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»Sie transportieren dich in die eigene Jugend«: Ein St. Andräer mit großem Herz für seine Oldtimer Ausgabe 17 | Mittwoch, 23. April 2025

Manfred Tschetschonig ist Besitzer eines VW Käfer, Baujahr 1959, und eines Fiat 500 aus dem Jahr 1971. Beide hat er zur Gänze zerlegt und neu aufgebaut, Originalität ist ihm wichtig. Manche Teile musste er selbst herstellen. Verleihen würde er seine Schätze nicht.

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St. Andrä. Ein Auto wird dann zum Oldtimer, wenn es drei Jahrzehnte am Buckel, sprich auf den Felgen, hat. Der St. Andräer Manfred Tschetschonig besitzt gleich zwei Stück davon: Einen VW Käfer Luxus, Baujahr 1959, mit einer Sechs-Volt-Lichtanlage und stolzen 30 PS. Und dazu einen Fiat 500 aus dem Jahr 1971 samt Zwölf-Volt-Lichtanlage und »gewaltigen« 18 PS unter der Haube.

Und heuer im August macht sich der Oldtimerexperte selbst zum »Oldie«, feiert er doch seinen 60. Geburtstag und darf sich dann auch als »Oldiedoppel« bezeichnen. Sein großes Interesse für diese Fahrzeuge bringt er klar auf einen Punkt, zumal er als Lehrling zum Kfz-Mechaniker an den Fiat-Modellen viel gelernt und am VW-Käfer viel gearbeitet hat: »Alte Autos haben mehr Charakter und erzählen eine Geschichte. Sie transportieren einen in die Kindheit und die eigene Jugend.« 

»Die Teppiche waren die größte und zeitaufwendigste Herausforderung« 
Manfred Tschetschonig, Oldtimer-Besitzer

Bei Oldtimerfans gibt es den Spruch »Geht nicht, gibt es nicht«. So auch beim geschäftigen Unternehmer, der seit 2004 seinen eigenen Betrieb, Forst- und Gartengeräte Tschetschonig in Wimpassing bei St. Andrä, führt. Denn nach der abgeschlossenen Lehre wurde er erst Werksleiter beim Bundesheer, ehe er sich für die Selbstständigkeit entschied. 

Doch zurück zu seinen »Schätzen«. Beide Oldies sind natürlich für den Straßenverkehr zugelassen, der verheiratete Familienvater fährt damit auch oft durch die Gegend. Er behandelt seine Auto-Veteranen dabei mit genauso viel Liebe wie sein »Dreimäderlhaus« daheim. 

Fündig wird er in Sachen Oldtimer durch Zufall oder nach eingehender Recherchen im Internet. Vor den Vorhang gehört sein »Luxus-Käfer« mit Elfenbeinlenkrad, der einst einem Wiener Arzt gehörte. Der absolvierte damit aber lediglich Hausbesuche – und die Patienten dürften nicht weit entfernt gewesen sein. Denn der Tacho weist einen Stand von nur 13.000 Kilometer auf.

»Man darf nicht auf gesalzenen Straßen fahren – und man soll sie auch nicht herborgen« 
Derselbe über den Umgang mit Oldtimern

Tschetschonig kennt sich aus: Rostschäden behandelt er mit Sandstrahlung und Spezialgrundierung. 

Mehr Aufwand bei der Sanierung forderte der Innenraum: »Die Teppiche waren die größte und zeitaufwendigste Herausforderung«, sagt er. An Ersatzteilen für beide Autos trieb er Kotflügel, Motorhauben, Dichtungsmaterial, Brems- und verschiedene Motorteile auf. »Gewisse Blechteile musste ich selbst herstellen«, meint er stolz.

Zerlegt und neu aufgebaut

Beide Autos hat er komplett zerlegt und neu aufgebaut, da er sie in den Originalzustand zurückversetzt haben wollte. Auch was beim Umgang damit am wichtigsten ist, verrät Tschetschonig: »Man darf nicht auf gesalzenen Straßen fahren – und man soll sie auch nicht herborgen.« Außerdem gehören Oldies mit Respekt und Liebe behandelt, »wie meine Frau«, meint er lächelnd. Einen Wunsch hat er für seinen Oldtimerfuhrpark noch: Einen Fiat Spider 124, Baujahr 1965. Bepo Emhofer

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