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St. Marein. Pfarrer Andreas Stronski hielt die Kirche zuletzt nur noch während der Messen geöffnet. Anlass waren mehrere Akte von Vandalismus, die er während einer Abendmesse den empörten Gläubigen mitteilte: So sollen mehrere junge Burschen im St. Mareiner Gotteshaus neben anderen Taten nicht nur in einen Weihwasserkessel gespuckt, sondern auch in das Gefäß uriniert haben. »Als ich ihn ausleerte, war der Bodensatz gelblich«, sagte der Geistliche im Gespräch mit den Unterkärntner Nachrichten.
Stronski stellte die Verdächtigen zur Rede – worauf sie laut ihm wieder in die Kirche kamen und abermals randalierten. Darauf verschloss der Priester das Gebäude, eines der ältesten seiner Art im Lavanttal, und befestigte an den Eingängen Kundmachungen mit der erklärenden Aufschrift, das Gotteshaus sei wegen »mutwilligem Vandalismus« bis auf weiteres versperrt.
St. Marein. Es sind schockierende Szenen, die sich in der Pfarrkirche St. Marein vor einigen Tagen abspielten. Junge Burschen sollen im Gotteshaus nicht nur Vandalenakte begangen, sie sollen auch in einen Weihwasserkessel gespuckt und in das Gefäß uriniert haben. Danach war die Kirche nur noch während der Messen zugänglich und wurde außerhalb dieser Zeiten verschlossen gehalten. Bewahrheiten sich die Vorwürfe, könnten sie ein gerichtliches Nachspiel finden.
»Beim Ausleeren entdeckt ich einen gelblichen Bodensatz. Ich denke, sie haben ins Gefäß uriniert«
Andreas Stronski, Pfarrer von St. Marein
Der St. Mareiner Pfarrer Andreas Stronski, der den Gläubigen über die Vorfälle während eines Gottesdienstes berichtete, ist empört und kündigt eine Anzeige an. Zu den Unterkärntner Nachrichten sagt er: »Am 21. und 22. September waren die Burschen drei Mal in der Kirche. Sie haben alle Kerzen entzündet, die Beichtstühle durchwühlt und darin gefundene Papiere zerknittert. Und sie haben in den Weihwasserkessel gespuckt, was sie mir gegenüber auch zugegeben haben.«
Denn der Priester war nach den ersten Vorfällen rasch dahinter gekommen, wer dafür verantwortlich sein könnte. Also stellte er die Burschen, für die die Unschuldsvermutung gilt, zur Rede.
Sie kamen wieder
Doch auch danach war kein Friede. »Nach dem Gespräch sind sie wieder in die Kirche gekommen und haben abermals randaliert«, so Stronski. Die erschütterndste Entdeckung machte er aber, als er den bespuckten Kessel reinigen wollte: »Als ich ihn ausleerte, war der Bodensatz gelblich.« Der Geistliche vermutet daher, dass in das Gefäß uriniert wurde.
Danach verschloss Stronski die Kirche und befestigte an den Eingängen Kundmachungen mit der erklärenden Aufschrift, das Gotteshaus sei wegen »mutwilligem Vandalismus« bis auf weiteres versperrt. In der folgenden Abendmesse informierte er die Besucher darüber, was geschehen war. Die Bestürzung war groß.
Laut Pfarrer Stronski sorgen die drei genannten Burschen bereits seit längerem für Wirbel in der Ortschaft: »Rund um den Dorfbrunnen sieht es fürchterlich aus. Ich glaube, sie sind auch dafür verantwortlich.«
Tatsächlich zeigte sich bei einem Ortsaugenschein der Unterkärntner Nachrichten, dass der Bereich mit Graffitis »verziert« wurde. Von wem sie stammen, lässt sich freilich nicht sagen. Stronski verdächtigt sie aber auch, die Friedhofsmauer mit einem bekannten Symbol besprüht zu haben ... Ob sich das bestätigt, werden die Ermittlungen der Polizei zeigen.
Eine der ältesten Kirchen
Die Kirche »Mariä Himmelfahrt« in St. Marein ist eines der ältesten Gotteshäuser im Lavanttal. Vermutlich besteht sie als Kapelle bereits seit dem Jahr 888. Nach der Zerstörung durch die Türken im Jahr 1480 wurde sie großteils neu errichtet. Heute zeigt sie sich als spätgotische, dreischiffige Hallenkirche mit barocker Ausstattung, wie es auf einem Schild am Eingang heißt. Besonders sehenswert sind die gotische Steinkanzel und 14 überlebensgroße Apostel- und Heiligenfiguren.
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