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St. Margarethen. Wie nutzt man in Zeiten, in denen immer weniger katholische Priester vorhanden sind, die kirchlichen Gebäude, die einst als ihre Wohnstätten errichtet wurden? Diese Frage wird die Kirche in Zukunft öfter beschäftigen, in Wolfsberg nimmt sich jetzt Stadtpfarrer Christoph Kranicki ihrer an.
Konkret geht es um das Pfarrhaus in St. Margarethen, das seit zwei Jahren nicht mehr bewohnt wird. Kranicki und Elisabeth Denoth, Obfrau des Pfarrgemeinderats von St. Margarethen, wenden sich mit einer Frage an die Öffentlichkeit: »Wie können wir das Pfarrhaus in St. Margarethen retten?« Gesucht werden Ideen und Lösungen, um wieder Leben in das Gebäude zu bringen. Der Stadtpfarrer: »Das Haus steht zentral im Dorf und ist leer. Es ist sehr schade, dass es nur von Firmlingen oder Ministranten verwendet wird.« Kranicki wünscht sich, dass das Gebäude weiter für Angelegenheiten der Pfarre genutzt wird, aber auch der Bevölkerung von St. Margarethen als Treffpunkt zur Verfügung steht und beispielsweise örtlichen Gruppen und Vereinen ein Zuhause bietet. »Da jetzt die Nachhaltigkeit im Fokus steht, wollen wir das Gebäude wiederbeleben, ohne zu warten, bis es zerfällt«, so Kranicki.
Kranickis Heimstatt
Die »Entwicklungsgeschichte« des Hauses beschreibt der Stadtpfarrer so: »Früher lebte in der Wohnung im ersten Stock der Pfarrer, zuletzt habe ich drei Jahre lang darin gewohnt. Vor zwei Jahren bin ich in die Stadt gezogen, da es für mich so einfacher ist, meinen Terminen und Verpflichtungen nachzukommen. Seither ist der obere Stock verlassen.«
»Da jetzt die Nachhaltigkeit im Fokus steht, wollen wir das Gebäude wiederbeleben«
Christoph Kranicki, Stadtpfarrer von Wolfsberg
Zwar wird das Erdgeschoss nach wie vor genutzt – dort befinden sich ein Büro sowie ein Raum für Firmlinge und Ministranten –, doch sind Menschen nur sporadisch anzutreffen. »Seit der Corona-Pandemie gibt es dort nicht mehr so viele Begegnungen wie früher. Und es ist schlecht für ein Haus, wenn es nicht regelmäßig genutzt wird«, sagt Kranicki.
Daher wünscht er sich eine Belebung: All jene, die Ideen haben, was man mit dem Gebäude anfangen könnte, sind eingeladen, sich bei Obfrau Denoth zu melden oder unter der Nummer 0676/877 28 758 mit der Pfarre Wolfsberg Kontakt aufzunehmen. Der Pfarrer: »Wir möchten mit den Menschen ins Gespräch kommen.«
Vermietung möglich
Für ihn ist etwa eine Vermietung der Wohnung im ersten Stock an eine Familie nicht ausgeschlossen: »Vielleicht wären sie bereit, das Haus ein wenig zu betreuen, damit es nicht desolat wird.« Ein anderer Gedanke wäre, darin an Wochenenden – wenn es rechtlich möglich ist und sich ein Interessent findet – eine kleine gastronomische Einrichtung zu betreiben, »denn im Ortskern von St. Margarethen gibt es sonst kein Gasthaus mehr«. Auch eine gewerbliche Verwendung kann sich der Stadtpfarrer vorstellen: »Warum nicht? Es gibt auch eine Garage, die wir mit dem großen Saal verbinden könnten, um noch mehr Platz zu haben. Grundsätzlich ist vieles denkbar, nichts ist ausgeschlossen.«
Außer einer Variante: Ein Verkauf kommt für Kranicki auch angesichts der derzeit enormen Immobilienpreise nicht in Frage: »Nein, das sicher nicht. Das Haus gehört der Pfarre St. Margarethen und das soll auch so bleiben. Verkauft wird es auf keinen Fall.«
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