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Bergläufer Alfred Pudgar (69): »Das Laufen ist wie eine Sucht, ich kann einfach nicht mehr aufhören«Ausgabe 49 | Mittwoch, 6. Dezember 2023

Alfred Pudgar aus Eitweg ist 69 Jahre alt und so fit, wie es sich viele Jüngere wünschen würden. Der Lavanttaler absolvierte in diesem Jahr alle 15 Rennen des Kärntner Berglaufcups. Um für die Rennen fit zu sein, läuft er im Winter bis zu 400 Kilometer im Monat.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Die beiden LAC-Vorstandsmitglieder Wolfgang Konrad (l.) und Thomas Streit (r.) mit Alfred Pudgar. Bild unten: Der 69-jährige Eitweger präsentiert stolz Medaillen und Pokale, die er sich in der diesjährigen Berglauf-Saison sichern konnte. Fotos: LAC Wolfsberg, Tripolt

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Eitweg. Glantaler Wasserweglauf, Reisberglauf, Katschberglauf, Emberger Alm-Berglauf, Schwarzgupf Berglauf, Koschuta Berglauf, Mohar Berglauf, St. Pauler Rabenstein Berglauf, Obergailtaler Berglauf, Ulrichsberglauf, Dreiländereck Berglauf, Pyramidenkogel-Turmlauf, Dobratsch Berglauf,  »Kossiak Löwe«-Berglauf und der Kreuzbergl Lauf – sie alle zählen zum Kärntner Berglaufcup. Und an allen diesen 15 Rennen, die heuer von April bis Oktober stattgefunden haben, hat der Eitweger Alfred Pudgar teilgenommen. Er ist damit der einzige von über 300 Athleten, dem dieses Kunststück gelang. Die Altersklasse M65, in der der 69-Jährige in diesem Jahr an den Start ging, konnte er souverän gewinnen.

»Laufen ist für  mich wie eine Sucht, ich kann einfach nicht aufhören«, erklärt Pudgar, der in seiner Jugend aufgrund von Geldmangel mit dem Laufen begonnen hat, wie er erzählt: »Ich habe als Schlosser auf einer Autobahnbrücke gearbeitet. Nach der Arbeit gingen die Arbeitskollegen in ein Lokal, um ein zu Bier trinken. Aber dafür hatte ich kein Geld, also habe ich mit dem Laufen begonnen.«

Bei einem Arbeitsunfall im Jahr 1977 verlor Pudgar sein rechtes Auge, dem Laufen hat das aber keinen Abbruch getan, denn: Der heute 69-Jährige geht nahezu jeden Tag laufen. »Ich laufe fast jeden Tag, wenn ich müde bin, dann gehe ich. In den Wintermonaten laufe ich rund 300 bis 400 Kilometer, wenn es wärmer wird, sind es 200 bis 250 Kilometer im Monat, denn im Sommer kommen ja noch die Rennkilometer dazu«, lacht der Eitweger, der jährlich rund 25 Renen bestreitet.

Zum Leichtathletikclub (LAC) Wolfsberg kam Pudgar dank seiner Zwillingsschwester Roswitha, die ihm eine Mitgliedschaft aufgrund seiner Laufleidenschaft nahegelegt hat. Bevor er mit dem Berglauf begann, ging Pudgar auch bei klassischen Laufrennen an den Start und konnte hervorragende Zeiten vorweisen. Den »Graz Marathon« beendete der Eitweger in 3:12 Stunden, für den Lippizanerlauf, einen Halbmarathon, benötigte Pudgar 1:17 Stunden.

»Ich hatte einfach die Motivation und das Bedürfnis, alle Rennen zu laufen«
Alfred Pudgar, Bergläufer

Von den zahlreichen Rennen, die der 69-Jährige bestritten hat, blieb ihm ein Rennen in Knittelfeld besonders in Erinnerung: »Es fing an zu hageln und es gab weit und breit keinen Unterstand. Es war sehr schmerzhaft, die Hagelkörner haben für blaue Flecken auf meinen Oberschenkeln gesorgt.«

Dass er nun in diesem Jahr gleich alle 15 Rennen des Kärntner Berglaufcups bestritten und beendet hat, erklärt der Eitweger so: »Ich hatte einfach die Motivation und das Bedürfnis, alle Rennen zu laufen.« Drei Paar Renn-Laufschuhe sind für die Teilnahmen übrigens aufgebraucht worden. Auf die Frage, wie lange er denn noch so viel laufen möchte, antwortet Pudgar: »Ich kann nicht mehr aufhören. Durch das viele Ausdauertraining habe ich auch ein übergroßes Herz, alleine deshalb kann ich nicht von einem Tag auf den anderen aufhören.« Doch das Bedürfnis verspürt er ohnehin nicht, wie er erzählt: »Ich höre auf meinen Körper. Wenn ich erschöpft bin, dann gehe ich halt 30 Kilometer. Ich habe einen Ruhepuls von 37 und brauche kein einziges Medikament, ich kann sechs bis sieben Stunden am Stück durchlaufen. Deshalb lautet mein Appell an die ältere Bevölkerung auch, dass man sich unbedingt bewegen, es aber keinesfalls übertreiben sollte.«

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