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60 Jahre an der selben »Arbeitsstelle«: Pfarrer Herbert Quendler feiert ungewöhnliches JubiläumAusgabe 28 | Mittwoch, 13. Juli 2022

Der gebürtige Lavanttaler (87) wurde 1962 zum Provisor von Sörg in Mittelkärnten ernannt – bis heute ist er geblieben. Mittlerweile im Ruhestand, liest er weiter Messen und wohnt im Sörger Pfarrhaus: »Derweil noch, solange es mein Gesundheitszustand zulässt.«

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Sörg (Bild oben) in der Marktgemeinde Liebenfels im Bezirk St. Veit hat 76 Einwohner – und seit 60 Jahren den selben Seelsorger: Herbert Quendler (Bild unten) aus St. Andrä. Er befindet sich zwar seit dem Jahr 2019 im Ruhestand und die Gemeinde wird von Rudolf Pacher als Provisor betreut. Doch Quendler ist weiter aktiv. Fotos: Johann Jaritz, Eggenberger/Diözesei

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Sörg, St. Andrä. 60 Jahre am selben »Arbeitsplatz« – das gibt es nur sehr selten. Genau dieses Jubiläum feiert aber in wenigen Tagen der Geistliche Rat Herbert Quendler, bis 2019 Pfarrer von Sörg und Provisor von Gradenegg. Der Kärntner Bischof Joseph Köstner hatte ihn 1962 mit Stichtag 16. Juli zum Provisor von Sörg bestellt. Der gebürtige St. Andräer, damals 27 Jahre alt, sollte sein ganzes Berufsleben in der Mittelkärntner Gemeinde verbringen – und ist noch heute dort.

»Eigentlich ist das Jubiläum erst am 19. Juli«, sagt Quendler zu den Unterkärntner Nachrichten, und meint damit das Datum seines tatsächlichen Amtsantritts. »Wir werden es nachträglich feiern: Zu Mariä Himmelfahrt am 15. August wird es einen Gottesdienst geben.« Dabei werden ihm die Teilnehmer wohl auch schon zu seinem 88. Geburtstag gratulieren, den er zwei Tage später feiert.

»Ich halte noch Gottesdienste in Sörg und Gradenegg – eine schöne Aufgabe«
Herbert Quendler, Geistlicher Rat

Obwohl seit mehreren Jahren im Ruhestand, hält Quendler nach wie vor Messen in Sörg und Gradenegg. »Das ist eine schöne Aufgabe – solange man noch halbwegs kann«, sagt er.

Er wohnt auch weiterhin im Pfarrhaus in Sörg: »Derweil noch, solange es mein Gesundheitszustand zulässt.« Wie geht es ihm? »Nicht so schlecht«, sagt der Geistliche Rat.

Wollte er von Beginn an in Sörg bleiben? »Es ist ein schöner Platz«, sagt er, »anfangs dachte ich nicht, dass ich 60 Jahre lang hier sein würde, später wollte ich nicht mehr weg. Es gab viel zu tun, etwa die Renovierung der Kirche und des Pfarrhauses.«

»Alle Mühe geben«
1971 wurde der Lavanttaler von Bischof Köstner zum Pfarrer von Sörg ernannt. Im Schreiben dazu heißt es: »Ich hoffe zu Gott, dass Sie sich alle Mühe geben werden, den Ihnen anvertrauten Christgläubigen jederzeit mit gutem Beispiel voranzuleuchten und alles daranzusetzen, was zur Erlangung ihres ewigen Heils notwendig ist.« Quendler hat den Erwartungen entsprochen.

»Vergangenes Jahr war ich zum letzten Mal im Lavanttal – anlässlich eines Todesfalls«
Derselbe über seinen Kontakt in die Heimat

In seine Heimat, das Lavanttal, kommt der mittlerweile 87-Jährige nicht mehr oft: »Vergangenes Jahr war ich zum letzten Mal dort – anlässlich des Todes meiner Schwägerin. Aber es gibt noch Kontakt, denn ich habe Nichten und Neffen im Tal.«

Geboren am 17. August 1934 in Mettersdorf bei St. Andrä, besuchte Quendler das Gymnasium in Tanzenberg, wo er 1953 maturierte. Danach studierte er bis 1959 Theologie an der Diözesanlehranstalt in Klagenfurt und wurde 1958 in St. Andrä zum Priester geweiht. Seine ersten Aufgaben führten ihn als Kaplan nach Heiligenblut und  Sagritz im Bezirk Spittal sowie nach Lavamünd. 1962 wechselte er nach Sörg. Zusätzlich betreute er im Laufe der Zeit außerdem die Pfarren Glantschach, Zweikirchen und Hörzendorf.

1994 wurde er für seine langjährigen Leistungen zum Bischöflichen Geistlichen Rat ernannt.

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