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St. Andrä. Dass man auch über ein kurz vor der Umsetzung stehendes Projekt, über das schon in der vergangenen Periode diskutiert wurde, trefflich streiten kann, zeigte sich in der St. Andräer Gemeinderatssitzung am 3. März.
Dort wurde neben der Sanierung eines Teilstücks der Kienberger Straße auch die Errichtung eines Gehwegs nach Wimpassing beschlossen. Der soll rund 700 Meter lang sein, vom Ortsausgang der Bischofsstadt auf der linken Seite der Packer Straße (Richtung Wolfsberg) nach Wimpassing führen und 566.000 Euro kosten. Sein Zweck ist auch, den Kindern der Siedlung, die zur Bushaltestelle gelangen wollen, Sicherheit zu bieten. Denn jetzt sind sie am unbefestigten Straßenrand unterwegs – neben der Landesstraße B 70, auf der täglich rund 6.000 Fahrzeuge mit Tempo 70 fahren.
Vizebürgermeister Andreas Fleck (SPÖ) berichtete im Vortrag, dass alle Besitzer mittlerweile zum Grundverkauf »zu einem moderaten Preis« bereit seien. Bezahlt wird der Gehweg mit 283.000 Euro aus dem KIG (kommunales Investitionsgesetz), 169.800 Euro aus dem zweiten Kärntner Hilfspaket sowie 113.200 Euro aus der St. Andräer Stadtkasse. FPÖ-Stadtrat Jürgen Ozwirk und Vizebürgermeister Maximilian Peter (ÖVP) lobten das Vorhaben.
»Du hast den Gehweg in der Vorperiode mit eurer absoluten Mehrheit verhindert«
Gemeinderat Gerald Edler zu Vizebürgermeister Fleck
Dann meldete sich Gemeinderat Gerald Edler (Team Kärnten), in der vergangenen Periode FPÖ-Vizebürgermeister und schon damals Verfechter des Gehwegs, zu Wort. Er freute sich über den anstehenden Bau und fragte: »Ist da ein Übergang über die Landesstraße auch dabei? Und wann wird der Weg fertig sein?« Vizebürgermeister Peter: »Ein Zebrastreifen wird nicht möglich sein, da es sich um eine Landesstraße mit erlaubtem Tempo 70 handelt.« Geplant sei aber eine Beleuchtung, zum Schulstart nach dem heurigen Sommer soll alles fertig sein, hoffte Peter.
Edler darauf: »Also müssen die Kinder über die Straße zur Haltestelle gehen. Welche Eltern lassen das zu? Ich weiß nicht, ob das aufgrund der Gefahr zumutbar ist. Es braucht einen Übergang.« Fleck dazu: »Das ist leicht gesagt, aber schwierig umzusetzen. Wenn ein Gehweg besteht, fahren die Leute schon vorsichtiger. Kinder müssen in St. Andrä oft Straßen überqueren. Und das Land sagt, ein Übergang ist nicht möglich.« Edler rief dazwischen: »Du hast den Gehweg in der Vorperiode mit eurer absoluten Mehrheit verhindert«, was Fleck nicht kommentierte, sondern fortfuhr: »Man muss evaluieren, wie viele Fußgänger dort die Straße überqueren. Es gibt noch 15 bis 20 freie Parzellen, es wird mehr Frequenz kommen. Und dieses Projekt haben wir in zwei Jahren durchgezogen.«
Edler in seiner dritten Wortmeldung, die ihm von Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) zugestanden wurde: »Die KIG-Finanzierung des Gehwegs wurde schon in der Vorperiode beschlossen. Ich setze mich seit zehn Jahren für den Gehweg ein, er könnte schon lange gebaut sein. Allerdings meldete sich der Zuständige (Anm.: gemeint war Andreas Fleck) damals nicht bei einem Anrainer. Wir müssen etwas für einen Übergang tun.«
Kontakt mit der Polizei
Stadträtin Ina Hobel (SPÖ) sagte: »Ich verstehe Edler, aber dort ist nicht der einzige Übergang, bei dem Kinder gefährdet sind. Vielleicht können wir Schülerlotsen einsetzen oder mit der Polizei in Kontakt treten. Wir sollten den Gehweg aber erst bauen, dann beleuchten und schauen, was passiert.« Peter betonte abermals, ein Übergang werde zu 90 Prozent nicht möglich sein, »die Herren von der Bezirkshauptmannschaft kostet so etwas oft nur ein Schulterzucken, denn die Strecke ist gut einsehbar.« Letztlich stimmten alle Mandatare für den Gehweg
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