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Wolfsberg. Der Billard-Sport wurde Anna Riegler praktisch in die Wiege gelegt. Bereits im Alter von acht Jahren stand sie mit dem Queue am Tisch. »Ich bin mit Billard aufgewachsen. Meine Eltern betreiben das Lokal ›Chicago Billards‹ und mein Papa spielt selber aktiv. Deshalb habe ich auch früh angefangen. Mit zehn Jahren habe ich meine ersten Turniere gespielt«, erklärt die 17-Jährige, die mittlerweile für den Verein Chicago Billards an den Start geht. Trainiert wird sie von ihrem Vater, Friedl Rassi.
Nationale Dominanz
Ihr erstes Turnier, bei dem sie auf Anhieb Dritte wurde, absolvierte sie in Spittal. Riegler: »Es hat keiner mit so einer guten Leistung gerechnet.« Und damit war das Feuer für den Sport endgültig entfacht. Nur drei Jahre später feierte sie ihren ersten Staatsmeistertitel im Nachwuchsbereich. Das war der Start ihrer Dominanz im U18-Bereich, denn mittlerweile hat sich Riegler vier weitere Staatsmeistertitel gesichert. Mit 15 bestritt sie ihr erstes internationales Turnier. Regelmäßig startet sie auch bei den Damenbewerben der »Euro Tour« – einen eigenen Nachwuchsbereich gibt es aber nicht. Riegler tritt gegen Profispielerinnen aus der ganzen Welt an. Persönliches »Euro Tour«-Highlight war für sie, als sie Neunte wurde und dabei die Favoritin besiegte.
Ihre größten Erfolge auf internationaler Ebene sind bislang ein dritter Platz bei der U18-Europameisterschaft im Einzel sowie Silber und Bronze bei der Team-Europameisterschaft.
In der Vorwoche war Riegler in Klagenfurt zuerst bei einem Profiturnier und anschließend bei der Nachwuchs-Weltmeisterschaft im Einsatz.
»Die Schule abzubrechen, war für mich nie eine Option«
Anna Riegler über ihre Karriereplanung
Beim Profiturnier »Predator Austrian Open« schied die Wolfsbergerin zwar früh aus, sieht die Erfahrung aber trotzdem positiv: »Ich habe zwar in der ersten Runde verloren, aber gutes Billard gezeigt. Danach habe ich gegen Kelly Fisher gespielt, die Favoritin auf den Turniersieg war und schließlich auch gewonnen hat. Da muss man sich nicht ärgern.«
Bei der Nachwuchs-EM verpasste sie den Einzug in den Finaltag denkbar knapp. Nach einer 5:2-Führung verlor sie das Entscheidungsspiel noch mit 5:7.
Im Vorfeld der EM war es der Wolfsbergerin wichtig, viel Tischzeit zu haben: »Ich habe jeden Tag mehrere Stunden trainiert.« Bei der mentalen Vorbereitung stand ihr Österreichs Billard-Star Jasmin Ouschan mit Tipps zur Seite.
Abflug nach Antalya
Weiter geht es für Anna Riegler bereits in knapp zwei Wochen: »Am 27. Oktober fliege ich nach Antalya in die Türkei. Zuerst wird ein ›Euro Tour‹-Turnier gespielt, und am 1. November startet die Europameisterschaft der Damen.« Riegler geht in vier Disziplinen, darunter auch in ihrem Lieblingsbewerb, dem 9-Ball, an den Start: »Ich will mir keinen großen Druck mit einer Zielsetzung machen.«
Derzeit besucht die 17-Jährige die HLW in Wolfsberg. »Es ist nicht immer einfach, den Sport mit der Schule zu vereinbaren. Meine Lehrer haben anfangs zuerst gar nicht richtig mitbekommen, dass ich den Billard-Sport so intensiv ausübe, aber dann waren sie richtig begeistert davon«, erklärt das Talent. Nach dem Schulabschluss möchte sie ihren Weg Richtung Profi weiter forcieren: »Die Schule abzubrechen, war nie eine Option für mich. Auch meine Lehrer haben mich immer wieder daran erinnert, dass ich die Schule nicht vernachlässigen soll. Nach der Matura möchte ich meine Profikarriere starten.« Zum Ausgleich betreibt die 17-Jährige Sport: »Ich habe gemerkt, dass ich durch Besuche im Fitnesscenter oder beim Laufen meine Konzentration sowohl für die Schule als auch beim Billard hochhalten kann. Es hilft mir in beiden Bereichen enorm.«
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