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Wolfsberg. Im Februar wurde in Vorarlberg ein Sozialamtsleiter von einem verärgerten »Kunden« getötet. In Wolfsberg rastete eine Klientin aus und attackierte eine Bedienstete in der Bezirkshauptmannschaft.
Aufgrund solcher Vorfälle und über die Initiative regionaler Behörden und Gemeinden bietet das Bezirkspolizeikommando Wolfsberg nun Schulungen zum Thema »Sicherheit im Parteienverkehr« an. Ziel dieser Ausbildung ist es, eine breite Palette von Möglichkeiten vorzustellen, die die Sicherheit von Mitarbeitern, die mit staatlichen Aufgaben betraut sind, erhöhen. Dazu zählen sowohl infrastrukturelle Maßnahmen für die Arbeitgeber als auch persönliche Verhaltensregeln für die Arbeitnehmer, wobei Letzteres unter Anleitung von Polizei-Einsatztrainern auch praktisch geübt wird. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Notwehr und Nothilfe sowie die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Selbstverteidigungswaffen wie beispielsweise die Verwendung von Pfefferspray werden bei den Schulungen ausführlich besprochen und demonstriert.
Bezirkspolizeikommandant Peter Hauser meint: »Die mächtigste ›Waffe‹ gegen aggressive Parteien ist in den meisten Fällen aber immer noch die richtige Art der Kommunikation – also die bewusste Verwendung von Sprache und Körpersprache.« Die ersten vier Schulungen, die im Rahmen der BMI-Strategie »gemeinsam.sicher« angeboten werden, finden am 6. und 8. Mai in der Stadtgemeinde Wolfsberg statt.
An beiden Tagen werden Vertreter von unterschiedlichen Behörden und Ämtern – eingeladen sind Mitarbeiter der Gemeinden, der Bezirkshauptmannschaft sowie des AMS – in zweistündigen Schulungen unterrichtet. »Das ist ein erster Schritt. Einer Fortsetzung oder weiterführenden Schulungen steht natürlich nichts im Wege«, meint der Lavanttaler Koordinator von »gemeinsam.sicher«, AI Karl-Heinz Joham vom Bezirkspolizeikommando Wolfsberg.
Praxis und Theorie
Bezirkspolizeikommandant Peter Hauser setzt auf Deeskalation und wird im Rahmen der Workshops einen Vortrag zu diesem Thema halten. Einsatztrainer der Polizei wiederum werden Tipps zur Selbstverteidigung geben und auch den richtigen Einsatz von Pfefferspray schulen, sowie über die rechtlichen Rahmenbedingungen aufklären.
Vorreiter Steiermark
In der Steiermark wurde übrigens bereits 2017 und 2018 ein Sicherheitskonzept für die Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaften umgesetzt. Es beinhaltet u. a. die Ausgabe von 600 Pfeffersprays.
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