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St. Paul. Er spricht von einem »Meilenstein« für den geplanten interkommunalen Technologiepark in St. Paul. Laut dem Wolfsberger Rechtsanwalt Christian Ragger werden noch in diesem Monat Kaufverträge mit drei St. Pauler Landwirten unterzeichnet. Damit sichert sich die Betriebsansiedlungsgesellschaft Babeg – sie gehört jeweils zur Hälfte dem Land Kärnten und der Republik – eine Fläche von fünf Hektar in der Nähe des neuen Koralm-Bahnhofs, auf der der geplante Technologiepark seinen Ausgang nehmen soll. Den Preis der Grundstücke nennt Ragger, der die Verkäufer vertritt, nicht. Seine Begründung dafür: »Es wurde Vertraulichkeit vereinbart.«
»Es ist der einzige Standort, der neben einem Intercity-Bahnhof liegt. Das gibt es nirgends«
Christian Ragger, Rechtsanwalt
Laut dem Anwalt, der auch für die FPÖ im Nationalrat sitzt, ist der Abschluss des Handels jetzt möglich, da die Fläche, auf der Material von der Baustelle der Koralmbahn abgelagert wurde, mittlerweile neu vermessen ist. Der weitere Fahrplan sieht so aus: Ein integriertes Bauverfahren wird gestartet, das ab einer Fläche von 5.000 Quadratmetern verpflichtend ist und in dem angegeben wird, was auf dem Grund geplant ist. Dabei ist auch SPÖ-Landesrat Daniel Fellner einbezogen, der als großer Befürworter und Mitinitiator des geplanten Parks in seiner jetzigen Form gilt. Zugleich soll die Aufschließung des Geländes – das Anlegen von Wegen, Kanälen, Wasserleitungen – starten. Anfang 2023 soll das erste Gebäude errichtet werden. Ragger: »Hier gibt es aber zwei mögliche Varianten: Entweder errichtet die Babeg selbst. Oder es kommt ein Betreiber, der nach seinen eigenen Vorstellungen baut. Mit der Eröffnung des neuen Bahnhofs in St. Paul muss aber auch der Technologiepark bereit sein.« Er nennt dafür das Datum 1. Jänner 2024.
Kein herkömmlicher Park
Wie berichtet wird es sich beim interkommunalen Technologiepark nicht um eine herkömmlichen Gewerbezone handeln. Nicht Tischler, Dachdecker oder Stahlbauer sollen sich hier ansiedeln, sondern Technologie-Betriebe, wie sie auch im Klagenfurter Lakeside-Park beheimatet sind.
Sind bereits Interessenten vorhanden? Ragger: »Es gibt ein großes Projekt, das von LH-Stv. Gaby Schaunig und dem Bund initiiert wird und auf Entwicklungen im Umweltbereich abzielt. Parallel soll es weitere Ansiedlungen geben.«
Laut dem Rechtsanwalt wird der Park eine Trendumkehr bei der Abwanderung bewirken: »Es ist der einzige Standort in Österreich, der direkt neben einem Intercity-Bahnhof liegt. Das gibt es sonst nirgends. Damit schaffen wir einen Mitarbeiterpool von Graz bis Klagenfurt.«
Jetzt liege es an den Gemeinden, Schritte für die Zukunft zu setzen. »Sie sollten gemeinsam überlegen, wie sie zu billigem Bauland kommen, damit sich Zuzügler im Tal ansiedeln können. Wichtig ist auch, dass der Park vor dem Bahnhof fertig ist: Die Leute sollen ja ins Tal kommen – und wegfahren«, sagt Ragger.
Wie berichtet werden sich alle neun Gemeinden am Park beteiligen. Mittlerweile wurde auch ein Aufteilungsschlüssel der Kosten und Erträge erstellt. Wolfsberg beteiligt sich mit 42,58 Prozent, St. Paul mit 20 Prozent, St. Andrä mit 15,72 Prozent, Bad St. Leonhard mit 6,99 Prozent, Frantschach-St. Gertraud mit 4,34 Prozent, Lavamünd mit 3,93 Prozent, St. Georgen mit 2,65 Prozent, Reichenfels mit 2,45 Prozent und Preitenegg mit 1,35 Prozent.
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