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Bad St. Leonhard. Bereits zum 20. Mal lud der italienische Seher Salvatore Caputa auf den Schlossberg in Bad St. Leonhard. Die Szenerie wirkt immer noch ungewohnt. Schon bei einem Spaziergang durch den Bad St. Leonharder Stadtkern wird schnell klar, dass die Marienerscheinung auch in der 20. Ausgabe noch immer für großes Interesse aus nah und fern sorgt. In der sonst so ruhigen Ortschaft pilgern Menschen in Scharen auf den Schlossberg, Reisebusse fahren durch die alten Stadttore und zahlreiche Pkw sind auf Parkplatzsuche – möglichst nahe am Schlossbergaufgang, versteht sich.
Die Rolle der Kirche
Die katholische Kirche distanziert sich von Caputas Praktiken und den Marienerscheinungen. Dabei hatte Bad St. Leonhards Vizebürgermeister Dieter Dohr vor zehn Jahren eine ganz andere Grundidee: »Es soll einen Ort geben, wo die Menschen gemeinsam beten können. Bei der Marienerscheinung kommen die Ärmsten der Armen, weil sie Hoffnung suchen. Wir haben in der Ortschaft insgesamt sechs Kirchen. Wenn so viele Leute nach Leonhard kommen, hätten sie ja die Kirchen besichtigen können, wenn die Kirche das gewollt hätte.« Dazu kam es aber nie.
Am Schlossberg zeigt sich dann das gewohnte Bild, wenn Salvatore Caputa zu Gast ist. Eine große Menschenmenge hat sich um die Marienstatue versammelt. Ein Teil sieht glücklich aus und singt Lieder, der andere Teil sitzt still da und betet. Schließlich war es um 16.30 Uhr wieder so weit. Der italienische Seher begann zu beten. Die heilige Mutter Gottes überbrachte Seher Caputa die Botschaft, dass die Leute für den Frieden beten sollen. »Es waren heuer wieder rund 700 Leute auf dem Schlossberg, viele davon auch aus unserer Gemeinde«, weiß Dohr.
Faule Eier
Neben dem bekannten Duft von Rosen, nahmen die Leute am Schlossberg diesmal auch einen weiteren Geruch war. »Ich rede nach der Erscheinung viel mit den Menschen, die oben waren, und dieses Mal wurde mir berichtet, dass es nach faulen Eiern gestunken hat. Die Leute haben es als ein Zeichen aufgefasst, dass der Teufel da war. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wurde es inszeniert oder es war tatsächlich so. Darüber möchte ich aber nicht urteilen«, so Dohr abschließend.
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