Artikel
St. Georgen. Am Freitag, 25. Juni, stellte der Gemeinderat von St. Georgen die Weichen für einen zweiten Windpark. Der Partnerschaftsvertrag mit der Kelag für einen weiteren Windpark auf der Steinberger Alpe war wohl der wichtigsten Punkte auf der Tagesordnung. Bürgermeister Karl Markut (Team St. Georgen) sprach von einem großen Schritt, St. Georgen zur ersten energieautarken Gemeinde Kärntens zu machen: »Mit dem aktuell in der Errichtungsphase befindlichen Windpark ›Steinberger Alpe 1‹ und dem noch zu errichtenden ›Steinberger Alpe 2‹ produzieren wir Strom für 35.000 Haushalte. Das ist mehr als im Lavanttal benötigt.« Die Gemeinde stellt dafür die notwendige Infrastruktur zur Verfügung, als Gegenleistung gibt es garantierte Ausgleichszahlung für 30 Jahre in der Höhe der Kommunalsteuer für einen Betrieb mit 250 Mitarbeitern. Genaue Zahlen durfte Markut nicht nennen.
Auch die Vertreter von SPÖ und ÖVP gaben ihre Zustimmung. GR Thomas Klösch (SPÖ) sagte: »Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, uns ist die Entscheidung einfach gefallen. Es ist wieder ein Eingriff in unser Naherholungsgebiet. Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass sich das Klima durch die kohlenstoffbasierte Energie verändert und wir Alternativen brauchen. Wir übernehmen Verantwortung für zukünftige Generationen und stimmen zu.«
Ähnlich sieht es ÖVP-Gemeindevorstand Günther Wutscher: »Wir haben das parteiintern diskutiert, stimmen aber zu, weil immer mehr Strom benötigt wird. Ein Ausstieg aus der fossilen Energie macht den Ausbau erneuerbarer Energieproduktionsanlagen notwendig. St. Georgen leistet mit diesem Windpark einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.« Auch Harald Markut vom Team St. Georgen meinte: »Viele haben zwar keine Freude mit Windkrafträdern, wir brauchen sie aber. Wir sind die letzte Generation, die noch eine Möglichkeit hat, dem Klimawandel entgegen zu treten.«
Lediglich von den Freiheitlichen, die sich auf Bezirksebene gegen Windparks auf den Lavanttaler Bergen aussprechen, meldete sich niemand zu Wort. Am Ende gab es einen einstimmigen Beschluss.
Noch heuer soll die UVP-Erklärung eingereicht werden, Baubeginn ist frühestens 2023.
Ein weiterer wesentlicher Punkt der Sitzung waren der Rechnungsabschluss 2020 und der erste Nachtragsvoranschlag 2021. Der Rechnungsabschluss weist ein Minus von 129.000 Euro auf. »Das Ergebnis hat sich aber trotzdem im Vergleich zum Voranschlag verbessert. Wir hatten weniger Ausgaben als ursprünglich angenommen. Die Ertragsanteile sind massiv eingebrochen. Allerdings hatten wir bei der Kommunalsteuer Mehreinnahmen, während die anderen Lavanttaler Gemeinden dabei Einbrüche zu verzeichnen hatten«, so Bürgermeister Markut.
Lob gab es auch von Vizebürgermeister Markus Wutscher (SPÖ): »Trotz der Krise konnten wir alle Projekte umsetzen, die wir uns vorgenommen hatten. Es freut mich, dass wir am Ende ein besseres Ergebnis erreicht haben, als prognostiziert war.« Kritisch betrachte Günther Wutscher den ersten Nachtragsvoranschlag: »Der Nachtragsvoranschlag zeigt, dass wir finanzielle Kraft haben, um Projekte umzusetzen, er zeigt aber auch, dass wir eine Zuschussgemeinde bleiben.« Der Nachtrag weist eine Erhöhung der Einnahmen von 182.000 Euro auf, aber auch die Ausgaben wurden um 184.000 Euro erhöht. Die ausgabenseitigen Erhöhungen beruhen auf Projekte, in die die Gemeinde kräftig investiert, wie die Modernisierung des Sportzentrums und die Erweiterung der Infrastruktur am Brandl.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!