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Herr Hinteregger, Sie sind erfolgreicher Hotelier und Unternehmenssanierer. Wollten Sie schon immer in den Tourismusbereich?
Ich habe nach der HAK in Wolfsberg internationale BWL in Eisenstadt studiert und bekam danach einige Angebote renommierter Unternehmen. Ich entschied mich damals für das österreichische Verkehrsbüro, wo ich für das Marketing von 120 Reisebüros verantwortlich war. Das waren meine ersten Kontakte mit dem Tourismusbereich.
Und da haben Sie gemerkt, dass das Ihre Berufung ist?
Ich habe in meiner Zeit beim Verkehrsbüro, es waren immerhin sieben Jahre, sehr viel gelernt und konnte zahlreiche Kontakte knüpfen. Ich wollte aber eigentlich immer in die Selbstständigkeit.
Das gesamte Interview finden Sie in der Ausgabe Nr. 9 der Unterkärntner Nachrichten.
Herr Hinteregger, Sie sind erfolgreicher Hotelier und Unternehmenssanierer. Wollten Sie schon immer in den Tourismusbereich?
Ich habe nach der HAK in Wolfsberg internationale BWL in Eisenstadt studiert und bekam danach einige Angebote renommierter Unternehmen. Ich entschied mich damals für das österreichische Verkehrsbüro, wo ich für das Marketing von 120 Reisebüros verantwortlich war. Das waren meine ersten Kontakte mit dem Tourismusbereich.
Und da haben Sie gemerkt, dass das Ihre Berufung ist?
Ich habe in meiner Zeit beim Verkehrsbüro, es waren immerhin sieben Jahre, sehr viel gelernt und konnte zahlreiche Kontakte knüpfen. Ich wollte aber eigentlich immer in die Selbstständigkeit.
Wann haben Sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt?
Im Jahr 2005. Inspiriert wurde ich von meinem Großvater Franz Modre. Das Unternehmertum war mir durch ihn quasi in die Wiege gelegt worden. Da gab es zwei interessante Hotels in Baden. 2005 hab ich die Hotels als Pächter übernommen. Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Und danach ging es rasant aufwärts?
Rasant würde ich nicht sagen. Es muss alles wohlüberlegt und durchdacht sein. Ich wollte nicht länger Pächter sein, sondern Eigentümer und habe mich nach einem attraktiven Standort für ein Hotel umgesehen. Nach langer Suche fand ich in Wiener Neudorf einen passenden Platz und eröffnete 2009 mein erstes HB1-Hotel.
Wie viele Hotels betreiben Sie mittlerweile?
Drei Hotels und einen Ferienpark. Ein Hotel in Wiener Neudorf, eines in Wien, oberhalb von Schloss Schönbrunn, und eines am Nassfeld. Dazu kommt der Ferienpark in Gaal. Das HB1 Wien Schönbrunn, das 2013 eröffnet wurde, ist unser Flaggschiff. 2018 hatten wir eine Auslastung von 93,2 Prozent. Ich kann Hotel!
Sie betreiben nicht nur Hotels, Sie haben mittlerweile auch schon viele davon erfolgreich saniert?
In den vergangenen 14 Jahren habe ich an die zehn Betriebe gekauft, danach saniert und kurz- bis mittelfristig betrieben und weiterverkauft. Ich habe aber auch schon Hotels für Banken, Investoren oder Hoteliers, die mit den Betrieben überfordert waren, betrieben.
Ex-Bürgermeister Gerhard Seifried hat einmal gemeint, der Bernd ist »Laptop und Lederhose«. Wie war das gemeint?
Ich gehöre nicht zu den Entweder-oder-Typen, sondern zu den Sowohl-als-auch-Menschen. Wir brauchen beides: Tradition und Modernität – und ich lebe beides. So hat es der Gerhard gemeint. Wichtig für einen Hotelier und Unternehmer ist es, dass man mit der Zeit gehen muss, also modern, digital, gleichzeitig aber auch die »alten Tugenden« pflegen. Fortschritt ist etwas Großartiges, gleichzeitig dürfen wir aber nicht vergessen, wo unsere Wurzeln sind.
Sind sie eigentlich musikalisch noch aktiv?
Ich absolviere rund fünf bis zehn Auftritte im Jahr mit meiner Gruppe »Voll guat«, bei der Franz Steiner, langjähriger Bandleader von »Solid Gold«, tätig ist. Im Vorjahr ging ein Traum in Erfüllung. Mit dem Privatsender »FolxTV« konnte ich gerade zwei Sendungen von »Im Musikhotel« drehen, weitere drei sollen heuer noch folgen.
Viele Unternehmer ärgern sich über den zunehmenden Verwaltungsaufwand. Sehen Sie das auch so?
Es ist alles zu überreguliert. Weniger ist oft mehr. Ich habe mittlerweile einen Mitarbeiter eingestellt, der sich nur um die Verwaltungsaufgaben kümmert. Es wäre hier Zeit für einen radikalen Wandel und die Gesetze zu durchforsten und zu vereinfachen. Mit manchen Regelungen wie der Bräune von Pommes frites machen wir uns ja lächerlich.
Was halten Sie von der aktuellen Politik in Österreich?
Die Politik muss wieder lernen, der Bevölkerung zuzuhören, das Ohr am Menschen zu haben. Der Staat muss endlich die Themen ohne Tabus angehen. Bei Gewalt, vor allem gegen Frauen und Kinder, darf es keine Toleranz geben, und auch bei der illegalen Einwanderung muss endlich Schluss mit der »Herumeierei« sein. Wichtig wird auch sein, die Arbeit endlich zu entlasten, denn eine Volkswirtschaft kann nur funktionieren, wenn es den Menschen gut geht. Daher bin ich voll für einen Mindestlohn von 1.500 Euro, aber netto. Der Staat muss anderswo einsparen. Es wäre ein leichtes in der heutigen digitalen Zeit in der Verwaltung ein bis zwei Ebenen einzusparen.
Dachten Sie auch daran, selbst in die Politik zu gehen?
Ich wurde wohl schon einige Male gefragt, aber im Moment bin ich noch mit dem Unternehmensaufbau beschäftigt. Aber: Sag niemals nie. Wer weiß schon, was in sechs Jahren los ist, wenn ich 50 bin. Wenn man kritisiert, muss man ja auch zeigen, wie es besser geht.
Sie sind auch ein recht religiöser Mensch. Wie sehr ärgern Sie die aktuellen Vorgänge in der katholischen Kirche?
Wenn nur ein Bruchteil davon wahr ist, muss die Kirche endlich rigoros durchgreifen und Verantwortung zeigen. Wenn sich die Vorgänge um Bischof Schwarz als wahr erweisen, ist dafür Sorge zu tragen, dass er zur Verantwortung gezogen und nicht Bischof von St. Pölten wird.
Was tun Sie, um abzuschalten?
Das geht am besten, wenn ich Zeit mit meiner Familie verbringe. Eine große Leidenschaft von mir sind Pferde und das Reiten, dabei kann ich auch sehr gut abschalten, und beim Musizieren.
Kommen Sie noch regelmäßig zurück in das Lavanttal?
Ein bis zwei Mal im Monat besuche ich meine Eltern. Meine Brüder sind ja leider auch alle ausgeflogen.
Sie sind ja viel auf der ganzen Welt herumgekommen und haben zahlreiche Länder gesehen. Was bedeutet das Lavanttal für Sie?
Es ist meine Heimat. Ich bin Lavanttaler mit Leib und Seele, und das Tal wird immer ein Kleinod in meinem Herzen bleiben. Ich schätze das Tal und seine Menschen sehr, hier funktioniert das soziale Zusammenleben noch gut.
Können Sie sich vorstellen, ein Hotel im Lavanttal zu errichten?
Nein. Mein berufliches Augenmerk liegt auf der Stadthotellerie. Für ein erfolgreiches Hotel im Tal müsste man eine Nische finden und das Haus dann als Familienbetrieb führen.
Welche Schritte sind für die Zukunft geplant?
2019 ist das Jahr der Konsolidierung, der Analyse des letzten Jahrzehnts. 2020 soll ein gewaltiger Expansionsschritt gesetzt werden, der eine neue Zukunft für HB1 einleiten wird. Aber eines ist klar: Niemals wird eine Aktivität gesetzt, die auch nur im Kleinsten die bestehenden HB1-Betriebe gefährden könnte.
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