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St. Paul. Am Montagabend gingen über Kärnten wieder schwere Unwetter nieder. Besonders stark betroffen war diesmal St. Paul. Dort kam es nach sintflutartigen Regenfällen mit Hagelschauern zu Vermurungen und Schäden im Ortskern sowie zahlreichen Ortsteilen.
Bürgermeister Stefan Salzmann (SPÖ) rief die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Salzmann berichtet: »Es waren sehr viele Ortsteile betroffen, es kam zu zahlreichen Überschwemmungen. In der Industriestraße ist ein Baum auf eine Stromleitung gestürzt, was zu einem teilweisen Stromausfall führte. Zum Glück wurden bei dem Unwetter keine Menschen verletzt, aber die Schäden durch den Hagel und die Überflutungen sind enorm. Es wurden sehr viele Gebäude beschädigt.«
Auch das Erlebnisschwimmbad wurde überflutet und wird daher voraussichtlich bis Freitag geschlossen bleiben. Richtung Schützenhöhe wurde eine Wohnung aufgrund der Unwetter unbewohnbar. »Wir sind derzeit dabei, der Familie eine Unterkunft zu besorgen«, so Salzmann.
Im Einsatz standen am Montag 15 Feuerwehren aus dem Bezirk Wolfsberg mit 380 Mann, die an 50 Orten Einsätze zu bewältigen hatten. Gegen Mitternacht ließ der Starkregen nach und die Einsatzmeldungen verringerten sich, die Feuerwehren kehrten zur ihren Stützpunkten zurück.
Aufräumarbeiten begonnen
Am Dienstag rückten Kameraden aus den Bezirken Wolfsberg sowie aus Völkermarkt erneut nach St. Paul aus, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Unterstützt wurden sie dabei vom Katastrophenzug der Landesfeuerwehr und der Straßenmeisterei.
Die Granitztal Landesstraße war am Dienstag während der Aufräumarbeiten im Bereich »Schwarzviertel« noch bis zum Nachmittag erschwert passierbar.
Salzmann: »Ich möchte mich bei allen Einsatzkräften und Personen für die Hilfe bei diesem Unwetter bedanken.«
Lob für die Einsatzkräfte gab es auch von Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Weißhaupt: »Es gab ein perfektes Zusammenspiel zwischen Feuerwehr, Polizei und Rettung.« Neben Verwüstungen im gesamten Gemeindegebiet wurde auch das Benediktinerstift stark in Mitleidenschaft gezogen. Auf der Südseite wurden durch den Hagel zahlreiche historische Fenster zerstört und auch die Verglasung der Stiftskirche wurde durchschlagen.
Aufgrund der Gefahr von herabstürzenden Glasteilen bleibt die Stiftskirche vorerst gesperrt. Schäden gibt es auch im Stiftsmuseum und dem Hofrichtertrakt mit dem Atrium.
Ein Restaurator wird nun eine genaue Schadenserhebung durchführen.
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