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In Frantschach-St. Gertraud werden Mieterhöhungen vorläufig ausgesetztAusgabe 31 | Mittwoch, 3. August 2022

Um die Gemeindebürger in Zeiten von Preissteigerungen und Mega-Inflation zu entlasten, werden Mieterhöhungen bei Gemeindewohnungen ausgesetzt.

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Frantschach-St. Gertraud. Aufgrund der Teuerungswelle werden bis Jahresende die Erhöhungen der Hauptmietzinse sowie Indexanpassungen der Mieten in den Wohnobjekten der Gemeinde Frantschach-St. Gertraud ausgesetzt. Dieser Beschluss wurde im Gemeindevorstand einstimmig gefasst. Für Bürgermeister Günther Vallant (SPÖ) war diese Entscheidung ein notwendiger Schritt: »Leider werden die Gegenmaßnahmen der Bundesregierung zur Milderung der Teuerungswelle erst gegen Jahresende ihre Wirkung zeigen, daher mussten wir im Rahmen unserer Verantwortungsbereiche reagieren und  gegensteuern.« Damit soll den Mietern von Gemeindewohnungen rasch und unbürokratisch geholfen werden.

Davon profitieren die Mieter der rund 150 Gemeindewohnungen in der Marktgemeinde, die heuer bereits zwei Mieterhöhungen hinnehmen mussten. »Mieterhöhungen werden beim Überschreiten des Wertsicherungsindexes von fünf Prozent schlagend. Das hatten wir heuer bereits im März und im Juni«, erzählt Vallant.

Normalerweise werde laut dem Bürgermeister die fünf Prozent-Hürde alle sieben bis zehn Jahre überschritten, heuer kam es bereits zwei Mal vor und es wird davon ausgegangen, dass die Marke im Herbst ein drittes Mal überschritten werde.

Die jetzt gesetzte Maßnahme entspricht laut Vallant einer Soforthilfe bei einer durchschnittlichen Gemeindewohnung von 70 Quadratmetern von zumindest rund 210 Euro. »Das ist unser Beitrag, um den Mietern in der schwierigen Zeit entgegenzukommen«, so der Bürgermeister.

Betriebskosten bleiben 

»Leider werden auch die sonstigen Kosten wie Strom, Heizung und Betriebskosten, auf die die Gemeinde keinen Einfluss hat, steigen«, sagt Vizebürgermeisterin Claudia Arpa (SPÖ). Die Wasser-, Müll- und Kanalabgaben können von Seiten der Gemeinde nicht so einfach geändert werden, wie Bürgermeister Vallant erklärt: »Wir sprechen hier von den Gebührenhaushalten, die kostendeckend arbeiten müssen. Wir können hier nicht so einfach ein Minus machen. Denn dann würde uns die Gemeindeaufsicht sofort vorschreiben, die Gebühren zu erhöhen. Wir haben hier leider keinen Handlungsspielraum.«

Vallant zu Gerüchten

In einem Schreiben an die Mieter geht Bürgermeister Vallant auf ein Gerücht ein, dass die Runde machte. Dabei wurde verbreitet, dass Sanierungsmaßnahmen in den Gemeindewohnungen zu Lasten der Mieter durchgeführt würden.

 Dazu schreibt Vallant: »Dem möchten wir entschieden entgegentreten, zumal diese Leistungen extra auf der Betriebskostenabrechnung aufgezählt werden und mit den erzielten Mieteinnahmen gegengerechnet werden. Die Mietüberschüsse werden der Mietzinsreserve der jeweiligen Wohnanlagen zugeführt, stehen zukünftigen Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen zur Verfügung.« 

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