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St. georgen, Klagenfurt. Es kam auch für ihn selbst unerwartet: Der St. Georgener Armin Geißler (60) zieht am 13. November wieder für die SPÖ in den Kärntner Landtag ein. Der Betriebsratsvorsitzende der Steiner Bau GesmbH und ÖGB-Vorsitzende der Region Wolfsberg/Völkermarkt war bereits von Oktober 2019 bis April 2023 Landtagsabgeordneter. Aufgrund des Rücktritts von Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) gab es nun ein Sesselrücken: Der Abgeordnete Ervin Hukarevic wird Büroleiter des neuen SPÖ-Landesrats Peter Reichmann – und verzichtete auf sein Mandat. Damit kam wieder Lavanttaler Geißler zum Zug.
Hat Sie die neuerliche Berufung in den Kärntner Landtag überrascht?
Ich war ehrlich gesagt überrascht, aber auch dankbar. Es ist eine große Verantwortung und Ehre, erneut das Vertrauen zu erhalten, die Interessen des Lavanttals im Kärntner Landtag zu vertreten. Diese Aufgabe nehme ich mit großem Respekt und voller Motivation an.
Was sehen Sie als Ihre vorrangigen Aufgaben im Landtag, was wollen Sie erreichen?
Mein Fokus liegt klar auf der Stärkung der Regionen. Wir müssen dafür sorgen, dass die ländlichen Bezirke dieselben Entwicklungschancen haben wie die Ballungsräume. Themen wie leistbares Wohnen, gute Arbeitsplätze und eine verlässliche Infrastruktur stehen dabei für mich im Mittelpunkt.
Was benötigt der Bezirk Wolfsberg aus Ihrer Sicht am dringendsten?
Der Bezirk braucht langfristige wirtschaftliche Impulse, die Arbeitsplätze sichern und neue schaffen. Dafür braucht es Investitionen in Bildung und Mobilität. Besonders wichtig ist mir, dass junge Menschen im Lavanttal Perspektiven finden und nicht abwandern müssen.
Wissen Sie bereits, in welchen Ausschüssen Sie vertreten sein werden? Welche würden Sie interessieren?
Die genaue Zuteilung steht noch nicht fest. Besonders interessieren würden mich die Bereiche Infrastruktur, Wirtschaft und Umwelt, dort kann ich meine bisherigen Erfahrungen am besten einbringen.
Was haben Sie während Ihrer Zeit im Landtag von 2019 bis 2023 für den Bezirk Wolfsberg erreicht?
In dieser Zeit konnten wir viele Projekte im Bezirk anstoßen. Von der Verbesserung der Verkehrsanbindungen und den Ausbau des ländlichen Wegenetzes über den Ausbau sozialer Einrichtungen bis hin zur Unterstützung der Gemeinden bei Energie- und Infrastrukturprojekten. Wichtig war mir immer, dass die Entscheidungen im Land auch im Lavanttal spürbar werden.
Wie werden Sie die Zusammenarbeit mit Ihren Lavanttaler Abgeordneten-Kollegen Jürgen Ozwirk (FPÖ) und Karl Markut (Team Kärnten) gestalten?
Wer mich kennt, weiß, dass ich ein Teamplayer bin. Nur im Team ist man stärker. Demzufolge halte ich nichts von parteipolitischen Grabenkämpfen, gerade wenn es um regionale Anliegen geht. Wir alle drei vertreten das Lavanttal, und wenn wir an einem Strang ziehen, können wir für den Bezirk mehr erreichen. Die Zusammenarbeit soll von gegenseitigem Respekt und Sachorientierung geprägt sein.
Was ist aus Ihrer Sicht im Hinblick auf die Koralmbahn noch zu erledigen, damit das Lavanttal von diesem Projekt profitieren kann?
Die Koralmbahn ist eine Jahrhundertchance für unsere Region, aber wir müssen sie auch aktiv nutzen. Es braucht begleitende Maßnahmen wie neue Betriebsansiedlungen, bessere öffentliche Anbindungen an die Bahnhöfe und eine gezielte Standortentwicklung. Nur so wird das Lavanttal wirklich profitieren.
In Ihrer Heimatgemeinde St. Georgen wird der Betrieb von Windrädern positiv betrachtet, die Gemeinde zieht daraus auch finanzielle Vorteile. Wie ist Ihre persönliche Einstellung zum Thema Windkraft?
Ich sehe die Windkraft als einen Baustein einer nachhaltigen Energiezukunft. Wenn Projekte sinnvoll geplant und mit den Menschen vor Ort abgestimmt sind, bringen sie ökologische und auch wirtschaftliche Vorteile. Und die Erfahrungen in St. Georgen zeigen, dass das funktionieren kann, auch weil die Windräder hier sinnvoll und mit Rücksicht auf die Natur und Sicht auf die Almen platziert sind.

Von Horst Kakl
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