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Völkermarkt, Lavanttal, Slowenien. Als »denkwürdigen Tag in der Zusammenarbeit zwischen Österreich und Slowenien« bezeichnete Geopark Karawanken-Geschäftsführer Gerald Hartmann den vergangenen Mittwoch, 29. Jänner. An diesem Tag hoben im Museum Liaunig in Neuhaus die Bürgermeister der 14 Mitgliedsgemeinden aus Kärnten und Slowenien mit ihrer Unterschrift den EVTZ Geopark Karawanken aus der Taufe.
Neue Rechtsform für Geopark
Dieser »Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit«, kurz EVTZ, wurde von der EU bereits im Jahr 2006 als Rechtsinstrument geschaffen, der die Durchführung gemeinsamer Entwicklungsprojekte, den Austausch von Know-how und die bessere Koordination der Raumplanung auf beiden Seiten der Grenze ermöglicht. Derzeit gibt es in Europa 75 solcher Verbünde, die in verschiedenen Bereichen tätig sind. Ein EVTZ an der spanisch-französischen Grenze führt sogar ein Krankenhaus.
»Mit dem EVTZ ist ein grenzüberschreitender Gemeindeverbund entstanden«
Gerhard Visotschnig
Geopark-Vorsitzender
In Slowenien wurden bisher drei solcher Verbünde an der slowenisch-ungarischen und an der slowenisch-italienischen Grenze registriert, während sich in Österreich nur zwei an der österreichisch-italienischen Grenze befinden. Nach einer langen Überprüfung von möglichen Rechtsformen hat sich der EVTZ als beste Lösung für die ARGE Geopark Karawanken erwiesen.
»Als EVTZ ist man privilegiert beim Anspruch und dem Erhalt von europäischen Fördergeldern. Diese Chance sollten wir nutzen«, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser in seiner Ansprache, »Es ist ein Schritt dorthin, wohin Europa gehört und ihr seid die Vorreiter.«
Entstehung des Geoparks
Der Geopark Karawanken, der auch zum Netzwerk der »UNESCO Global Geoparks« gehört, erstreckt sich zwischen Koschuta und Petzen. Im Jahr 2004, als Slowenien der EU beitrat, wurde die grenzüberschreitende Arbeitsgemeinschaft »Petzenland« mit neun Gemeinden gegründet. 2013 wurde daraus die ARGE Geopark Karawanken.
Mittlerweile haben sich 14 Gemeinden zusammengeschlossen, neun davon in Kärnten, darunter auch Lavamünd, und fünf Gemeinden auf slowenischer Seite. »Mit dem EVTZ ist ein grenzüberschreitender Gemeindeverbund entstanden, und das wird unsere Arbeit erleichtern«, freute sich Geopark-Vorsitzender Gerhard Visotschnig.
Projekte leichter umsetzbar
Mojca MurŠec vom »Gemeinsamen Sekretariat« in Maribor, die in Vertretung für die erkrankte slowenische Entwicklungsministerin Angelika Mlinar an dem konstituierenden Treffen teilnahm, ist stolz, dass der erste EVTZ in der Grenzregion Kärnten/Slowenien gegründet wurde: »Dieser Status wird es für uns leichter machen, neue Projekte umsetzen zu können.«
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