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Wolfsberg. Bereits am Mittwoch der Vorwoche wurde an die Unterkärntner Nachrichten herangetragen, dass es bei der Wolfsberger Stadtwerke GmbH einen »Riesenskandal« geben soll. Von Schmiergeldern und der Unterschlagung einer Summe von rund 400.000 Euro wurde gemunkelt.
Einen Tag später wurde zu einer dringenden Beiratssitzung geladen. »Nachdem sich Gerüchte über Unregelmäßigkeiten bei den Stadtwerken vermehrten, habe ich sofort eine Beiratssitzung gefordert, damit dem Wolfsberger Bürger kein Schaden entsteht. Dieser Forderung ist der Beiratsvorsitzende dann nachgekommen«, erzählt Beiratsmitglied Harald Trettenbrein.
Kurze Stellungnahmen
Auf Nachfrage bei Stadtwerke-Geschäftsführer Dieter Rabensteiner teilte dieser schriftlich mit: »Um momentan kursierenden Gerüchten mit Untreuevorwürfen entschieden entgegen zu treten, wird seitens der Wolfsberger Stadtwerke GmbH folgendes mitgeteilt: »Aufgrund des Ergebnisses einer, im internen Kontrollsystem verankerten Prüfung, wurde eine externe Prüfung beauftragt und dazugehörende organisatorische Schritte gesetzt. Diese Prüfung, deren Inhalt ausschließlich technische Abläufe sind, ist noch im Laufen, weshalb auch keine weitere Stellungnahme abgegeben wird. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es rein um interne Abläufe geht und für alle involvierten Personen die Unschuldsvermutung gilt!« Die Beiratsmitglieder wollten über die Angelegenheit nicht sprechen, sie beriefen sich auf die Verschwiegenheitspflicht.
Eigentümervertreter Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) erklärte: »Die externe Prüfung ist aufgrund einer Überprüfung der Innenrevision zustande gekommen. Um diese ordentlich durchführen zu können, mussten zwei Mitarbeiter freigestellt werden. Das Ergebnis der Prüfung erwarten wir am Mittwoch, dann werden wir über die weitere Vorgehensweise entscheiden. Bis dahin kann ich nicht viel preisgeben. Es gilt für alle die Unschuldsvermutung.«
Die Fakten
Was geht derzeit bei den Stadtwerken ab? Faktum ist, dass zwei hochrangige Mitarbeiter bereits seit 14. Juni dienstfreigestellt sind. »Wir haben nur ein Schreiben erhalten, dass wir dienstfreigestellt sind. Gesprochen hat mit uns bis heute niemand. Wir wissen nur aus den Medien, welche Anschuldigungen im Raum stehen«, meint einer der freigestellten Mitarbeiter und fährt fort: »Ich weiß, dass Baustellen, die wir abgearbeitet haben, geprüft werden, weil sie angeblich zu teuer waren. Ich kann nur sagen wir haben nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet und sind uns keiner Schuld bewusst. Wir wären gerne bereit, an der Aufklärung proaktiv mitzuarbeiten, wir haben nichts falsch gemacht. Wir werden nun aufs Abstellgleis gestellt, doch sämtliche Entscheidungen waren kollektive. Der Geschäftsführer, der Beirat, alle waren ständig informiert. Die Vorwürfe sind haltlos.«
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