleischwaren werden in den Kindergärten der Bezirkshauptstadt zum Großteil über »Kärntner  Fleisch« bezogen, der Kindergarten St. Stefan bekommt seine Fleisch- und Wurstwaren von der Fleischerei Kehraus. Weitere Lebensmittel kommen meist vom AGM-Markt in Wolfsberg oder werden vor Ort von lokalen Direktvermarktern, Kaufhäusern und Bäckereien zugekauft.  

Im Kindergarten St. Marein setzt man darüber hinaus auf Do-it-yourself. So wird das Brot dort selbst gebacken. 

Der Kindergarten in Ritzing vertraut beim Essen auf »Moni‘s Zwergenküche« und der Kindergarten Reding wird schon seit Jahren von »Jugend am Werk« bekocht.

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