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Wolfsberg: Protestpartei MFG wird auch im Lavanttal aktiv: Jürgen Groß ist ihr BezirkssprecherAusgabe 16 | Mittwoch, 20. April 2022

Der 44-jährige Selbstständige bestätigt seine Position, will sich aber zu Inhalten und Zielen im Bezirk Wolfsberg noch nicht äußern. Das Team der Partei werde »demnächst« vorgestellt. Laut einer Umfrage könnte MFG bei der Landtagswahl sieben Prozent erreichen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Jürgen Groß (Bild rechts) ist der Lavanttaler Bezirkssprecher der neuen Partei MFG. Details über seine Vorhaben lässt er sich noch nicht entlocken und sagt: »Demnächst wollen wir auch im Bezirk Wolfsberg nach außen gehen. Wir wollen dann unser Team, das bereits aus mehreren Personen besteht, präsentieren.« Wann das sein wird, lässt er offen. MFG, privat

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Wolfsberg. Drei Mandate gewann die Partei auf Anhieb bei der oberösterreichischen Landtagswahl im September 2021. Kommendes Jahr will die politische Gruppierung MFG – das Kürzel MFG bedeutet »Menschen – Freiheit – Grundrechte« – auch in Kärnten Erfolge feiern. Für das Lavanttal gibt es bereits einen Bezirkssprecher: Jürgen Groß, 44 Jahre alt, Selbstständiger aus Wolfsberg.

Groß war auch bei der Pressekonferenz dabei, die die Partei am Mittwoch, 13. April, im Klagenfurter Seepark Hotel gab. Bundesparteiobmann Michael Brunner, Bundesgeschäftsführer Gerhard Pöttler sowie der Kärntner Landessprecher und Partei-Generalsekretär Alexander Todor-Kostic berichteten dabei, dass man im südlichsten Bundesland schon mehr als 3.000 Parteimitglieder zähle und Sprecher für alle Bezirke vorhanden seien. 

Im Bezirk Wolfsberg ist es Jürgen Groß. »Ich bin im MFG-Landesvorstand vertreten und Bezirkssprecher. Allerdings bin ich nur einer von vielen, es gibt Männer und Frauen als Bezirkssprecher.« Auf die Frage, wann er sich der Lavanttaler Öffentlichkeit offiziell präsentieren will, sagte Groß: »Wir haben noch keine Reihung und keine ausgearbeitete Liste. Doch rechtzeitig vor der Wahl (Anm.: die nächste Landtagswahl findet in Kärnten voraussichtlich am 5. März 2023 statt) werden wir diese Dinge festlegen, demnächst wollen wir auch im Bezirk Wolfsberg nach außen gehen. Wir wollen dann unser Team, das aus mehreren Personen besteht, präsentieren.« Er bittet um Geduld, denn erst stehe eine Schulung für alle Bezirkssprecher an.  

»Ich habe noch nirgends so eine Menschlichkeit und Ehrlichkeit gespürt.«
Jürgen Groß, MFG-Bezirkssprecher

Auf die Frage, was die Partei in Wolfsberg erreichen möchte, sagte Groß: »Dazu kann ich mich noch nicht äußern, auch Prognosen möchte ich zurzeit nicht abgeben. Mir ist bewusst, dass es öffentlichkeitswirksam wird, wenn man bei einer Kundgebung dabei war – aber es ist noch nicht der richtige Zeitpunkt.«

Warum er sich entschieden hat, für MFG aktiv zu werden, beantwortet der Bezirkssprecher so: »In MFG sehe ich eine wirkliche politische Alternative. Das Verbindende hat mich beeindruckt, hier wird den Menschen gedient, nicht den Geldgebern. Ich habe noch nirgends so eine Menschlichkeit und Ehrlichkeit gespürt. Daher fühlte ich mich berufen, hier etwas beizutragen.« 

Gegründet wurde die Partei im Februar 2021 als Reaktion anlässlich der Covid-19-Pandemie vom Wiener Rechtsanwalt Brunner. Im Programm werden nicht nur die Coronaschutzmaßnahmen der Regierung abgelehnt, MFG stellt sich auch vehement gegen die Impfpflicht. Die Gruppierung gilt als Sammelpunkt von Impfkritikern und Corona-Skeptikern. Darüber hinaus steht die Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft in den Kammern und eine strikte Trennung von Staat und Kirche auf der Agenda. 

Im Dezember wurde bekannt, dass der Veldener Anwalt Todor-Kostic als Kärntner MFG-Landessprecher fungiert. Er folgte dem Villacher Unternehmer Armin Strussnig, »der die MFG Kärnten zuletzt federführend aufgebaut hat«, wie es in einer Aussendung der Partei hieß. Darin stand auch zu lesen, »mit Todor-Kostic stellt sich ein profunder Kenner von Bürgerrechten in Bezug auf Covid-Maßnahmen gemeinsam mit anderen Persönlichkeiten an die Spitze der jungen demokratiepolitischen Bewegung in Kärnten«. Er werde die Anliegen der Bevölkerung vertreten, »die mit verkrusteten Alt- und Großparteien bzw. Berufspolitikern längst nichts mehr anzufangen weiß«. 

In einer Umfrage eines Kärntner Mediums wurde MFG Anfang März ein Anteil von sieben Prozent bei der kommenden Landtagswahl prophezeit. Die Partei hätte sich zum »Hafen für Protestwähler« entwickelt. 

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