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St. Paul. Am vergangenen Donnerstag, 7. Dezember, fuhren zwei Sonderzüge mit geladenen Gästen und Eisenbahnfreunden von Wolfsberg bzw. Klagenfurt auf der Kärntner Strecke der Koralmbahn zum neuen Intercity-Bahnhof nach St. Paul. Damit wurden das Kärntner Teilstück der Koralmbahn und der neue St. Pauler Bahnhof in Betrieb genommen. Seit Sonntag, 10. Dezember, läuft der S-Bahn-Verkehr auf den beiden Strecken, der die Wolfsberger in 43 Minuten bzw. in einer Stunde und drei Minuten von der Bezirks- in die Landeshauptstadt bringt. Insgesamt werden 21 Fahrten pro Tag nach bzw. von Klagenfurt angeboten. Von Klagenfurt nach St. Paul benötigt man künftig nur noch 26 Minuten.
In zwei Jahren wird die Gesamtstrecke fertiggestellt sein, dann geht es durch den Koralmtunnel in knapp 30 Minuten von St. Paul nach Graz.
Volksfest in St. Paul
Hunderte Bürger waren zur großen Eröffnungsfeier des neuen St. Pauler Bahnhofs gekommen, zu der sie von der Alt-Lavanttaler Trachtenkapelle St. Paul mit Kapellmeister Adi Streit musikalisch empfangen wurden.
»Wir rechnen damit, dass sich viele junge Menschen zwischen Klagenfurt und Graz niederlassen werden«
Stefan Salzmann, Bürgermeister St. Paul
Unter den zahlreichen Besuchern waren auch die meisten Bürgermeister der in Unterkärnten an der Bahnstrecke liegenden Gemeinden, aber auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) und die Landesräte Martin Gruber und Sebastian Schuschnig (beide ÖVP) ließen sich diesen Moment nicht entgehen. In seiner Ansprache meinte Vizekanzler Kogler: »Die Koralmbahn wird zu einem Umdenkprozess im Bereich der Mobilität führen. Durch diese Bahn ist ein attraktives Angebot entstanden, dass viele Menschen zum Umsteigen auf die Bahn animieren wird.« Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), der diesmal per Zug angereist war, meinte anlässlich der Eröffnung des Bahnhofs: »Dank der Bahn habe ich heute mit dem Zug nur 28 Minuten von Klagenfurt nach St. Paul gebraucht. Es war eine Fahrt, bei der man das Gefühl hatte, Teil eines ganz großen Moments zu sein.«
Für die Lavanttaler Bürgermeister übernahm das Gemeindeoberhaupt aus St. Paul, Stefan Salzmann (SPÖ), das Wort: »Wir rechnen mit vielen jungen Menschen, die sich aufgrund der Koralmbahn zwischen den Ballungszentren Klagenfurt und Graz niederlassen werden. Das ist eine große Chance für alle Gemeinden des Lavanttals. Auch viele Betriebe werden sich aufgrund der Koralmbahn entlang der Bahnstrecke ansiedeln.« Salzmann verwies in seiner Ansprache außerdem auf den in naher Zukunft entstehenden Technologiepark: »In einem ersten Schritt werden rund 18 Millionen Euro investiert und 250 Arbeitsplätze für hochqualifizierte Beschäftigte geschaffen.«
ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä sagte anlässlich der Eröffnung: »Die Koralmbahn ist ein Jahrhundertbauwerk, dass nach der Eröffnung 2025 die Lebenswelten der Menschen nachhaltig verändern wird und enorme Chancen für die Region bietet.«
Auch Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, war bei der Zugfahrt von Klagenfurt zum neuen Bahnhof von St. Paul mit an Bord. Er meinte: »Für Kärnten und den gesamten Süden Österreichs ist die neue, schnelle Eisenbahn eine Jahrhundertchance. Egal ob für Industrie, Gewerbe, Tourismus, Bildung oder auch für Private.«
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