Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Sperre der illegalen Casinoszene Ausgabe | Mittwoch, 22. August 2018

Die »schwarze« Casinoszene in Wolfsberg weicht nach den jüngsten Schlägen dem Druck der Behörden und verlegt ihre Aktivitäten. Bezirkshauptmann Fejan fordert das Strafrecht für die Verantwortlichen.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

WOLFSBERG. Es war ein harter Schlag, den die Bezirkshauptmannschaft und Polizei im Juli gegen die illegale Spielcasino-Szene in Wolfsberg geführt haben. Aber ausgelöscht? Nein, ausgelöscht wurde sie dadurch nicht. Bezirkshauptmann Georg Fejan, federführender Mann im Kampf gegen das verbotene Glücksspiel, gibt sich keinen Illusionen hin: »Die Szene rückt jetzt aus der Öffentlichkeit weg und verlagert sich in Hinterhöfe und Privatwohnungen. Dort ist es für uns natürlicher schwieriger, an sie heranzukommen.« Anfang Juli rückten der Bezirkshauptmann selbst samt seinen Beamten und unterstützenden Polizisten aus, um sich bei einer Schwerpunktaktion die Wolfsberger Spielsalons »zur Brust« zu nehmen. Dabei wurden nicht nur 14 Automaten beschlagnahmt, sondern zwei illegale Standorte gleich gänzlich dichtgemacht: einer am Rossmarkt, ein weiterer in der Johann-Offner-Straße. Auch ein dritter Salon an der Ecke Kreuzgasse/Bayerhofenstraße bekam ein  Polizeisiegel mit der Aufschrift »Amtlich geschlossen« verpasst. Laut informierten Spielerkreisen gibt es in Wolfsberg derzeit keinen einzigen illegalen Glücksspielsalon mehr, der in einem Geschäftslokal betrieben wird. Anderswo geht das Zocken fröhlich weiter. Bezirkshauptmann Fejan: »Man  muss davon ausgehen, dass die Betreiber illegaler Casinos andere Räume für ihre Geschäfte nutzen. Finden sie in Privatwohnungen statt, haben wir geringe Chancen, das abzustellen – außer wenn wir Hinweise erhalten.« Sie können übrigens anonym auf der Homepage des Landes (siehe Info) hinterlassen werden.

Siegel ist zerstört

Dass sich die Betreiber von illegalen Casinos keinen Deut um das Gesetz scheren, beweist nicht zuletzt der Salon an der Ecke Kreuzgasse: Das amtliche Siegel ist aufgerissen, die Türe wurde geöffnet. Der Bezirkshauptmann: »Das Siegel zu brechen ist verboten und strafbar. Wir überwachen die Casinos auch so lange, bis die beschlagnahmten Apparate abtransportiert sind. Siegelbrüche kommen aber vor, etwa wenn die Betroffenen später persönliche Habe aus den Räumen holen wollen.« Gegen die Verantwortlichen der geschlossenen Salons laufen mittlerweile zahlreiche Verwaltungsstrafverfahren. Fejan: »Sie sind langwierig und schwierig, dazu fallen sie jetzt ins mildere Verwaltungsrecht. Meiner Meinung nach müsste das aber strafrechtlich geahndet werden, denn hinter illegalen Casinos stehen vermutlich kriminelle Organisationen.«

 

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren