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Kärnten. Bereits zum elften Mal rief BirdLife Österreich zur Wintervogel-Zählung auf. Unter dem Titel »Stunde der Wintervögel« hatten alle Personen österreichweit die Möglichkeit, im Zählzeitraum von 4. bis einschließlich 6. Jänner Vögel zu zählen und anschließend ihre Ergebnisse zu übermitteln. So galt es, im Siedlungsgebiet rund um Futterstellen im Garten, auf dem Balkon oder im Park, Vögel zu zählen, die auch im Winter bei uns ausharren. Im Mittelpunkt standen damit auch in diesem Jahr die häufigsten und am weitesten verbreiteten Vogelarten wie Amseln, Spatzen, Finken und Meisen.
Im vorhin genannten Zählzeitraum wurden die Menschen aufgerufen, eine Stunde lang die Futterstellen zu beobachten und die Anzahl der unterschiedlichen Vogelarten zu zählen. Pro Vogelart galt es, die gleichzeitig gesichtete Höchstanzahl in dieser Stunde zu übermitteln. Die Zusendung der Ergebnisse konnte online oder postalisch bis vergangenen Montag, 13. Jänner, erfolgen.
Die Ergebnisse
Österreichweit verzeichnete die »Stunde der Wintervögel« in diesem Jahr 11.951 Teilnehmer. In Kärnten waren es 1.041 Personen, die sich beteiligt haben. Der Kärntner Anteil am Gesamtergebnis beträgt damit rund neun Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr (1.024) ist die Teilnehmerzahl in Kärnten nahezu ident.
»Positiv ist, dass die Amsel durch das Usutu-Virus keine großen Einbrüche verzeichnete«
Andreas Kleewein, BirdLife Österreich
Gezählt wurden an den drei Tagen in Kärnten 30.168 Vögel. »2019 waren es vergleichsweise 23.785. Allerdings gab es letztes Jahr ausreichend Fichtensamen als natürliche Nahrung zu finden, wodurch einige Vögel nicht an den Futterstellen anzutreffen waren. Heuer war der Boden gefroren, die Temperaturen somit sehr niedrig und daher waren mehr Vögel an den Futterhäuschen anzutreffen«, so Andreas Kleewein von der Landesgruppe Kärnten von BirdLife Österreich. Ebenso einen Anstieg zu verzeichnen hat die Anzahl der Vögel pro Garten (2020: 36 Stück; 2019: 32 Stück).
Im Ranking sind die ersten drei Plätze im Vergleich zum Vorjahr unverändert: 1. Haussperling, 2. Feldsperling und 3. Kohlmeise. Den vierten Platz nimmt in diesem Jahr der Buchfink vor der Amsel ein, die 2019 noch auf Platz vier war. »Positiv ist, dass die Amsel durch das Usutu-Virus, das vor allem die Amseln dahinraffte, keine großen Einbrüche verzeichnete. 2019 wurden z. B. 1.856 Amseln gezählt, 2020 sogar 2.351«, sieht Kleewein eine positive Entwicklung. Doch nicht alle Zahlen sprechen für eine positive Entwicklung, wie Kleewein weiß: »Negativ ist, dass der Grünfink sich kaum bis gar nicht erholt. 2020 wurden 918 Stück gezählt, 2019 875 Stück. Grund dafür sind einzellige Parasiten – Trichomonaden –, die ihm zu schaffen machen.«
Geringer fiel die Anzahl bei der Elster (minus 176) und bei der Krähe (minus 352) aus. Fast doppelt so oft wurde der Buntspecht heuer in Kärnten gesichtet: Waren es im Vorjahr 368 Stück, zählte man heuer 716 Exemplare.
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