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Der Strompreis für die Marktgemeinde Reichenfels erhöht sich ab dem 1. Jänner um satte 350 ProzentAusgabe 47 | Mittwoch, 23. November 2022

Die Energiekrise trifft auch die Gemeinde Reichenfels. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde ein neuer Stromliefervertrag beschlossen. Statt dem bisherigen Arbeitspreis von zehn Cent pro Kilowattstunde sind ab dem neuen Jahr 35 Cent zu bezahlen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Der Reichenfelser Gemeinderat (Bild) beschloss in seiner Sitzung am Dienstag, 15. November, den neuen Stromliefervertrag, der eine Erhöhung des Arbeitspreises um 350 Prozent vorsieht und ab dem 1. Jänner 2023 gültig ist. Die Bindung für den neuen Vertrag beträgt drei Jahre. Foto: Tripolt

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Reichenfels. In seiner jüngsten Sitzung am Dienstag, 15. November, beschloss der Reichenfelser Gemeinderat einen neuen Stromliefervertrag für die Marktgemeinde, der eine satte Erhöhung für die kommenden Jahre beinhaltet. Vizebürgermeister Peter Pletz (SPÖ) erklärte: »Ihr wisst alle, welches Energieproblem es momentan gibt, man liest es ständig in den Medien. Seit 2007 hatten wir als Stromliefervertrag das Kommunalmodell der Kelag, mit dem wir einen Arbeitspreis von zehn Cent pro Kilowattstunde gezahlt haben. Die Kelag hat nun fristgerecht den Vertrag mit 31. Dezember dieses Jahres gekündigt. Deshalb mussten wir mit der Kelag einen neuen Vertrag aushandeln. Wir haben uns für eine dreijährige Bindung entschieden. Während der Laufzeit liegt der Arbeitspreis bei 35 Cent pro Kilowattstunde.«

Tagesabhängige Angebote
Eine Alternative für die Marktgemeinde Reichenfels wäre eine einjährige Bindung gewesen. Hier hätte der Arbeitspreis allerdings 50 Cent pro kWh betragen. Pletz weiter: »Die Kelag rechnet damit, dass der Energiepreis sinken und sich einpendeln wird. Deshalb haben wir uns für die Mischform mit 35 Cent entschieden. Es war natürlich eine Herausforderung, weil die Angebote tagesabhängig sind. Wir haben uns die Preisentwicklung mit dem ganzen Auf und Ab angesehen, es ist ein Wahnsinn, welche Bewegungen es hier gibt.«

In dieselbe Kerbe schlug ÖVP-Bürgermeister Manfred Führer: »Fast jeder hat aktuell mit diesen Preissteigerungen zu kämpfen. Als Privatperson bekomme ich eine Gutschrift und bin dann vielleicht positiv bei der Jahresabrechnung, aber für viele Unternehmen gab es gewaltige Erhöhungen. Jeder weiß, was momentan Sache ist. Das ist jetzt der Vertrag, den wir von der Kelag vorgelegt bekommen haben und dieser wäre heute so zu beschließen.« Der Vertrag wurde einstimmig angenommen.

»Es war natürlich eine Herausforderung, weil die Angebote tagesabhängig sind«
Peter Pletz, Vizebürgermeister

Einstimmigkeit herrschte auch, als es um eine Vertragsübernahme  der CNC-Anschlüsse (Behördennetzwerk der Kärntner Gemeinden »Corporate Network Carinthia«) durch das Gemeindeservicezentrum ging. Amtsleiter Günter Augusta: »Aufgrund der Cyberangriffe kooperiert das Gemeindeservicezentrum mit dem Datendienstleister A1. Die Daten werden zukünftig mit A1 übertragen und sollen uns im Hintergrund gegen Cyberangriffe sichern.«

Die restlichen Tagesordnungspunkte wurden ebenfalls einstimmig angenommen. Ein selbstständiger Antrag der ÖVP-Fraktion, Reichenfels soll eine »Erneuerbare Energiegemeinschaft« werden, wurde dem Bauausschuss zugewiesen.

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