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Keine Lösung im Streit ums Büro: Stadträtin bleibt »heimatlos«, der Bürgermeister gibt nicht nachAusgabe 37 | Mittwoch, 15. September 2021

Die Wolfsberger FPÖ-Referentin Isabella Theuermann hatte bereits im April eine andere Bleibe gefordert, da die Räume in der Alten Post nicht barrierefrei und jenen anderer Stadträte nicht »ebenbürtig« seien. Bürgermeister Primus bleibt dabei: »Habe kein anderes!«

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Wer die Wolfsberger Stadträtin Isabella Theuermann in ihrem Büro in der Alten Post am Hohen Platz (Bild links) sucht, tut das vergeblich. Zwar ist ihr Name auf dem Wegweiser im Inneren des Amtsgebäudes (Bild rechts) vermerkt, doch sie benutzt den ihr zugewiesenen Raum nicht. Eine Alternative gibt es laut dem Bürgermeister nicht. Hok

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Wolfsberg. Noch immer verkündet das Hinweisschild, dass die Wolfsberger FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann im Hofgebäude der Alten Post am Hohen Platz 16 zu finden sei. Ist sie aber nicht. Denn nach wie vor weigert sich Theuermann, den ihr zugewiesenen Raum zu nutzen. Und auch der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) bleibt dabei: »Ich habe kein anderes Büro!«

Ob die Stadträtin den Kampf um eine andere Bleibe aufgegeben hat, ist unklar. Sie ließ die Unterkärntner Nachrichten wissen: »Es gibt von meiner Seite dazu nichts zu sagen und keinen Kommentar.« Noch im Juni wollte sie Primus Zeit geben, ihr ein anderes Büro zu überlassen.  Gerührt hat sich aber nichts.

»Es gibt von meiner Seite dazu nichts zu sagen und keinen Kommentar«
Stadträtin Isabella Theuermann zur Büro-Causa

Theuermann teilte Primus – wie berichtet – bereits im April in einem E-Mail mit, »dass das Büro, das Sie für mich vorgesehen haben, völlig ungeeignet ist, um meine Tätigkeit als Stadträtin ordnungsgemäß auszuüben, und ich dieses nicht beziehen werde.«

Besagter Raum wurde davor von ihrem Vorgänger, dem mittlerweile aus der FPÖ ausgetretenen Stadtrat Johannes Loibnegger, genutzt. Beschwerden seinerseits sind nicht bekannt. Theuermann hatte dagegen jede Menge zu bemängeln. In ihrem E-Mail hieß es: »Als Stadträtin, die im hohem Ausmaß Parteienverkehr hat, ist es für mich äußerst verwunderlich, dass das mir zugeteilte Büro in keinster Weise barrierefrei ist, noch über ein WC verfügt. Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder beispielsweise mit Kinderwagen müssen die Möglichkeit haben, mich einfach und ohne besondere Erschwernis oder ohne fremde Hilfe zu erreichen. Bis Anfang 2016 müssen in Österreich öffentlich zugängliche Gebäude jedoch grundsätzlich behindertengerecht adaptiert und barrierefrei zugänglich sein.« 

Besucher mit Einschränkungen

Außerdem wies die Stadträtin darauf hin, schon damals hätten bei ihr mehrere betagte Frauen und Männer mit teils körperlichen Einschränkungen um einen Termin angesucht und sich erkundigt, ob ihr Büro barrierefrei zugänglich sei. Da in ihren Aufgabenbereich auch die städtischen Friedhöfe gehören, erwartete sie, künftig öfters von älteren Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit besucht zu werden.

»Stadträtin Theuermann hat ein Büro. Sie kann es nutzen oder auch nicht«
Bürgermeister Hannes Primus bleibt dabei

Ferner meinte sie in ihrer Mitteilung an Primus: »Ich ersuche  darum, mir ein Büro zu Verfügung zu stellen, welches den Büros der anderen Stadträte ebenbürtig ist und das Amt entsprechend würdigt« – damit sie ihre Aufgaben für die Bürger »gewissenhaft ausüben« könne. Wo sie mittlerweile die Anfragen der Wolfsberger bearbeitet, bzw. sich mit Fragestellern trifft, ist nicht bekannt. 

Im Juni, als die Unterkärntner Nachrichten erstmals über das aufgetauchte Problem berichteten, meinte der Bürgermeister, er habe Theuermann erklärt, dass die Situation aufgrund der Pandemie sehr schwierig sei. Auch die Stadträte Christian Stückler und Jürgen Jöbstl teilten sich ein Büro, denn es wurde Platz für Mitarbeiter benötigt, die einer Risikogruppe angehörten. Primus konnte auch nicht verstehen, was die Stadträtin an ihrem Büro in der Alten Post auszusetzen habe, Loibnegger hätte es jahrelang gepasst. Außerdem sei die Stadt nicht verpflichtet, ihr ein Büro zur Verfügung zu stellen.

»Keine andere Möglichkeit«

Mittlerweile ist die Corona-Lage abgeflaut – und wieder angestiegen. In der räumlichen Situation ergab sich aber keine Änderung. Der Bürgermeister in der Vorwoche: »Die Stadträtin hat ein Büro. Sie kann es nutzen oder auch nicht. Fakt ist, dass ich kein anderes Büro habe, es gibt keine andere Möglichkeit. Es liegt an Theuermann, ob sie es verwendet oder nicht.«

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