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Neuhaus. Seit 20. Mai hat das Museum Liaunig geöffnet. In der Vorwoche veröffentlichte das Team auch Details zu den heurigen Ausstellungen. Die von Dieter Bogner kuratierte Hauptausstellung »o. T.« zeigt Geometrien, Systeme und Konzepte aus sieben Jahrzehnten. Zu sehen ist eine Auswahl von malerischen plastischen, kinetischen und digitalen bzw. akustischen Werken von 76 österreichischen Künstlern aus den Jahren 1950 bis 2020. Neben Werken aus der Sammlung Liaunig werden Leihgaben von Künstlern, Museen und Privatsammlungen gezeigt, die einen umfassenden Einblick in die Vielzahl künstlerischer Konzepte im Bereich elementarer österreichischer Kunst gewähren. Was die Sammlung Liaunig, und damit auch die Ausstellung »o. T.«, auszeichnet, ist die Zahl großer Skulpturen und Objekte, die aus allen Perioden stammen. Die Ausstellung ist in drei von einem zentralen Einführungsraum ausgehende Bereiche gegliedert, die sich aus der architektonischen Struktur des Gebäudes ergeben. Da es auch viele andere Möglichkeiten gibt, die ausgewählten Werke in den Ausstellungsräumen anzuordnen, bietet der die Ausstellung begleitende Katalog in Form eines Ausschneidebogens die Möglichkeit, ein eigenes Ausstellungskonzept zu entwickeln. Das Ergebnis kann direkt an das Museum Liaunig geschickt werden, um dadurch einen »fruchtbaren Diskurs« zu initiieren.
Als Kontrastprogramm zur zeitgenössischen Kunst verstehen sich die historischen Sammlungen. Heuer wird in den drei unterirdisch gelegenen Ausstellungsbereichen neben europäischen Silber-Exponaten von 1490 bis 1830 und der afrikanischen Schau »Das Gold der Akan« der zweite Teil der Miniaturen-Sammlung präsentiert. Zu sehen sind Porträtminiaturen von der Spätrenaissance bis zum Biedermeier.
Den seit 2016 in der Sonderausstellungsreihe »Alte Freunde« vorgestellten Künstlern ist Museumsgründer Herbert Liaunig seit Beginn seiner Sammlungstätigkeit als Freund und Sammler zugetan. Die zu dieser Zeit entstandenen Freundschaften markieren die Anfänge und bilden die Basis der Sammlung Liaunig. 2020 wird die Serie mit wechselnden Retrospektiven von Martha Jungwirth (geboren 1940) und Alfred Klinkan (1950 - 1994) fortgesetzt. Im Skulpturendepot stehen ab Ende Juni Werke des deutschen Stahlbildhauers Robert Schad (geboren 1953) im Mittelpunkt, der die Ausstellung »CAROUSSEL« für den runden Raum konzipiert hat. Bei schönem Wetter lädt der weitläufige Skulpturenpark zu einem Spaziergang ein. Die generationenübergreifende Aufstellung unter freiem Himmel wird heuer um Arbeiten von Fritz Wotruba (1907 - 1975), Gunter Damisch (1958 - 2016) und Peter Kogler (geboren 1959) ergänzt.
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