Artikel
St. Georgen. Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, seine eigene Burg zu besitzen. Nun kann man um 3,5 Millionen Euro diesen Traum wahr werden lassen. Denn die Burg Stein bei St. Georgen, seit 1979 im Privatbesitz der Familie Knauder, steht zum Verkauf.
Den zukünftigen Burgherren erwartet ein großes Anwesen, das hoch über St. Georgen thront und einen herrlichen Ausblick über das untere Lavanttal bietet. Der Zugang zur Burg erfolgt über eine neu sanierte Brücke, es gibt einen großen Innenhof mit Aussichtsplattformen, Terrassen, einen Rittersaal, eine Doppelkapelle mit Tonnengewölbe, WC-Anlagen und einen großen gotische Gewölbekeller mit Säulen. Das Dachgeschoss befindet sich derzeit im Rohbau, ein Ausbau ist möglich. Ein Transportlift ist ebenso vorhanden wie eine eigene Quelle. Die Nutzfläche beträgt 1.100 Quadratmeter, dazu gibt es noch etwa 20.000 Quadratmeter Grund.
Mit der Abwicklung des Verkaufs wurde die FBI Immobilien GmbH aus Klagenfurt beauftragt. Laut deren Auskunft gäbe es schon mehrere Interessenten für das interessante und historische Objekt im unteren Lavanttal. Weitere Auskünfte wurden nicht erteilt.
Zusätzlich zur Burg könnten auch noch weitere 5,2 Hektar Grund, die an die Burg angrenzen, erworben werden. Darauf befindet sich ein 400 Jahre altes, gut erhaltenes Bauernhaus mit rund 350 Quadratmetern Wohnfläche, einem Stallgebäude und einem Carport. Das wäre optimal für Pferdeliebhaber, wohlhabende Aussteiger oder Naturliebhaber geeignet.
Lange Geschichte
Erstmals wurde die Burg zwischen 1193 und 1215 urkundlich erwähnt. Damals gehörte die Festung dem Erzbistum Salzburg, das von hier aus seine Besitzungen im unteren Lavanttal verwaltete.
1273 wurde sie dem Bischof von Lavant übergeben. Drei Jahre später überfiel Graf Heinrich von Pfannberg die Burg und zerstörte sie weitgehend. Noch im selben Jahr gelangte sie wieder an das Bistum Salzburg, das die Schäden beheben ließ. 1437 vernichtete ein Brand große Teile der Burg, bis 1444 wurde sie wieder aufgebaut.
Im 18. Jahrhundert begann die Burg zu verfallen. Stein blieb bis zur Säkularisierung Salzburgs beim Fürsterzbistum und gelangte dann in Staatsbesitz. Schließlich kam die Ruine in Privatbesitz an die Gebrüder Rosthorn und dann an August Theodor Schütte.
Auf ihn folgte Hellwig Habsburg-Lothringen. Seit 1979 ist die Burg im Besitz der Familie Knauder. Die Anlage wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts teilweise restauriert.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!