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Völkermarkt. Bereits bei der Jahreshauptversammlung im Februar diesen Jahres löste Lukas Joham seinen Onkel Franz Hrastnig nach 38 Jahren als Chorleiter des Männergesangsvereins Scholle Haimburg-St. Peter am Wallersberg ab.
Übergabe der Stimmgabel
Nun folgt am Freitag, dem 7. Juni, das große offizielle Übergabekonzert in der Neuen Burg in Völkermarkt (Details siehe Info-Box). »Einen so großen Chor mit 57 Sängern zu leiten, ist, wie einen Betrieb zu führen. Man muss für jede Probe vorbereitet sein. Dieser Druck fällt jetzt weg«, sagt Hrastnig. Er ist sehr stolz darauf, dass sein Neffe die Chorleitung übernimmt, der Musikpädagogik, Gesang und Religion in Graz studiert: »Ich bin sehr stolz, dass ich Lukas habe. Ich kann mich beruhigt zurücklehnen, weil ich weiß, dass der Chor in besten Händen ist.«
Wer Hrastnig kennt, weiß aber, dass das mit dem »Zurücklehnen« nur symbolisch gemeint ist. Der musikalische Tausendsassa bleibt dem MGV Scholle natürlich als Sänger erhalten und tritt als Chorleiter-Stellvertreter zurück in die zweite Reihe. Außerdem leitet er seit 45 Jahren den Kirchenchor St. Ruprecht, ist Obmann des Bezirksjugendchors Völkermarkt und Bezirkschorleiter im Sängergau Unterland. »Fad wird mir nicht«, schmunzelt Hrastnig.
Rückblickend ist dem scheidenden Chorleiter ein Erfolg in jüngerer Vergangenheit in Erinnerung geblieben, den er als seinen Höhepunkt mit dem MGV Scholle beschreibt: Der Gewinn des Titels »Männerchor des Jahres 2016« beim Kärntner Chorwettbewerb, der alle zwei Jahre vom ORF und dem Kärntner Sängerbund ausgerichtet wird: »Der Gewinn im Konzerthaus Klagenfurt war wirklich etwas ganz Besonderes.«
Lukas Joham tritt also in große Fußstapfen, doch auch bei ihm gilt: Wer ihn kennt, weiß, dass er das Amt mit ausreichend Erfahrung antritt. So ist er Gründungsmitglied der Formation »4ME«, Keyboarder und Sänger der Band »Caparo«, Leiter des Opernchors, der jedes Jahr in der Gärtnerei Sattler auftritt, Chorleiter beim Bezirksjugendchor Völkermarkt und noch einiges mehr. »Wenn man liebt, was man tut, geht sich alles aus«, sagt Joham.
Johams Ziele mit dem MGV
Beim MGV Scholle singt der heute 27-Jährige bereits seit 14 Jahren. Seine Ziele mit den Männern sind es, die große Anzahl an Sängern zu halten und weitere junge Männer zum Mitsingen zu motivieren, Neues auszuprobieren, viele Konzerte zu geben und natürlich die Qualität zu halten und weiter auszubauen. »Am wichtigsten ist mir, dass wir die Leute erfreuen, wenn wir singen«, so Joham.
Der MGV Scholle Haimburg-St.Peter am Wallersberg – so der volle Name des Vereins – wurde 1924 in Haimburg gegründet und feiert heuer folglich sein 95-Jahr-Jubiläum. Die Bezeichnung »Scholle« rührt vom Namen »Ackerscholle – Heimaterde« her, da ursprünglich der größte Teil der Sänger aus der Landwirtschaft bzw. aus ländlichen Gebieten aus dem Großraum der heutigen Stadtgemeinde Völkermarkt kam. Mittlerweile stammen die Sänger auch aus anderen Gemeinden des Bezirks, die wöchentlichen Proben finden aber nach wie vor in Haimburg, im heutigen Gasthaus Kilian, statt. Seit dem Jahr 2005 ist Josef Lobnig Obmann des MGV. Der Bogen der Chorliteratur spannt sich vom traditionellen und neuen Kärntnerlied, über das Jagdlied, das gesellige Lied und den modernen Chorgesang bis hin zur geistlichen Literatur. Ein Großteil der Auftritte, wie etwa Begräbnisse, wird von Kleingruppen abgedeckt. Ein Höhepunkt, neben dem Titel »Männerchor des Jahres 2016«, war die »Lange Nacht der Musik« am 13. Juni 2014 in Völkermarkt, bei dem die Scholle-Sänger und sieben weitere Chöre aus dem In- und Ausland vor 3.000 Zuhörern auftraten.
Chorleiter-Übergabekonzert
Wann: Freitag, 7. Juni 2019.
Wo: Neue Burg Völkermarkt.
Beginn: 19.30 Uhr.
Mitwirkende: MGV Scholle, »Duo KLAK«
Eintrittskarten sind bei allen Sängern des MGV Scholle erhältlich.
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