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Innovativ: Gärtnerei Schnuppe ist der erste Anbieter von Austernpilzen im LavanttalAusgabe 17 | Mittwoch, 22. April 2020

Bekannt für Kräuter und Pflanzen aller Art, hat die Gärtnerei Schnuppe in St. Johann kürzlich ihr Produktsortiment erweitert. Mit den Austernpilzen geht man einen innovativen Weg und ist damit der erste Anbieter im Bezirk. Weitere Pilzsorten sollen bald folgen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Horst Schnuppe (Bild oben) führt die Gärtnerei Schnuppe in zweiter Generation mit seiner Gattin Angelika. Auf über 4.000 Quadratmetern wachsen unter anderem Kräuter, Salatpflanzen, Balkonblumen und seit neuestem auch Austernpilze. Die Pilzsäcke (Bild unten), aus denen die Austern-Seitlinge hervorwachsen, werden aus der Steiermark zugekauft. Foto: Tripolt

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Wolfsberg. Die Gärtnerei Schnuppe in St. Johann ist unter anderem für ihre Gemüsepflanzen, Gewürz- und Heilkräuter seit Jahren bekannt. Eigentümer Horst Schnuppe, der den Familienbetrieb in der zweiten Generation, gemeinsam mit Gattin Angelika, führt, hat sich nun eine interessante Sortimentserweiterung einfallen lassen: Austernpilze, auch Austern-Seitling (lat. Pleurotus ostreatus) genannt.

»Mein Sohn hat seine Bachelorarbeit über Champignons verfasst. Da wurde mein Interesse für die Pilzzucht geweckt. Kurz danach habe ich ein Seminar der Kärntner Gärtner besucht, das mich mitgerissen hat«, erklärt Horst Schnuppe, wie es zur Idee kam.

Doch warum ist die Wahl genau auf den Austern-Seitling gefallen? Schnuppe: »Er ist schmackhaft, vielseitig zu verarbeiten und einfach zu kultivieren.«

»Anfangs habe ich Fehler gemacht. Damals landete die Hälfte der Pilze im Kompost«
Horst Schnuppe, über den Beginn der Aufzucht

Die ersten Zuchtversuche starteten Mitte Jänner diesen Jahres –und das nicht ganz ohne Probleme, wie Horst Schnuppe verrät: »Anfangs habe ich Fehler gemacht und musste erst Erfahrung sammeln. Damals landete die Hälfte der Pilze im Kompost.« In einem separaten Raum hängen 120 Austernpilzsäcke, gefüllt mit Bio-Pilzsubstrat, die aus der Steiermark angeliefert werden. Die weißen Flecken auf den Innenseiten der Säcke sind der eigentliche Pilz (Myzel), was geerntet wird, ist lediglich die Frucht. Im Raum hat es 18 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit (95 Prozent), die der Austern-Seitling zum Wachstum benötigt. Schnuppe: »Der Pilz funktioniert wie ein Mensch. Er atmet Sauerstoff ein und gibt CO2 ab.« Den Raum zu betreten vermeidet Schnuppe, die Ausnahme wäre ein Notfall.  Das abgegebene Kohlendioxid der Pilze wird mittels einer Anlage aus dem Raum abgesaugt.

Erste Erntewelle
Mittlerweile wird beim Familienbetrieb fleißig geerntet. »Jetzt läuft gerade die erste Erntewelle, insgesamt erwarten wir drei davon, dann ist das Substrat aufgebraucht. Geerntet wird die Frucht, indem man sie aus dem Pilzsack herausdreht«, wie der Pilzzüchter weiß. Ein Qualitätsmerkmal ist das waagrechte Wachstum, denn wird der Pilz senkrecht, fängt er an zu sporen.

Erhältlich sind die Austernpilze direkt bei der Gärtnerei Schnuppe und beim Bauernmarkt in Wolfsberg. »Auch für die Gastronomie ist der Austern-Seitling interessant, weil wir pro Pilzsack rund zwei Kilogramm ernten können und die Pilze nach der Ernte zwischen einer Woche und zehn Tagen haltbar sind«, so Schnuppe.

Als erster und bislang einziger Anbieter von Austernpilzen im Lavanttal hat Horst Schnuppe bereits eine Erweiterung des Pilz-Sortiments ins Auge gefasst: »Demnächst startet die Aufzucht von Zitronen- und Kräuterseitlingen und schließlich auch von Shiitake.« 

Für all jene, die noch keinen Austernpilz gekostet haben, beschreibt Schnuppe den Geschmack wie folgt: »Er schmeckt fast wie Kalbfleisch. Am ähnlichsten ist der Geschmack wohl dem Parasol.«

// INFO
Gärtnerei Schnuppe
Horst Schnuppe
Rosseggerweg 2,
9400 Wolfsberg
Tel.: 04352/3863
Die Austernpilze werden immer montags und donnerstags geerntet.

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