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WOLFSBERG. Ohne Rauch geht`s auch! Mit Schulbeginn gilt an Österreichs Schulen ein generelles Rauchverbot. Eigentlich ist das »Tschicken« in den Schulen schon lange verboten. Nur war dieses Verbot auf das Schulgebäude beschränkt. Damit eröffneten sich Möglichkeiten, die Zigarette doch nicht gänzlich zu verbannen. Auf Freiflächen innerhalb der Schule wie etwa Pausenhöfen war das Rauchen für Schüler zwar verboten, konnte aber an höheren Schulen in der Hausordnung grundsätzlich wieder erlaubt werden. Viele Schule nutzten die Möglichkeit und führten Raucherhöfe ein. Die Vorteile: Die Raucher konzentrierten sich an einem Platz und hinterließen ihre Zigarettenstummel in den dortigen Aschenbechern und nicht auf dem gesamten Schulgelände. Zudem war es leichter zu verhindern, dass Unter-16-Jährige zum Glimmstängel greifen. Die Schulbehörden wiederum wurden vom Bildungsministerium angewiesen, solche Erlaubnisregelungen in den Hausordnungen aufzuheben.
Keine Ausnahmen
Lehrer durften auf Freiflächen grundsätzlich rauchen, ihnen konnte dies per Hausordnung aber umgekehrt untersagt werden. Durch die Neuregelung wird das Rauchverbot auf die gesamte Schulliegenschaft ausgedehnt. Etwaige Ausnahmeregelungen per Hausordnung, die bisher im Schulgemeinschaftsausschuss beschlossen werden durften, gibt es in Zukunft nicht mehr.
Verbot existiert schon
So darf etwa auf Freiflächen wie dem Schulhof nicht mehr geraucht werden – weder von Schülern noch von Lehrern. Von den Schulbehörden trotz Weisung nicht aufgehobene Raucherlaubnisse für Schüler auf Freiflächen sind genauso hinfällig wie die Raucherlaubnis für Lehrer oder Besucher der Schule, etwa Eltern bei Schulveranstaltungen. Für die weiterführenden Schulen (HTL, HAK, BORG, HLw), die alle im Schulzentrum in Wolfsberg untergebracht sind, wird sich durch die Neuregelung nicht viel ändern. Dort herrscht schon seit einigen Jahren ein generelles Rauchverbot.
Kontrolle schwierig
Gerhard Veidl, der Direktor der HAK Wolfsberg, begrüßt die Neuregelung, auch wenn er zugibt, dass sich die Kontrolle des Verbots bei rund 1.500 Schülern sehr schwierig gestaltet. »Außerdem ist das Schulgelände sehr weitläufig, da kommt es immer wieder vor, dass Schüler geraucht haben.« In diesen Fällen setzen seine Kollegen und er auf Gespräche mit den betroffenen Schülern und den Eltern. »Von Strafen halte ich in diesem Zusammenhang nichts«, erklärt Veidl. Dass Schüler das Schulgelände verlassen, um ihre Sucht zu befriedigen, glaubt Veidl nicht, da es ihnen untersagt sei.
Infoveranstaltung
Ab dem neuen Schuljahr will man das Rauchverbot noch konsequenter als bisher umsetzen. Die Direktoren der verschiedenen Schulen haben sich deshalb zusammengesetzt und beschlossen, die Präventivmaßnahmen zu verstärken. Der erste Schritt? »Es wird zu Beginn des Schuljahrs im Schulzentrum eine breit angelegte Infoveranstaltung für Schüler, Lehrer und Eltern geben. Bei der werden auch die Polizei, Suchtbeauftragte und die Schulärzte teilnehmen«, erläutert Veidl.
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